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Thiem verliert Nervenschlacht in Shanghai

Österreichs Nummer 1 unterliegt in Shanghai gleich in der 2. Runde.

Thiem verliert Nervenschlacht in Shanghai Foto: © getty

Dominic Thiem streicht gleich zum Auftakt des ATP-1000 in Shanghai die Segel. Er unterliegt dem Australier Matthew Ebden (ATP-Nr. 51) in der 2. Runde nach einem Freilos 4:6, 7:6(8), 6:7(4).

Zwar startet Thiem mit einem Break in die Partie, muss dieses aber gleich zurückgeben. Mit dem zweiten Break zum 6:4 holt sich Ebden den ersten Satz.

Im zweiten Durchgang muss Thiem nach je einem Break über das Tie Break und braucht vier Satzbälle, um in den Entscheidungssatz zu kommen. Dort holt sich der Australier Thiems Aufschlagspiel zum 6:5, Thiem schafft es dennoch mit dem dritten Breakball in die Entscheidung.

Im Tie Break holt sich Ebden die ersten drei Punkte, diesen Rückschlag kann der Österreicher nicht mehr wegstecken. Sein Gegner nutzt den ersten von zwei Matchbällen.

Für Ebden ist es wohl der größte Erfolg seiner Karriere, noch nie gewann er gegen einen - zum Zeitpunkt des Duells - so gut klassierten Gegner.

In Wien unter Druck

Damit wird die pechschwarze Serie des Weltranglisten-Siebenten bei diesem Event prolongiert, auch beim vierten Antreten reicht es nicht zum Vorstoß in Runde drei. Thiem hält in Shanghai nun bei einer Bilanz von zwei Siegen und vier Niederlagen.

Seine verkürzte Asien-Tour ist abgesehen vom Achtelfinal-Auftritt am Mittwoch im Doppel auch schon wieder vorbei, weiter geht es für Thiem in zwei Wochen beim Erste Bank Open in Wien.

Dort hat der 25-Jährige mit nur einem Viertelfinale ebenfalls keine besondere Bilanz, steht aber unter Erfolgsdruck, will er nicht noch das Londoner World-Tour-Finale der Top acht der Saison verpassen. Nach Wien gibt es davor nur noch das Masters-1000-Turnier von Paris.

Noch hat Österreichs Nummer eins aber einen gewissen Punktepolster und auch in der Weltrangliste kann er diese Woche maximal lediglich einen Platz verlieren.

Eine sehr ausgeglichene Angelegenheit

Thiems in Shanghai vertane Chance ist groß. Um das Viertelfinale wäre es am Donnerstag gegen den Deutschen Peter Gojowczyk gegangen. Dabei hat der Lichtenwörther druckvoll und mit einem Break begonnen, verliert diesen Vorteil aber postwendend.

Nachdem Thiem einen Breakball auf das 2:1 vergibt, fängt sich der 30-Jährige aus Perth und profitiert im zehnten Spiel des Satzes von einigen vermeidbaren Fehlern Thiems.

Im gesamten Match fabriziert der French-Open-Finalist 42 unerzwungene Fehler, bei Ebden sind es 43. Bei den Winnern liegt der Australier mit 49:48 voran. Die auf die Matchdauer von 2:46 Stunden gesehen quasi totale Ausgeglichenheit wird auch dadurch unterstrichen, dass der Weltranglisten-51. mit 123 Punkten nur einen mehr als Thiem sammelt.

Der hätte das Match mit seiner Klasse beherrschen müssen, doch u.a. hapert es beim Service.

Die Wende gelingt nur kurz

Nach dem verlorenen ersten Satz geht Thiem nach einem herrlichen Backhand-Cross auf die Linie auch 3:1 in Front, Ebden kontert jedoch zum 3:3. Er wittert seinen bisher größten Erfolg, denn einen Top-7-Akteur hat er davor noch nie besiegt.

Im dramatischen Tie Break des zweiten Durchgangs zieht der Favorit nach zuletzt sechs Siegen en suite den Kopf allerdings mit seinem vierten Satzball vorerst noch aus der Schlinge.

Ein frisches Leibchen an Thiems Körper scheint die Wende zu symbolisieren, und tatsächlich gehen die ersten sechs Punkte des dritten Satzes an den Top-Ten-Spieler. Plötzlich muss er aber bei 2:2 drei Breakbälle abwehren, seine vierte Chance nutzt Ebden zur 6:5-Führung.

In extremis gelingt Thiem das Re-Break, nachdem er Ebdens ersten Matchball per Netzband abgewehrt hat. Im Tiebreak ist Thiem aber stets zurück, der zweite Matchball sitzt.

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