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Rodionov schraubt seine Zielsetzung nach oben

Kein Show-Man. Nach Kitzbühel richtet sich der Blick aber "nach oben".

Rodionov schraubt seine Zielsetzung nach oben Foto: © GEPA

Trotz der Erstrunden-Niederlage beim Generali Open Kitzbühel gegen Dennis Novak kann Jurij Rodionov mit seinem Debüt auf der ATP-Tour zufrieden sein.

"Das war mein erstes Match auf der ATP-Tour und noch dazu vor heimischem Publikum. Natürlich war ich sehr nervös. Ich wollte den Leuten zeigen, was für ein Potenzial in mir steckt", sagte der 19-jährige Niederösterreicher, dem dieses Unterfangen vor allem im zweiten Satz durchaus gelang, als er seinem fünf Jahre älteren Kontrahenten nicht einmal einen Game-Gewinn gönnte.

"Ich glaube, dass ich eine sehr gute Partie abgeliefert und alles gegeben habe. Am Ende war Dennis der erfahrenere und bessere Spieler."

Saisonziel nach oben geschraubt

Seine starken Auftritte in der Gamsstadt haben auch die Zielsetzung des Youngsters stark verändert. Die ursprünglich als Saisonziel genannten Top 250 sind Rodionov kaum mehr zu nehmen, dementsprechend hat er die Latte mit den Top 200 etwas höher gelegt.



"Das ist sehr realistisch, wenn ich weiter so spiele und arbeite. Wenn man bedenkt, dass ich die ersten drei Monate des Jahres verletzt war, ist es eine sehr gute Saison. Der Blick geht eindeutig nach oben", so Rodionov, der seinen Aufschwung vor allem auf die gute Zusammenarbeit mit Coach Andreas Berenz zurückführt, mit dem er erst seit den French Open 2017 in Deutsch-Wagram zusammenarbeitet.

Wichtige Erfahrungen in Kitzbühel

Viel gelernt habe Rodionov allerdings auch in dieser Woche in Kitzbühel. So ärgerte ihn vor allem der Rückfall zu Beginn des dritten Satzes.

"Dennis hat das nach dem zweiten Satz mit der WC-Pause gut gemacht. Ich bin da etwas kalt geworden und meine Konzentration hat etwas nachgelassen. Zu Beginn des dritten Satzes war ich deshalb nicht voll da."

Kein Show-Man

Auf dem Platz punktete der Youngster bei den Fans auch mit seiner emotionalen Spielweise. Als echter Show-Man sieht sich der gebürtige Weißrusse aber nicht: "Ich bin kein Kyrgios. Ich versuche immer, mich im Rahmen zu bewegen und diesen vielleicht etwas auszureizen. Am Platz gebe ich auf jeden Fall immer 100 Prozent. Da wird nicht auf Show gespielt. Ich versuche auf kürzeste und einfachste Art und Weise das Match zu gewinnen."

Für Rodionov geht es nach seinem kurzen Abstecher auf die große ATP-Tour wieder zurück auf die Challenger-Ebene. Pullach, Meerbusch (jeweils Deutschland) und Mallorca stehen in den kommenden Wochen auf dem Turnierkalender.

Eher nicht beim Davis Cup

Für das vom 14. bis 16. September in Graz stattfindende Davis-Cup-Duell gegen Australien bekam Rodionov zwar bereits eine Einladung von Kapitän Stefan Koubek in das erweiterte ÖTV-Team, um als Sparring-Partner dabei sein zu können, voraussichtlich wird er aber nicht dabei sein können. "Das ist zwar eine große Ehre für mich, aber wahrscheinlich bin ich da schon in China. Wenn ich Zeit habe, werde ich aber auf jeden Fall dabei sein."

Hält der Aufwärtstrend weiter an, wird der Name Jurij Rodionov in jedem Fall noch öfter im Davis-Cup-Team zu sehen sein werden. Und wohl nicht nur als Trainingspartner.

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