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Rafael Nadal adelt Shootingstar Tsitsipas

Der Spanier prophezeit dem Griechen eine erfolgreiche Zukunft.

Rafael Nadal adelt Shootingstar Tsitsipas Foto: © getty

Rafael Nadal bekommt es bei den Australian Open im Halbfinale mit Publikumsliebling Stefanos Tsitsipas zu tun. Vor dem Showdown adelt der 32-Jährige seinen kommenden Gegner: "Er hat die Chance, einer der Besten für lange Zeit zu sein."

Gegen Bautista Agut (Nr. 22) bestätigte Tsitsipas seinen Achtelfinalerfolg gegen Federer. Nadal möchte nicht das nächste Opfer sein, hat aber Respekt: "Ich habe vor ein paar Runden gesagt, dass die Jungen ein paar Jahre warten können. Aber sie wollen nicht warten."

Nadals unglaubliche Grand-Slam-Bilanz gegen US-Amerikaner

Mit dem ungesetzten Tiafoe hatte Nadal relativ einfaches Spiel, zu klar und offensichtlich war der Klasseunterschied.

Der Weltranglisten-Zweite ist damit im Turnierverlauf weiter ohne Satzverlust, obwohl er davor seit dem gewonnenen Viertelfinale gegen Dominic Thiem bei den US Open im September kein Match auf der Tour gespielt hatte. Noch zwei Siege fehlen dem Iberer auf seinen 18. Major-Titel, womit ihm nur noch zwei auf den Schweizer Rekordhalter Roger Federer fehlen würden.

Der Spanier setzte gegen Tiafoe auch eine unglaubliche Grand-Slam-Bilanz gegen US-Amerikaner fort. Seit einer Niederlage in der dritten Runde der US Open 2005 gegen James Blake hat er bei Majors 21. Partien in Folge gegen Spieler aus den USA gewonnen.

Nadal steht nun zum bereits 30. Mal in der Vorschlussrunde einer der drei wichtigsten Tennis-Turniere, 17-mal der bisher 29-mal ging es für ihn weiter bis zum Titel.

Bis dahin ist es für Tsitsipas noch ein weiter weg, aktuell hat er auch nur den Moment genossen. "Es fühlt sich an wie ein Märchen. Das ist, wofür ich gearbeitet habe", sagte er. Besonders zufrieden war er darüber, dass er an den Sieg über Idol Federer anknüpfen konnte.

"Die größte Herausforderung war die Vorbereitung auf dieses Match. Ich bin froh, dass ich heute gut gespielt habe. Das zeigt, dass das kein Zufall war.

Videos entspannen Tsistipas

Zu sehr von den Gefühlen mitreißen lassen wollte sich Tsitsipas auch diesmal nicht, Kraft gibt ihm in Australien seine Familie. Nach dem Match gegen Bautista Agut erklärte er, wer außer Starcoach Patrick Mouratoglou in seiner Box saß: die kleine Schwester Elisavet, Bruder Petros, Vater und Trainer Apostolos und Mutter Julia, zu Sowjetzeiten eine Spitzenspielerin. Sein schon 1984 gestorbener Großvater Sergej Salnikow wurde 1956 Fußball-Olympiasieger - in Melbourne.

Kosmopolit Tsistipas, nach eigenen Worten ein stolzer Grieche, spricht auch Russisch, war früh in Europa unterwegs und dreht seit einiger Zeit Videoclips über seine Reisen, die er auf Youtube veröffentlicht.

In seinem Siegerinterview bat er darum, seinen Kanal zu abonnieren - die Zahl der Abonnenten verdoppelte sich angeblich binnen weniger Stunden. Tsitsipas' Siegeszug in Melbourne erinnert an das Jahr 2006, als der Zyprer Marcos Baghdatis, mit dem Tsitsipras befreundet ist, es dort bis ins Finale schaffte.

"Ich liebe Kino, Film und Fotografie", verriet der 20-Jährige. Videos zu drehen entspanne ihn, wenn er sich schlecht fühle. "Ich verstehe dadurch, dass Tennis nicht das Wichtigste im Leben ist, dass wir andere Talente haben." Dazu trug auch ein einschneidendes Erlebnis bei: Sein Vater rettete ihn als Teenager auf Kreta vor dem Ertrinken.

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