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Thiem über Finaleinzug: "Unfassbar für mich"

Thiem ist vor Madrid-Endspiel euphorisiert und wittert Vorteil gegen Zverev.

Thiem über Finaleinzug: Foto: © getty

Dominic Thiem ist beim ATP-Masters-1000 in Madrid on fire und steht im Finale gegen Alexander Zverev (Sonntag, nicht vor 18:30 Uhr).

Nach der Gala gegen Rafael Nadal stellte der Lichtenwörther auch beim Sieg über Kevin Anderson seine Topform unter Beweis und ist aufgrund der Wiederholung seines Vorjahres-Finaleinzugs euphorisiert.

"Es ist unfassbar für mich, dass ich in Madrid zwei Mal hintereinander im Finale stehe. Ich freue mich extrem und hoffe natürlich, dass ich hier den ersten Titel hole."

Mit seiner Performance gegen Anderson war er "bis auf ein paar Ausnahmen sehr zufrieden. Ich habe heute von sehr weit hinten retourniert", erklärte Thiem, der die Aufschläge Andersons zumeist sechs Meter hinter der Grundlinie entgegennahm. "Die einzige heikle Phase war bei 5:4 im ersten Satz, da hat er mir mit einigen leichten Fehler rausgeholfen. Bis auf das war es eine sehr konzentrierte Partie."

Sieg gegen Nadal nur "paar Stunden genossen"

Nach dem Sieg über Nadal wieder den Fokus zu finden, sei nicht schwierig für ihn gewesen. "Es war eine super Sache gestern. Ich habe es ein paar Stunden danach genossen, aber es war ein Viertelfinale. Ich bin voll im Turniermodus und das ist heute vergessen."

Seinen Erfolg im Viertelfinale gegen Rafael Nadal wollte Thiem in Hinblick auf den Sandplatz-Saisonhöhepunkt in gut zwei Wochen bei den French Open nicht überbewertet wissen. "Es ist wirklich schwerer, gegen ihn in Monte Carlo oder Roland Garros oder in Rom zu spielen", bezog sich der 24-Jährige auf die Madrider Höhenlage. Zu gering sollte der Erfolg vom Freitag aber auch nicht bewertet sein: "Trotzdem hat er das Turnier fünfmal gewonnen. Er ist der Mann, den man zu schlagen hat auf Sand. Der beste Spieler aller Zeiten. Deswegen gibt der Sieg ein unfassbares Selbstvertrauen und einen Boost für die nächsten Spiele."

Das schnelle Halbfinale sowie die Tatsache, dass er weit vor seinem Finalgegner den Fokus auf Sonntag legen konnte, sei "vielleicht ein kleiner Vorteil". "Ja, ich habe an den ersten zwei Tagen sehr lange Partien gehabt, die auch sehr spät aus waren. Letztes Jahr war es genau umgekehrt", erinnerte sich Thiem. Damals war Nadal vor dem Finale früh fertig gewesen und Thiem hatte das späte zweite Halbfinale gespielt.

Bresnik über Thiem: "Ein richtig abgebrühter Superprofi!"

Hochzufrieden war auch der nicht mitgereiste Günter Bresnik, der im Rückblick auf das Nadal-Match, aber auch auf jenes gegen Anderson voll des Lobes war. "Es war super, weil er halt gegen beide Spieler genau das gespielt hat, was gegen sie notwendig ist", so Bresnik gegenüber der APA.

"Gegen Nadal hat er ausgezeichnet retourniert und das Spiel von dem neutralisiert und mit seiner Vorhand und auch mit der Rückhand eine Vielzahl an Winnern geschlagen", meinte der Niederösterreicher über das Viertelfinale.

"Und heute hat er wirklich den Aufschlag von Anderson gut entschärft, er hat sich hinten eingeigelt. Sobald der Ball im Spiel war, hat Anderson schlecht ausgeschaut. Im Endeffekt ist es dann ein logisches Ergebnis." Sein Schützling habe viele Bälle retourniert und selbst sehr gut serviert und musste in den Ballwechseln gar nicht so aggressiv wie gegen Nadal sein. Bresniks prägnantes Kurz-Lob in Richtung Thiem: "Ein richtig abgebrühter Superprofi!"

Volle Konzentration auf das Ziel 1. ATP-1000-Titel

Eigentlich war es eine fokussierte Leistung von mir", fasste Dominic Thiem noch einmal seine Leistung zusammen. "Ich war sehr sicher bei meinen Aufschlaggames und bei vielen von seinen war ich knapp dran, ihn zu breaken. Da bin ich glücklich mit der Leistung."

Das zweite Semifinale wollte sich der Niederösterreicher im Fernsehen ansehen, als seinen Finalgegner erwartete er schon im Vorhinein eher Alexander Zverev. "Wenn er Schwierigkeiten hat, hat er sie meistens in den ersten Runden eines Turniers."

Thiem über Zverev: "Wir kennen uns in- und auswendig"

Mehr Erfahrung hat Österreichs Tennis-Star gegen den Deutschen. "Wir haben fünfmal gegeneinander gespielt. Das letzte Mal ist schon über ein Jahr her. Wir kennen uns in- und auswendig", erklärte Thiem.

"Allerdings ist er seit wir das letzte Mal gegeneinander gespielt haben zu einem absoluten Topstar, Topspieler gereift. Er ist bei jedem Turnier einer der Top-Favoriten. Es freut mich natürlich, dass es wieder mal gegen ihn geht. Es ist eine schöne Rivalität mit ihm."


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