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Serien-Meister und Premieren-Sieger jubeln

Auch am vierten Wettkampf-Tag der Sport Austria Finals standen wieder einige spannende Entscheidungen auf dem Programm.

Serien-Meister und Premieren-Sieger jubeln

FINALE FURIOSO: SERIEN-MEISTER:INNEN UND PREMIEREN-SIEGER:INNEN JUBELN

Grande Finale bei den Sport Austria Finals powered by Holding Graz (7. bis 11. Juni 2023).

Auch am Schlusstag zeigten Österreichs beste Athlet:innen Spitzenleistungen – vom ASKÖ-Sportcenter Eggenberg über die Auster und das Center West bis hin zum Eisstadion Hart in Pachern.

Das Motto lautete noch einmal: Graz schön sportlich!

Cheerleading

Am letzten Wettkampftag der Sport Austria Finals 2023 powered by Holding Graz hatte Österreichs Cheerleading-Elite ihren großen Auftritt. Im Raiffeisen Sportpark versammelten sich 57 Teams und mehr als 1.000 Athlet:innen, darunter auch zahlreiche Weltmeister:innen.

In der „All Girl“-Kategorie der Cheerleaderinnen waren die großen Favoritinnen einmal mehr die „Vikings Allstars“ vom AFC Vienna Vikings. Die Wienerinnen sind seit der Einführung der offiziellen Staatsmeisterschaften 2015 ungeschlagen. Gleiches gilt für die „Milleniumdancers Seniors“ Tanzsportverein Milleniumdancers in der offenen Klasse des Performance Cheer.

Vor über 1.000 Zuschauer:innen und in unvergleichlicher Atmosphäre schickte sich die Konkurrenz an, die Dominanz der Serien-Siegerinnen zu durchbrechen. Die Entscheidung wurde von ORF Sport+ live übertragen.

„Das war ein Highlight und ein würdiger Abschluss der Sport Austria Finals. Cheerleading ist ein Paradebeispiel dafür, wie sich der Frauensport in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Man hat gesehen, mit welcher Emotion und Begeisterung die Athlet:innen bei der Sache sind. Es war richtig, Cheerleading in die Sport-Austria-Familie aufzunehmen“, sagt Sport-Austria-Präsident Hans Niessl, der auch die Siegerehrung durchführte.

Die Medaillen in Gold überreichte Niessl einmal mehr den dominierenden Teams der vergangenen Jahre. Die Vikings Allstars (Cheerleading) und die Milleniumdancers Seniors (Performance Cheer) zeigten jeweils fast perfekte Performances und durften sich wieder einmal über die Staatsmeistertitel freuen.

„Es fühlt sich immer wieder aufs Neue großartig an“, jubelte Vikings-Flyer Sabrina Czerny. „Ich bin sehr zufrieden mit der Teamleistung, wir haben heute abgeliefert.“ Viktoria Schellenbauer von den Milleniumdancers war ebenfalls voll der Freude. „Wir haben das ganze Jahr darauf hintrainiert, dass wir heute unsere Bestleistung zeigen können. Wir haben unsere Formations sehr gut gehittet und auch die Technik hat gepasst.“

Die Medaillen in Silber und Bronze gingen im Cheerleading an die „ÖBV Fierce Dragons“ (Danube Dragons) und die „SWARCO Raiderettes Ladies6“ (SWARCO Raiders Tirol). Im Performance Cheer komplettierten die „Thunders Seniors“ vom Thunders Tanzsportverein (2.) und die „AFC Vienna Vikings Destiny Pom“ (AFC Vienna Vikings/3.).

In der Junior-Kategorie der Cheerleaderinnen feierten übrigens die „G5 Ladies“ von den Thalheim Graz Giants einen Heimerfolg.

Orientierungslauf

Orientierungslauf einmal ganz anders: kurz, knackig im Kampf Frau gegen Frau, Mann gegen Mann. Der Name Knock-out-Sprint hielt bei seiner Österreich-Premiere, was er verspricht. Anika Gassner (Naturfreunde Wien) und Robert Merl (ASKÖ Henndorf) holten die Titel und wurden anschließend im Finals Dome am Karmeliterplatz gefeiert.

