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Thiem dreht 0:2-Satz-Rückstand gegen Kyrgios

Österreichs Tennis-Ass liefert sich Mega-Fight mit Bad Boy Kyrgios.

Thiem dreht 0:2-Satz-Rückstand gegen Kyrgios Foto: © getty

Was für ein Match!

Österreichs Tennis-Ass Dominic Thiem zwingt am Freitag in der dritten Runde der Australian Open in einer spektakulären Partie Nick Kyrgios nach einem 0:2-Satz-Rückstand noch mit 4:6, 4:6, 6:3, 6:4, 6:4 in die Knie und entscheidet damit auch das zweite Duell mit dem australischen Bad Boy für sich.

Im Achtelfinale bekommt es der 27 Jahre alte Niederösterreicher nun mit Grigor Dimitrov zu tun. Der Bulgare stand in seinem Drittrunden-Match gegen Pablo Carreno Busta gerade einmal 39 Minuten auf dem Platz, da sein spanischer Gegner beim Stand von 6:0, 1:0 aus Sicht Dimitrovs verletzt aufgeben musste.

Kyrgios wächst vor 7.000 begeisterten Fans in der John Cain von Beginn an über sich hinaus. Mit starken Aufschlägen und unangenehm vorgetragenen Netzangriffen agiert der Australier bei seinen Service-Games meist souverän.

Thiem hält gut dagegen, bei 4:4 muss der Niederösterreicher aber gleich bei seinem ersten und einzigen Breakball im ersten Satz seinen Aufschlag abgeben. Kyrgios spielt mit der 1:0-Satz-Führung im Rücken vorneweg und und lässt in Folge auch im zweiten Satz keine einzige Breakchance zu.

Thiem hat bei seinen Service-Games erheblich mehr zu kämpfen und muss schließlich seinen Aufschlag wie im ersten Satz bei 4:4 abgeben. 

Thiem dreht 0:2-Satz-Rückstand

Im dritten Satz gerät Kyrgios jedoch ins Wanken: Zunächst kann der Australier eine Breakchance nicht nützen, danach muss er selbst seinen Aufschlag zum 0:2 abgeben. Mit dem schnellen Break im Rücken stürmt der Lichtenwörther schnell auf 3:0 davon. Den knappen Vorsprung bringt Thiem sicher ins Ziel. Beide Aufschläger bleiben bei ihren Games unantastbar.

"Nach dem Break im dritten Satz habe ich gemerkt, dass das doch noch in meine Richtung gehen kann", meint Thiem danach beim Sieger-Interview am Platz. "Je länger das Spiel gegangen ist, umso besser habe ich mich gefühlt."

Im vierten Satz fällt die Entscheidung zum dritten Mal in dieser Partie beim Stand von 4:4. Diesmal allerdings jedoch zugunsten Thiems, der sich nach 15:40 mit dem dritten Breakball den Aufschlag des Australiers holt. Typisch Kyrgios: Nach den beiden abgewehrten Breakbällen und Spielball Kyrgios wollte der Paradiesvogel mit einem missglückten Tweener durch die Beine glänzen. Ein folgenschwerer Fehler aus Sicht des Australiers. Thiem serviert mit dem Break zum Satz-Ausgleich aus.

Im Entscheidungs-Satz dominieren weiterhin die Aufschläger. Erst bei 3:3 holt sich Thiem die erste Breakchance, setzt bei dieser einen gerade noch erlaufenen Stop aber knapp neben die Linie. Thiem bleibt jedoch dran und holt sich das schlussendlich entscheidende Break im zweiten Anlauf.

Thiem: "Nichts ist unmöglich"

Zum bereits vierten Mal siegt Thiem damit in seiner Karriere noch nach einem 0:2-Satz-Rückstand in fünf Sätzen. Zuletzt gelang dem Weltranglisten-Dritten ein derartiges Husarenstück im vergangenen Jahr im Finale der US Open gegen Alex Zverev.

Der Gedanke an seinen bislang größten Triumph half ihm auch in Down Under: "Aufgeben ist keine Option - das weiß ich seit dem Finale in Flushing Meadows. Es gibt immer eine Möglichkeit, solange die Partie noch nicht vorbei ist. Seit den US Open weiß ich, dass nichts unmöglich ist."

Für Gegner Kyrgios hatte Thiem ebenfalls viel Lob über: "Er ist ein großartiger Spieler, wenn er so richtig on fire ist. Es gibt leichtere Aufgaben, als auf seinem Lieblingsplatz gegen ihn zu spielen. Das ist eine der härteren Herausforderungen in diesem Sport."

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