news

US-Schwimmer: Rennen "wahrscheinlich nicht sauber"

Nach Olympia-Silber über 200 m äußert er Zweifel an der Sauberkeit des Rennens.

US-Schwimmer: Rennen Foto: © getty

US-Rückenschwimmer Ryan Murphy hat nach Olympia-Silber über 200 Meter Zweifel an der Sauberkeit des Rennens geäußert.

"Wenn mir so eine Frage gestellt wird, habe ich ungefähr 15 Gedanken", sagte der 26-Jährige zum Thema Doping-Sorgen. "13 davon würden mich in große Schwierigkeiten bringen", so Murphy, der hinter dem Russen Jewgeni Rylov Rang zwei belegt hat. Dritter wurde Luke Greenbank aus Großbritannien.

Murphy ergänzte noch: "Ich versuche, mich nicht darin zu verfangen. Es ist das ganze Jahr über eine große mentale Belastung für mich, zu wissen, dass ich in einem Rennen schwimme, das wahrscheinlich nicht sauber ist, und das ist es auch." Über die halbe Distanz hatte Murphy Bronze hinter Rylov und dessen Landsmann Kliment Kolesnikov geholt.

Bei einer Pressekonferenz mit den anderen Medaillengewinnern sagte Murphy dann aber, er wolle keine Anschuldigungen erheben und gratulierte Rylov. Der Sieger wollte sich nicht zu Murphys Aussagen äußern, da er sie nicht gehört habe. "Ich war immer für saubere Wettkämpfe. Ich bin immer getestet worden", sagte Rylov. Er sei für "sauberen Sport".

Murphy: "Das ist hart zu hören"

Bei diesen Olympischen Spielen fehlt der chinesische Schwimm-Star Sun Yang gesperrt. In dem Fall geht es vor allem um eine mit einem Hammer zerstörte Dopingprobe. Das Umfeld des Schwimmers war direkt daran beteiligt. Die beiden russischen Schwimmer Veronika Andrussenko und Alexander Kudaschew waren wegen Verstößen gegen die Anti-Doping-Bestimmungen vom Weltverband FINA zunächst suspendiert gewesen, durften nach einer Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofs CAS kurzfristig aber doch in Tokio starten.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada hatte Russland im Dezember 2019 eigentlich für vier Jahre von den wichtigsten Sportereignissen der Welt ausgeschlossen. Doch Ende 2020 halbierte der Internationale Sportgerichtshof Cas die Sperre. In Russland existierte ein staatlich organisiertes Doping-System. In Tokio dürfen russische Sportler als neutrale Athleten ohne Flagge und Hymne unter dem Namen "Russisches Olympisches Komitee" (ROC) antreten.

Murphy berichtete von einem Gespräch mit dem Executive Director der FINA, Brent Nowicki, im Rahmen der Olympia-Qualifikation. Dieser habe ihm gesagt, es dauere lange, den Sport von Doping zu befreien. "Wenn man das von der Spitze hört, ich meine, das ist hart zu hören", sagte Murphy.

Olympia - Tag 7 im LIVE-Ticker>>>

Der Medaillenspiegel>>>

Kommentare