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Jeder 5. ÖOC-Athlet nicht in Österreich geboren

Über 20 Prozent der heimischen Olympia-Athleten sind im Ausland geboren.

Jeder 5. ÖOC-Athlet nicht in Österreich geboren

15 der 71 österreichischen Sportler bei den Olympischen Spielen in Rio sind im Ausland zur Welt gekommen. Damit haben wie schon vor vier Jahren in London rund 20 Prozent der heimischen Olympia-Athleten einen Migrations-Hintergrund. Ein Großteil dieser Athleten wurde extra für Brasilien eingebürgert.

Die meisten "Neo-Österreicher" kommen aus Deutschland. Dies sind Mountainbiker Alexander Gehbauer, Triathlet Thomas Springer, Kanutin Yvonne Schuring und Beach-Volleyballer Robin Seidl.

Je zwei aus Griechenland und China

Je zwei Sportlerinnen kommen aus Griechenland bzw. China, und zwar die Synchronschwimmerinnen Anna Maria und Eirini Marina Alexandri bzw. das Tischtennis-Duo Liu Jia und Li Qiangbing.

Das Leben je eines Sportlers hat in Luxemburg, Armenien, Bosnien, Polen, Ungarn, Moldawien und Rumänien begonnen. Die Umstände des Wechsels nach Österreich sind unterschiedlich. Bei Laurence Baldauff war es die Liebe, weshalb sie jetzt für Österreich zu Pfeil und Bogen greift. Die 41-Jährige ist die Älteste in der ÖOC-Equipe, hat den Pass am kürzesten von allen in Händen. Ihr Einbürgerungsdatum: 15. Dezember 2015.

Sport-logistische Gründe geben die Geschwister Alexandri an, die beiden sind wir ihr Drilling Vasiliki Pagona seit 3. Juni 2014 Österreicherinnen. Die Eltern leben weiter in Griechenland. "Hier sind die Bedingungen besser, wir können Schule und Training leichter kombinieren", erklärte Anna-Maria der APA - Austria Presse Agentur. "In Griechenland war das viel schwieriger. Wir sind sehr stolz, dass wir Österreich vertreten können."

Vier eingebürgerte Tischtennis-Spieler

Die Alexandris waren vor dem "Absprung" in ihrem Geburtsland ebenso Staatsmeister wie Springer. Beim 31-Jährigen war wie bei Baldauff Zwischenmenschliches für die Übersiedlung ausschlaggebend. "Ich bin jetzt schon ein erfolgreiches Integrationsbeispiel", meinte der Oberösterreicher. "Mir war bald klar, dass meine Zukunft in Österreich ist. Meine Frau, das war auf den ersten Blick klar, dass das die Frau fürs Leben ist."

Im Tischtennis sind gleich vier der sechs Sportler eingebürgert. Der heute 37-jährige Robert Gardos kam in jungen Jahren mit seiner Familie in die Alpenrepublik, mit 1996 liegt sein Einbürgerungsjahr auch am weitesten zurück. Liu Jia folgte 1998, Li Qiangbing 2004 und Sofia Polcanova (Moldawien) 2010. Im übrigen stammen auch die Ersatzleute Chen Weixing (China) und Amelie Soja (Deutschland) aus dem Ausland.

Polin Ogar ausschließlich aus sportlichen Gründen eingebürgert

Von den drei Kanutinnen haben zwei ihre ersten Lebensjahre hinter Österreichs Grenzen verbracht. Neben Schuring betrifft das Ana Roxana Lehaci. Die noch 25-Jährige war 1994 zwei Jahre nach ihrem Vater Vasile von Rumänien aus ins Land gekommen. "Bis 1998 haben wir in der Steiermark gelebt, danach in Linz", erzählte der stolze Vater, für die sportliche Entwicklung seiner 1999 eingebürgerten Tochter hauptverantwortlich.

Ausschließlich sportliche Gründe hatte die Einbürgerung von Jolanta Ogar, die gebürtige Polin gilt bei den Rio-Spielen im 470er als ernste Anwärterin auf eine Segel-Medaille. Sie hat das gleiche Einbürgerungsdatum wie die Alexandris und Gewichtheber Sargis Martirosjan, bei dem die Einbürgerung sehr lange auf sich warten ließ. Keine Migrantin ist Siebenkämpferin Ivona Dadic. Sie ist in Wels geboren, ihre Eltern aber aus Kroatien.

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