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Wolffhardt über "Jahr der Verteidigung"

Darum war das letzte Jahr für die Wildwasser-Kanutin "unheimlich hart":

Wolffhardt über Foto: © GEPA

Knapp drei Wochen nach ihrer Ankunft in Tokio bestreitet Viktoria Wolffhardt am Sonntag (6.50 Uhr MESZ) ihr Olympia-Debüt im Slalom der Wildwasser-Kanutinnen.

Nach ausgiebigem Training im Kasai Canoe Slalom Centre sind Anpassung und Zeitumstellung kein Thema mehr, zu den Favoritinnen zählt Wolffhardt nicht.

Nach einer schwierigen Zeit hat sie im Frühjahr ihren 2019 errungenen Quotenplatz im Kajak-Einer gegen Corinna Kuhnle erst absichern müssen.

"Ich konnte nur alles verlieren"

"Ich würde lügen, wenn ich sage, es war keine Belastung", meinte die Tullnerin im Gespräch mit der APA über das "Aufmachen des Qualifikationsprozesses" wegen der corona-bedingten Olympia-Verschiebung.

"Es waren die letzten eineinhalb Jahre unheimlich hart für mich, unglaublich herausfordernd - körperlich wie mental. Ich habe nichts gewinnen können, sondern nur alles verlieren. Es war nicht einfach, alles verteidigen zu müssen, aber nichts dabei bekommen zu können."

Zum Fahrstil zurückfinden

Demzufolge sei ihre Vorbereitung nicht optimal gelaufen, sie sei primär aufs Verteidigen des Quotenplatzes gefahren. Erschwerend sei hinzugekommen, dass diese Phase nach einer Operation eines Anfang 2019 erlittenen Labrum-Risses in der Schulter gekommen sei.

Erst im vergangenen Herbst ging es dann wieder ins Wildwasser. Zuletzt sei ihr Fokus darauf gelegen, zu sich zurückzufinden. "Alles ausblenden und zu meinem Fahrstil zurückfinden", umschrieb Wolffhardt ihr Programm.

Ziel: Auf Angriff fahren

Die ruhige und konzentrierte Vorbereitung im Olympia-Kanal hat der 27-Jährigen zuletzt gut getan. Sie wolle nicht vorsichtig fahren, sondern auf Angriff.

"Wenn das wieder funktioniert, wenn ich das Selbstvertrauen wieder habe und ich alles wegblenden kann, sollte es wieder klappen."

Kurs nicht ideal

Für ÖKV-Cheftrainer Helmut Oblinger ist die Charakteristik des Kurses für Wolffhardt nicht ganz ideal: "Viki ist eher die, die im Wasser spielt. Wäre es ein bisschen schwieriger, würde es ihr sicher mehr entgegenkommen."

Der Oberösterreicher bestätigte die Aussage der Athletin, dass sie ein schwieriges Jahr hinter sich habe. "Nach der Qualifikation sechs Wochen nur, um sich gezielt auf die Spiele vorzubereiten, ist nicht wirklich ein langer Zeitraum. Wir hoffen aber, dass sie dann wirklich zeigt, was in ihr steckt."

Sie habe ebenso das Zeug für einen Finaleinzug wie Felix Oschmautz (Kajak) und Nadine Weratschnig im Canadier. Für beide geht es am Mittwoch in ihre Olympia-Premiere.

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