Keine 24 Stunden nach dem tragischen Tod von Antoine Demoitie muss der belgische Radsport einen zweiten Todesfall beklagen.

Demoities Landsmann Daan Myngheer (22) verstirbt am Montagabend in einem Krankenhaus in Ajaccio, nachdem er am Samstag während der ersten Halbetappe des Radrennens Criterium International auf Korsika eine Herzattacke erlitten hat.

"Er hat sein letztes Rennen verloren, nachdem er gekämpft hat wie ein Champion", heißt es in einem Statement seines Rennstalls Roubaix Metropole Lille.

Myngheer klagte über Unwohlsein

Myngheer hatte etwa 25 Kilometer vor dem Ziel beim Criteium International auf Korsika über Unwohlsein geklagt und sich aus einem abgeschlagenen Fahrerfeld zurückfallen lassen. Das hatten seine Teamkollegen berichtet.

Als er anhielt, brach er zusammen und musste vom medizinischen Dienst reanimiert werden. Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein. Am Samstag waren die Teamfahrzeuge und die Hotelzimmer von der Polizei durchsucht worden.

Myngheer sei um 19:08 Uhr am Ostermontag gestorben, teilt sein Rennstall mit. Seine Familie und seine Lebensgefährtin seien bei ihm gewesen. Um anderen noch das Leben zu retten, soll er Medienberichten zufolge wie auch Demoitie verfügt haben, seine Organe zu spenden.

Myngheer fuhr im vergangenen Jahr noch für das Verandas Willems Cycling Team, ehe er zu Roubaix Lille Metropole wechselte.

"Wieder ein tragischer Verlust"

"Wieder ein tragischer Verlust", twittert der britische Sprinterstar Mark Cavendish und schrieb von "schrecklichen" Tagen. "Ein schwarzes Oster-Wochenende", konstatiert das Team Katusha.

Am Tag des Beginns der "Drei Tage von Panne" hielt der Radsport erst einmal inne. Die Verantwortlichen von Demoitiés Rennstall Wanty-Groupe Gobert sagten die Teilnahme an dem Rennen ab.

Am Sonntag war ihr Fahrer beim Frühjahrs-Klassiker Gent-Wevelgem tödlich verletzt worden. Der Unfall mit einem Motorrad löste erneut Diskussionen um die Sicherheit bei Radrennen aus.