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Duo aus Österreich am Start - Nibali will 3. Sieg

Österreicher erstmals bei Giro am Start. Top-Besetzung bei 102. Auflage.

Duo aus Österreich am Start - Nibali will 3. Sieg Foto: © GEPA

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Die 102. Auflage des Giro d'Italia erfreut sich einer ausgezeichneten Besetzung.

Der Italiener Vincenzo Nibali greift mit 34 Jahren nach seinem dritten Sieg und dem fünften bei einer großen Landesrundfahrten. Gefordert wird der Team-Bahrain-Profi u.a. von Ex-Triumphator Tom Dumoulin, Primoz Roglic, Simon Yates und Miguel Angel Lopez.

Den österreichischen Teilnehmern Marco Haller und Michael Gogl sind bei der dreiwöchigen Tour durch Italien (11. mai bis 2. Juni) ganz klare Helferrollen zugedacht.

Trotz der Abwesenheit von Titelverteidiger Chris Froome und Geraint Thomas (beide GBR), die sich im Ineos-Rennstall voll auf die Tour de France konzentrieren, und deren verletztem Teamkollegen Egan Bernal (COL), darf fast ein Dutzend Rad-Profis Hoffnmungen auf die Podestplätze in der Gesamtwertung hegen.

Neben den genannten zählen auch Rafal Majka, Mikel Landa sowie die von den zwei österreichischen Giro-Debütanten unterstützten Ilnur Sakarin (mit Haller im Team Kathusha-Alpecin) und Bauke Mollema (mit Gogl bei Trek-Segafredo) dazu.

Giro 2019 mit drei Zeitfahren und fünf Bergankünften

Rund 3.580 Kilometer müssen die Teilnehmer in den drei Wochen bis zur Zielankunft am 2. Juni in Verona absolvieren. Zwei von insgesamt drei Einzelzeitfahren - am Anfang und am Schluss - weisen jeweils beachtliche Steigungen auf, dazwischen liegen lange Etappen und enorme Schwierigkeiten in den Bergen an den letzten acht Tagen.

Nibali ist nach dem bei der Tour de France 2018 erlittenen Wirbelbruch erneut in ausgezeichneter Form. "Ich freue mich auf das große Abenteuer. Die Konkurrenz ist groß, aber ich starte mit viel Selbstvertrauen", erklärte der Giro-Gewinner von 2013 und 2016.

Er wäre der älteste Sieger, fühlt sich aber nicht zu alt für Spitzenleistungen. "Ich bin bereit für drei Wochen hartes Rennfahren."

Simon Yates und Ex-Skispringer Primoz Roglic als Geheimfavoriten

Tom Dumoulin (Team Sunweb), der Sieger von 2017, hatte Froome im Vorjahr ein spannendes Duell geliefert, das der Brite um 46 Sekunden für sich entschied.

Sein Landsmann Simon Yates (Mitchelton-Scott) hofft auf bessere Einteilung als im Vorjahr, als er auf den letzten zwei Bergetappen als Spitzenreiter völlig einbrach und nur 21. wurde.

Im Topform kommt jedenfalls Ex-Skispringer Primoz Roglic (Jumbo-Visma) nach den Siegen bei der UAE-Rundfahrt, bei Tirreno-Adriatico und der Romandie-Tour zum Giro. Der 29-Jährige scheint bereit für den großen Coup.

Haller und Gogl haben Tour und Spanien-Rundfahrt absolviert, vor dem Giro sind beide voller Vorfreude.

Große Vorfreude bei Michael Gogl und Marco Haller

"In Italien ist Radfahren einfach etwas Anderes", sagte der Kärntner Haller, der die Begeisterung der Fans von kürzeren Rennen kennt. Den 28-Jährigen behindern die Nachwirkungen der vor einem Jahr im Training erlittenen Verletzungen (multiple Brüche der linken Kniescheibe, Oberschenkelbruch) noch immer im täglichen Leben.

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"Laufen ist Geschichte, Stiegen runtergehen und Kniebeugen gehen nicht", erklärt Haller.

Doch im Rennsattel präsentierte sich er sich in seinem achten Jahr im Katusha-Trikot enorm stark und absolvierte eine sehr gute Klassiker-Saison mit fünf Top-20-Plätzen. "Ich bin auf einem konstant guten Level, Radfahren macht mir einfach extrem viel Spaß, betonte Haller.

Im Giro wird er "Bodyguard" für den Russen Sakarin auf den Flachetappen sein. "Wir wollen mit Sak auf das Stockerl, er ist auf dem richtigen Weg." Die Unterstützung hatte bei der Vuelta 2017 Früchte getragen, da war Sakarin Dritter geworden.

Haller: Gavira, Ewan, Demare und Ackermann die Top-Sprinter

Eigene Chancen auf Etappen will Haller dennoch nicht völlig abschreiben. In den Sprints sieht er sie angesichts eine guten halben Dutzends von Topfahrern wie Fernando Gaviria, Caleb Ewan, Arnaud Demare und Pascal Ackermann nicht. "Ich werde kreativ sein, um die Kollegen zu ärgern", hat er sich vorgenommen.

Auch der Oberösterreicher Gogl schaut erst im zweiter Linie auf eigene Top-Platzierungen.

"Wir haben einen italienischen Co-Sponsor (Segafredo, ANm.), da wollen sie schon, dass wir uns in Fluchtgruppen präsentieren. Wenn ich eine Chance auf einer hügeligen Etappe bekomme, nehme ich sie wahr", sagte der 25-Jährige. Seine Hauptaufgabe wird aber die Unterstützung von Bauke Mollema sein. Dem Sechsten der Tour de France 2013 und Vierten der Vuelta 2011 fehlt nach 14 großen Rundfahrten noch ein Podestplatz.

"Die Gesamtwertung ist immer etwas eine Lotterie", sprach der Wolfsegger den Sturz des Niederländers bei der Tour im Vorjahr an. "Wir sind jedenfalls gemeinsam stress-erprobt."

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