Am Freitag wartet beim ATP-1000 in Madrid ein Leckerbissen auf rot-weiß-rote Tennis-Fans.
Durch den 6:3, 6:4-Sieg von Rafael Nadal gegen Diego Schwartzman (ARG) kommt es im Viertelfinale zum Gipfeltreffen mit Österreichs Aushängeschild Dominic Thiem (nicht vor 17 Uhr im LIVE-Ticker). Der Lichtenwörther konnte sich davor gegen Borna Coric durchsetzen.
"Ich gehe in das Match rein, um zu gewinnen. Ich versuche wirklich, eine Chance zu bekommen", ist Thiem auch gegen die Nummer 1 optimistisch.
Nadal übertrumpft Rekord von John McEnroe
Nadal geht gegen Schwartzman als klarer Sieger vom Court, doch der Argentinier hält phasenweise sehr gut mit und packt gegen den Spanier den einen oder anderen Traumschlag aus. Im ersten Durchgang reicht Nadal ein Break zum Satzgewinn, im zweiten gelingt Schwartzman sogar das Re-Break zum 4:4, ehe ihn Nadal erneut zum 5:4 breakt und dann den Sack bei eigenem Service mit dem ersten Matchball nach 1:44 Stunden zumacht.
An der Dominanz des Sandplatzkönigs ändert das Aufbäumen des Außenseiters aber nichts. Nadal gewinnt gegen den Gaucho den 49. und 50. Satz auf Sand in Folge und stellt damit einen neuen Rekord auf.
Die bisherige Topserie hielt John McEnroe, der 1984 auf Teppich-Belag in der Halle 49 Sätze in Folge für sich entscheiden konnte. Der 31-Jährige blickt im Jahr 2018 auf eine 18:1-Bilanz zurück und konnte bereits die Titel in Monte Carlo und Barcelona einheimsen.
Bei den Australian Open kassierte er im Viertelfinale gegen Marin Cilic die bisher einzige Saison-Niederlage. Im Davis-Cup feierte er zwei Einzel-Erfolge gegen Deutschland.
"Es ist zur Zeit sehr unrealistisch, Nadal zu schlagen"
Thiem ist sich der Ausnahmestellung seines kommenden Kontrahenten bewusst.
"Es ist zur Zeit sehr unrealistisch, ihn zu schlagen, ganz klar. Letztes Jahr hat er ein bisschen schwächer gespielt, ich ein bisschen besser. Das waren andere Vorzeichen. Aber es kann trotzdem alles passieren."
Im Vorjahr musste sich Thiem erst im Madrid-Finale Nadal geschlagen geben, nun kommt es schon im Viertelfinale zum erneuten Aufeinandertreffen. Im direkten Duell steht es 6:2 für den Spanier, zuletzt musste sich Thiem im Monaco-Viertelfinale klar mit 0:6,2:6 beugen.
Nadal in der aktuellen Form ist kaum zu schlagen, für den Österreicher wäre ein Erfolg doppelt Gold wert, hat er aus dem Vorjahr doch viele Punkte zu verteidigen, nach Madrid (Finale/600) auch noch in Rom (Halbfinale/360) und Paris (Halbfinale/720).
"Kämpferische Leistung war wieder sehr, sehr gut"
Nach dem mühevollen Auftakt gegen Delbonis glänzte Thiem auch beim Aufstieg gegen Coric noch nicht, zeigte jedoch bessere Ansätze.
"Die kämpferische Leistung war sicher wieder sehr, sehr gut. Und spielerisch war es auch besser als gestern, ansonsten könnte ich ihn gar nicht schlagen, weil er wirklich sehr gut spielt zur Zeit", sagte Thiem nach dem Achtelfinale.
Coric würde immer gut in seine Matches starten. "Ich habe im ersten Satz nicht wirklich dagegengehalten, er war sehr schnell vorbei. Im zweiten war es besser, aber ich war mit dem Rücken zur Wand und kurz vor dem K.o. Aber von dem Moment an habe ich wieder besser zum Spielen begonnen, dann war es ein offenes Match. Aber es hätte in beide Richtungen gehen können. Ich habe zum idealen Zeitpunkt gebreakt", wusste der Österreicher.
Gegen Nadal könnte ein schlechter Start jedoch verheerend werden, so wie in Monte Carlo. Doch neues Spiel, neues Glück für Thiem.