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Lobnig: Im Finale mit Ellbogen und Endspurt

Nach spannendem Halbfinale scherzt Lobnig. Fürs Finale hat sie den Plan schon parat:

Lobnig: Im Finale mit Ellbogen und Endspurt Foto: © GEPA

Magdalena Lobnig hat sich für Freitag (2.33 Uhr MESZ) bei den Olympischen Spielen in Tokio ihre Chance erarbeitet, um eine Medaille zu rudern.

Die 31-jährige Kärntnerin wurde am Donnerstag im Sea Forest Waterway in ihrem Halbfinale Dritte hinter der Neuseeländerin Emma Twigg und der Britin Victoria Thornley. Die viertplatzierte Kara Kohler (USA) konnte Lobnig um 0,51 Sekunden hinter sich halten.

Zur Halbzeit zu sicher

"Ruderrennen müssen spannend sein, habe ich mir gedacht, sonst schaut ja keiner zu!", scherzt Lobnig danach über das enge Finish. "Es war ein würdiges Olympia-Halbfinale. Das muss spannend sein, sonst ist der Finaleinzug ja nichts wert."

Die ersten Tausend seien richtig gut gewesen, dann habe sie gedacht, der zweite Platz gehe sich aus. "Aber sobald du zu überlegen anfängst, macht du kurze Schläge, und das muss ich morgen vermeiden. Aber das mache ich morgen automatisch nicht. Es gibt nur Ellbogen raus, und so lange, wie es geht draufbleiben. Und hintenraus voller Endspurt."

Im Finale "hintenraus zulegen"

Mit der Siegerzeit von 7:20,70 Minuten war es das schnellere Halbfinale, Lobnig hatte 4,89 Sek. Rückstand auf Twigg, gesamt war es die viertschnellste Zeit. Denn das erste Halbfinale gewann Hanna Prachazen in 7:23,61 vor der Schweizerin Jeannine Gmelin und der Chinesin Jiang Yan.

Bis 1.500 m hatte Lobnig die gesamtzweitschnellste Zeit. Die Athletin des russischen nationalen Olympischen Komitees schnappte sich am Ende - virtuell, weil freilich im anderen Rennen - noch Lobnig. "Ich werde hintenraus noch zulegen müssen. Und dann schauen wir, was rauskommt."

Halbfinale unangenehm

Das Unangenehmste habe sie hinter sich, das sei das Halbfinale gewesen. "Es war klar am Papier, dass das richtig hart sein wird. Zwei sehr unangenehme Konkurrentinnen sind weg. Aber es wir eine ganz enge Kiste werden. Das war das erste harte Rennen, morgen kommt das zweite."

Mit ihrem Trainer Kurt Traer habe sie schon beim Ausradeln das Rennen nachbesprochen. "Schauen, was er am Abend noch zu sagen hat. Aber es ist ein Olympiafinale, da gibt es nicht mehr viel zu sagen."

Wettkampfpause war "richtig zäh"

Die drei Tage Pause - wegen des Wetters wurde das Halbfinale um einen Tag verschoben - habe sie nicht unbedingt gebraucht. "Es war richtig zäh. Wenn du die Auslosung siehst, bist einmal den ganzen nächsten Tag nur nervös, weil du dir denkst, scheiße, gegen die Hämmer muss ich jetzt da runterfahren. Und dann versuchst du natürlich, die Spannung wieder aufzubauen. Jetzt ist es fast ein bisschen unangenehm, dass morgen gleich das Finale ist. Aber so bin ich gleich im Rennmodus wieder drinnen. Schauen wir mal, wer sich am besten erholt."

Sie freue sich "voll" auf das Finale, möchte es besser machen als in Rio, wo sie Sechste war. "Und ich möchte es besser machen als heute. Morgen ist die letzte Chance des Jahres, ein geiles Rennen zu liefern."

Abkühlen, Essen, Kompressionsstiefel, Massage, wieder Essen, Besprechung und "hoffentlich" Schlafengehen standen für den restlichen Tag noch auf dem Programm. "Spaghetti mit Parmesan und Olivenöl und Thunfisch esse ich jetzt meistens", gibt es auch dafür einen Plan.

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