Der junge Saalfeldner Lukas Haslinger (sein Instagram-Profi l>>>) holte bereits eine Silbermedaille bei den Youth Olympic Games und bei der Biathlon-EM.
Das stolze Gefühl, Österreich auf dem Podium repräsentieren zu dürfen, möchte er auch in Zukunft noch oft genießen. Wenn er nicht auf seinen Skiern unterwegs ist, dreht er gerne mit dem Rad oder Auto eine Runde.
Der 20-Jährige im Interview:
Frage: Was bedeutet Erfolg für Dich?
Lukas Haslinger: Wenn man seine persönlich gesteckten Ziele erreicht oder übertrifft.
Frage: Was war Dein größter Erfolg im vergangenen Jahr?
Haslinger: Trotz einer schweren Vorbereitungsphase - weil ich einerseits krank war und andererseits für die Matura lernen musste, und dadurch dreieinhalb Wochen nicht trainieren konnte - bin ich über meinen Erwartungen in die Saison gestartet. Ich konnte dabei beim IBU Junior Cup direkt mit einem 2. Platz starten und das ist absolut unglaublich für mich, da ich noch dazu Jahrgang 2003 bin und beim Junior Cup Jahrgang 2003 bis 2001 gegeneinander läuft.
Frage: Wie bist Du zu Deinem Sport gekommen?
Haslinger: Durch eine Schulkollegin in der Volksschule.
Frage: Was ist das Außergewöhnliche an Deinem Sport und wie erklärst Du einem Außenstehenden Deine Leidenschaft dafür?
Haslinger: Das Außergewöhnliche ist etwas Aktives (Langlaufen) mit etwas, wo man sich sehr konzentrieren muss (Schießen) zu kombinieren. Biathlon ist sehr spannend! Wenn man es gerne mag, an seine eigenen Grenzen zu gehen - und darüber hinaus - dann ist es der richtige Sport.

Frage: Wer ist Dein größtes Vorbild und warum schaust Du zu ihm/ihr auf?
Haslinger: Johannes Thingnes Bø, weil er seit Jahren diesen Sport dominiert und dabei viele Sachen anders macht als die meisten. Zum Beispiel weniger trainieren und trotzdem den Erfolg schaffen.
Frage: Gibt es Dinge an Deinem Sport oder Deinem Alltag als Sportler, die Dich nerven? Wenn ja, wie schaffst Du des, sie trotzdem umzusetzen?
Haslinger: Es ist oft mühsam, stundenlang zu trainieren, während deine Freunde, die keine Sportler sind, auf Urlaub fahren können oder etwas anderes machen. Wenn man im Winter jedoch Erfolge feiert, merkt man wieder, warum man das ganze Jahr hart trainiert und wofür man auf so vieles verzichtet hat. Das ist es, was mich Tag für Tag antreibt.
Frage: Worauf freust Du Dich nach einer harten Trainingssaison am meisten?
Haslinger: Auf das Essen (lacht)!
Frage: Wer Erfolge feiert, muss auf dem Weg dorthin auch Misserfolge einstecken. Wie gehst Du damit um?
Haslinger: Misserfolge kann ich sehr gut in Motivation umwandeln, denn ich bin kein Mensch, der dann an sich zweifelt oder schlecht gelaunt ist. Ich nutzte einfach die Erfahrung die ich gemacht habe, um beim nächsten Mal besser zu sein.
Frage: Was waren bisher die größten Hürden in Deiner Karriere?
Haslinger: Bis jetzt hatte ich zum Glück noch keine großen Hürden, muss ich ehrlich sagen.

Frage: Als Du das erste Mal von der Sporthilfe bezüglich einer Unterstützung kontaktiert wurdest, was ging Dir da durch den Kopf?
Haslinger: Ich dachte mir: "Juhu, wenn ich diese Unterstützung bekomme, heißt das, dass ich gar nicht so schlecht sein kann, in dem was ich mache."
Frage: Wie wichtig ist diese Unterstützung der Sporthilfe für Dich und wofür verwendest Du diese Zuwendung?
Haslinger: Sie ist mir sehr wichtig! Genau in der Zeit als Schüler, wo man noch kein eigenes Einkommen hat, aber auch nicht vollkommen von den Eltern abhängig sein will, kommt die Sporthilfe genau richtig. Diese (nicht nur) finanzielle Unterstützung habe ich zum Beispiel verwendet, um mir mein erstes eigenes Auto zu kaufen, um immer mobil zu sein.
Frage: Wenn Du einen Tag Sportminister wärst, was würdest Du sofort umsetzen? Was würdest Du Dir wünschen?
Haslinger: Ich würde auf jeden Fall schauen, wie sich die landesweiten Förderungen auf die einzelnen Sportarten verteilen und sie entsprechend anpassen. Weiters würde ich auf die Infrastruktur für die Sportarten schauen und im ganzen Land Möglichkeiten schaffen, alle Sportarten ausüben zu können. Nur so werden Randsportarten gefördert und neue Zukunftstalente gefunden, die ohne diese Möglichkeiten vielleicht nie entdeckt worden wären.
Frage: Welchen Job würdest Du haben, wenn es mit dem Spitzensport nicht geklappt hätte?
Haslinger: Ich würde entweder etwas in der Natur arbeiten oder in eine ganz andere Richtung gehen, nämlich als Anwalt oder ähnliches.