Auch wenn die Olympischen Spiele um ein Jahr verschoben wurden, sollen die Austragungsorte sowie das Wettkampfprogramm unverändert bleiben - trotz deutlicher Sparmaßnahmen.
Auch das olympische Dorf für die Athleten werde nach intensiven Verhandlungen mit den Immobilien-Investoren wieder zur Verfügung stehen, teilten die Organisatoren der Sommerspiele am Freitag mit.
Durch die nötigen Kostenreduzierungen und Vereinfachungen sollen "der Sport und die Athleten" unangetastet bleiben, betont IOC-Präsident Thomas Bach im Rahmen der Session des Internationalen Olympischen Komitees.
Einfachheit das Merkmal der Spiele 2021
Wegen der Coronavirus-Pandemie hatten Japan und das IOC Ende März nach langem Zögern die Spiele um ein Jahr verschoben. Sie sollen nun vom 23. Juli bis zum 8. August 2021 stattfinden. Die Sommerspiele 2021 würden wie kein Olympia zuvor sein, sagte der Präsident des Organisationskomitees, Yoshiro Mori. "Einfachheit soll das Merkmal dieser Spiele sein", sagte Mori.
Nach Gesprächen mit den Eigentümern und Investoren konnten sich die Veranstalter alle 42 eingeplanten Olympia-Stätten auch für das kommende Jahr sichern. Knackpunkt waren dem Vernehmen nach die Verhandlungen über das olympische Dorf und das internationale Medienzentrum auf dem Messegelände Tokyo Big Sight.
Dank der erfolgreichen Gespräche könne es auch beim geplanten Programm der Bewerbe bleiben, erklärt der Chef der IOC-Koordinierungskommission, John Coates. Vorgesehen sind 339 Entscheidungen in 33 Sportarten. "Die Grundlagen bleiben erhalten", sagt Coates. Bereits gekaufte Tickets bleiben gültig, können aber ab Herbst auch zurückgegeben werden.
Bach: Neuorganisation ist "Mammutaufgabe"
IOC-Chef Bach hatte die Neuorganisation der Spiele zuvor erneut als "Mammutaufgabe" bezeichnet. Die Mehrausgaben durch die Verlegung dürften mehrere Milliarden Euro betragen. Zudem erscheint angesichts der anhaltenden Coronakrise weiter fraglich, ob die Spiele tatsächlich wie erhofft stattfinden können. Selbst wenn noch vor der geplanten Eröffnung ein Impfstoff gegen das Virus gefunden ist, bezweifeln Experten, dass die Folgen der Pandemie rechtzeitig bewältigt sind und die Sportwelt bereit für das Mega-Ereignis ist.
Ab dem heurigen Herbst wollen sich die Organisatoren der Spiele umfassend mit Gegenmaßnahmen für den Fall einer anhaltenden Pandemie beschäftigen. Dabei gehe es um Einreisebestimmungen für die Olympia-Teilnehmer, den Schutz der Gesundheit von Athletinnen und Athleten, Fragen des Transports und der Unterbringung, sagt IOC-Spitzenfunktionär Coates.
Auch die Frage nach der Zulassung von Zuschauern soll dann beleuchtet werden. Geisterspiele vor leeren Rängen hatte IOC-Präsident Bach mehrfach ausgeschlossen.