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Nadal über Thiem: "Er hat sehr gut gespielt"

Dominic Thiem klopft mit Halbfinal-Einzug in Melbourne bei den "Big Three" an:

Nadal über Thiem: Foto: © getty

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Wen bist jetzt noch Zweifel plagten, kann diese getrost beiseitelegen: Dominic Thiem ist in der absoluten Weltspitze angekommen.

Mit dem epischen Vier-Satz-Erfolg über Rafael Nadal im Viertelfinale der Australian Open katapultierte sich der 26-jährige Niederösterreicher endgültig in die elitäre Liga der ganz Großen.

Dies zeigt alleine schon die imposante Bilanz, die Thiem innerhalb der vergangenen zwölf Monate gegen die "Big Three" vorweisen kann.

Durch den Sieg in Melbourne liegt er gegen Nadal nun ebenso mit 2:1 voran wie gegen Novak Djokovic. Gegen Roger Federer konnte er gar alle drei in diesem Zeitraum gespielten Duelle für sich entscheiden.

Thiem rückt Federer nahe

Auch im aktuellen LIVE-ATP-Ranking spiegelt sich dieser Umstand wieder: Rafael Nadal führt mit 9.395 Punkten, kann aber noch von Novak Djokovic im Falle einer erfolgreichen Titelverteidigung in Melbourne überholt werden. Federer liegt mit 7.130 Punkten nicht mehr außer Reichweite für Thiem (6.565), der seinen vierten Platz einzementiert hat und weiter nach oben strebt.

Bei aller Euphorie ist ein Sieg wie jener über Nadal in "Down Under" freilich auch für Thiem alles andere als Routine: "Es fühlt sich unglaublich an", strahlte der Lichtenwörther im ServusTV-Interview.

"Mein erster Sieg über Rafa bei einem Grand-Slam-Turnier. Und das nach über vier Stunden und einigen sehr schwierigen Situationen", weiß Thiem, dass es in dieser Night Session auch leicht in die andere Richtung hätte gehen können.

Nadal-Kompliment an Thiem

"Er ist ein ganz großer Spieler. Man braucht immer auch ein bisschen Glück, um ihn zu schlagen. Das Match war die ganze Zeit auf Messers Schneide. Ein zwei Bälle mehr oder weniger und wir wären jetzt im fünften Satz. Aber so ist das, wenn man gegen einen der größten Spieler aller Zeiten spielt", so Thiem.

Nadal, der im Head-to-head mit 9:5 weiterhin die Nase vorne hat, gab das Kompliment zurück: "Das war ein sehr gutes Match, er hat sehr gut gespielt. Er hat aggressive, großartige Schläge gezeigt, sogar aus sehr schwierigen Positionen", lobte der Weltranglisten-Erste den Österreicher.

Was er hätte besser machen können? "Ja, eines der Tiebreaks gewinnen. Ich hatte auch eine große Chance im ersten Satz bei 5:3 mit einem Satzball, das war ein sehr wichtiger Moment", erklärte Nadal. "Ich habe aber wirklich kein schlechtes Match gespielt. Ich wünsche ihm das Allerbeste für den Rest des Turniers."

Thiem: "Neue Situation für mich"

Im Kampf um das dritte Grand-Slam-Endspiel seiner Karriere nach Paris 2018 und 2019  bekommt es Thiem mi einem alten Bekannten zu tun: Alexander Zverev. Der 22-jährige Deutsche besiegte in seinem Viertelfinale den Schweizer Melbourne-Sieger von 2014, Stan Wawrinka, ebenfalls in vier Sätzen.

"Es ist das erste Mal, dass ich in einem Grand-Slam-Halbfinale gegen einen jüngeren Spieler spiele. Das ist eine neue Situation für mich", hofft Thiem, dass ihm die größere Routine einen Vorteil verschaffen könnte. Zverev steht erstmals in seiner Karriere bei einem Major unter den letzten Vier.

Auf Grand-Slam-Ebene sind die beiden hingegen schon aufeinander getroffen. "In Roland Garros habe ich 2016 und 2018 jeweils gegen ihn gewonnen. Wir kennen diese  Situation also schon. Es wird eine ganz besonders Atmosphäre geben", so Thiem, der im Head-to-head mit 6:2 klar die Nase vorne hat und dementsprechend auch als Favorit in diese Partie gehen wird. Auf Hartplatz steht es 2:1 für den Niederösterreicher, der auch die letzte Begegnung bei den ATP Finals in London in zwei Sätzen für sich entscheiden konnte.

Thiem sieht sich nicht als Favorit

"Wir kennen uns sehr gut. Ich freue mich auch für ihn, dass er hier so gut spielt. Wir werden aber natürlich alles geben, um hier in unser erstes Melbourne-Finale einzuziehen. So wie er jetzt auch bei dem Turnier spielt, würde ich mich jetzt nicht als Favorit sehen", will sich der Weltranglisten-Fünfte nicht zu sehr unter Druck setzen.

Thiem und Zverev werden am Freitag die Night Session (19:30 Uhr Ortszeit/9:30 Uhr MEZ) bestreiten. Bereits am Donnerstag (19:30 Uhr Ortszeit/9:30 Uhr MEZ) steigt der Halbfinal-Kracher zwischen Novak Djokovic und Roger Federer.

Womit bereits feststeht, dass es am Sonntag im Endspiel zu einem Generationen-Duell kommen wird. Seit Wimbledon 2003 haben die drei Tennis-Legenden Nadal, Djokovic und Federer 55 von 66 Majors gewonnen. Zuletzt in den Jahren 2017, 2018 und 2019 kamen alle zwölf Grand-Slam-Sieger aus diesem Trio. Thiem oder Zverev könnten diese Serie beenden.

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