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Herbe Kritik am IOC und Thomas Bach

Die Nicht-Verschiebung von Tokio 2020 sorgt für böses Blut:

Herbe Kritik am IOC und Thomas Bach

Fast alle kleinen und großen Sport-Ereignisse der nächsten Wochen und Monate sind wegen der Corona-Krise schon abgesagt oder verschoben.

Mit einer Ausnahme: Das IOC hält weiterhin vehement am Termin für die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio, die am 24. Juli starten sollen, fest (HIER nachlesen>>>).

Nun gibt es ersten Gegenwind für das Vorhaben. Als erstes IOC-Mitglied äußert sich die vierfache Olympiasiegerin Hayley Wickenheiser aus Kanada negativ über die Pläne.

"Ich denke, dass das IOC mit einer solchen Überzeugung darauf besteht, dass es weitergeht, ist unverantwortlich und gefühllos", erklärt Wickenheiser. Das IOC hatte am Dienstag erneut bekräftigt, dass die Spiele trotz der Coronavirus-Pandemie am 24. Juli in der japanischen Hauptstadt eröffnet werden sollen.

Wickenheiser, einst eine der besten Eishockeyspielerinnen der Welt, ist seit 2014 IOC-Mitglied. "Sollen die Spiele abgesagt werden? Niemand weiß es zum jetzigen Zeitpunkt", schrieb sie. Aber "mit Sicherheit" zu sagen, dass sie stattfinden, sei "eine Ungerechtigkeit für die Athleten und die gesamte Weltbevölkerung", ergänzt Wickenheiser. "Wir müssen das Unbekannte anerkennen".

"Thomas Bach als Krisenmanager ungeeignet"

Unterstützung bekommt sie von Clemens Prokop, dem ehemaligen Chef des Deutschen Leichtathletik-Verbands. Er hält eine terminliche Verlegung der Spiele für alternativlos.

"Ich halte Thomas Bach als Krisenmanager für ungeeignet, weil er nicht die erforderlichen Entscheidungen trifft", sagt Prokop in einem Interview für die Donnerstag-Ausgabe der "Stuttgarter Nachrichten" und "Stuttgarter Zeitung".

"Das IOC betreibt derzeit jedenfalls das Gegenteil von einem verantwortungsvollen Krisenmanagement."

Für ihn sei klar, dass die Spiele 2020 nicht verantwortbar seien und eine Austragung keinen Sinn ergebe.

"Das IOC muss mit Tokio darüber verhandeln, ob die Stadt in der Lage ist, entweder im Sommer 2021 oder im Sommer 2022 Gastgeber der Olympischen Spiele zu sein." Ansonsten müsse ein anderer Ausrichter gefunden werden.

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