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Thiem nach Rio-Aus: "Ich bin enttäuscht"

Erste Stellungnahme von Dominic Thiem nach überraschendem Aus in Rio:

Thiem nach Rio-Aus: Foto: © getty

Schockiert registrierten am Mittwochmorgen die österreichischen Tennis-Fans die glatte Erstrunden-Niederlage von Dominic Thiem beim ATP-500-Turnier in Rio de Janeiro.

Der auf der Tour bislang kaum in Erscheinung getretene Serbe Laslo Djere - aktuell nur die Nummer 90 der Tennis-Welt - feierte mit einem glatten 6:3, 6:3-Erfolg über den Weltranglisten-Achten den "bislang größten Erfolg meiner Karriere."

Doch wie ist die überraschende Pleite in Brasilien zu erklären? Lag es erneut an den Folgeerscheinungen seiner übergangenen Infektion, wegen der Thiem schon vor seiner Südamerika-Tournee vier Wochen pausieren und wegen der er unter anderem das Davis-Cup-Duell gegen Chile sausen lassen musste?

Laut einer ersten Stellungnahme des Lichtenwörthers scheint sich eher ein neues Problemfeld ergeben zu haben: Thiem hatte in der Partie gegen Djere mit schweren Nackschmerzen zu kämpfen.

"Ich hatte Schmerzen"

Zwar eröffnete Thiem gleich mit einem Break die Partie, gab postwendend aber selbst nach einem völlig verkorksten Aufschlaggame sein Service ab. Nach dem dritten gespielten Game musste sich Thiem bereits einem "Medical Time Out" unterziehen, um sich am lädierten Nacken behandeln zu lassen.

"Ich hatte Schmerzen", gestand Thiem danach bei der Pressekonferenz. Nach der Behandlungs-Pause sei es aber etwas besser geworden.

"Ich hatte einen schlechten Tag, ich fand einfach nicht zu meinem Spiel. Es lief einfach nicht für mich und er hatte das Match die gesamte Zeit unter Kontrolle", wollte Thiem die Verletzung nicht als Ausrede für die Niederlage verwenden.

Nächster Rückschlag in verkorkster Saison

Für Thiem ist das Erstrunden-Aus in Rio, wo er 2017 den Turniersieg holen konnte und im Vorjahr im Viertelfinale ausschied, freilich ein weiterer Rückschlag einer bislang total verkorksten Saison.

"Ich bin sehr enttäuscht. Ich hatte hohe Erwartungen für Rio", haderte Thiem mit seiner Vorstellung am Zuckerhut.

"Es war ein total schlechtes Match", analysierte auch Coach Günter Bresnik im Gespräch mit der APA. "Dominic hat müde gewirkt - müde und langsam. Du hast nicht das Gefühl gehabt, dass er die Kontrolle über die Partie bekommt. Er war körperlich extrem müde, keine Spritzigkeit. Ich bin eigentlich total überrascht. Mit so einer schlechten Leistung habe ich überhaupt nicht gerechnet."

Von insgesamt sieben Matches konnte Thiem heuer nur drei für sich entscheiden. Zwei davon in der vergangenen Woche in Buenos Aires, wo er im Halbfinale gegen Diego Schwartzman in den Sätzen zwei und drei jeweils klare Führungen vergab.

Thiem bleibt in Übersee

Fraglich ist nun auch, wie die Zukunft mit Nicolas Massu aussehen wird: Der Chilene agierte in Buenos Aires und Rio probeweise als Touring Coach von Thiem. Eine Entscheidung über eine langfristige Verpflichtung wollten Chef-Coach Günter Bresnik und Thiem erst nach dieser Woche treffen.

Am bisherigen Turnierplan könnte sich nun doch etwas ändern. Möglicherweise schiebt Thiem nächste Woche noch ein ATP-Turnier ein, bevor er sich auf die Masters-1000-Events in Indian Wells (ab 7.3.) und Miami vorbereitet.

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