„Ich liebe dieses Format“, jubelte Robert Merl im Ziel beim Finals Dome am Karmeliterplatz. „International bin ich das schon ein paar Mal gelaufen. Im Weltcup bin ich sogar einmal ins Finale gelaufen und war dort Sechster. Hier bei der Premiere in Österreich zu gewinnen, ist der Wahnsinn!“

Der Grazer, der für seinen Salzburger Heimatverein läuft und 13 Staatsmeistertitel sein eigen nennt, gewann im Finale der besten 6 im Zielsprint vor Matthias Gröll und Petr Mathias (beide OLC Graz).

„Dabei habe ich im Halbfinale einen Fehler gemacht, da habe ich mich gerade noch unter die Top-3 gerettet, da hätte es schon vorbei sein können.“ Die Intensität sei eben im Lauf des Wettkampfs von der Qualifikation, die noch am TU Campus stattfand, bis zur Finalphase mit Viertel-, Halbfinale und Finale gestiegen.

Was auch Siegerin Anika Gassner (Naturfreunde Wien), die sich im Finale vor Carina Polzer (SU Klagenfurt und Ilvy Kastner (Naturfreunde Wien) durchsetzte, bestätigte: „Es war echt hart. Es ist von Lauf zu Lauf schwieriger geworden, weil auch die Konkurrenz immer stärker wurde.“ Gleichzeitig streute, die für die WM in der Schweiz qualifizierte ÖFOL-Kaderläuferin, dem Organisationsteam rund um Günter Kradischnig Rosen: „Kompliment an die Veranstaler! Die Bahnen waren super gelegt, man musste schnell aber mit viel Köpfchen laufen. Das Finale hat richtig Spaß gemacht!“

Große Freude mit den Sport Austria Finals hat auch ÖFOL-Präsidentin Elisabeth Kirchmeir: „Danke, Sport Austria für diese Möglichkeit unseren Sport zu den Menschen zu bringen. Gemeinsam mit so vielen Sportverbänden auftreten zu dürfen, macht jeden teilnehmenden Verband sichtbarer und damit stärker!“

Stark präsentierte sich die Orientierungslauf-Community in Graz: insgesamt waren 400 Starteri:innen von Kinderklassen bis zur Altersgruppe Ü 80. Orientierungslauf ist eben auch ein Sport für die ganze Familie.

Taekwondo

Die Olympia-Sportart Taekwondo feierte am Sonntag ihre Premiere bei den Sport Austria Finals powered by Holding Graz. Dabei gab sich die rotweißrote Taekwondo-Elite in der Blue Box Arena in Graz buchstäblich den Kick. Allen voran die WM-Fünfte Marlene Jahl und ihre für die Europaspiele in Polen qualifizierte Teamkollegin Melanie Kindl, die ihre Staatsmeistertitel Nr. 6 bzw. Nr. 3 holten.

Von Rom nach Wien und weiter nach Graz. Die wohl längste Anreise zur Taekwondo-Premiere bei den Finals, hatte Marlene Jahl auf sich genommen: „Ich wollte unbedingt bei den Finals dabei sein. Deshalb bin ich am Samstag nach dem Wettkampf noch in der Nacht vom Grand Prix in Rom heimgeflogen.“ Der Flieger nach Wien hatte Verspätung, deshalb wurde es eine kurze Nacht, bis zur zweistündigen Anreise mit dem Auto nach Graz.

„Keine optimale Vorbereitung für die Staatsmeisterschaft, deshalb war ich vor dem Finale gegen meine Trainingspartnerin ziemlich nervös“, gestand die 27-jährige Oberösterreicherin. Im Finale der Kategorie +67 Kilogramm gab sich Jahl gegen

Kathrin Jirka (ÖO) beim glatten 2:0 dennoch keine Blöße.

Jahl: „Ich freue mich über dieses positive Ergebnis und meinen sechsten Titel. Das gibt Kraft für die Vorbereitung in den nächsten Wochen auf meine Europaspiele-Premiere mit dem Team Austria in Polen.“ Für die Europaspiele-Premiere von Taekwondo Austria hat sich auch Melanie Kindl qualifiziert. Die 21-jährige Tirolerin agierte auch bei den Staatsmeisterschaften in Topform, ließ ihrer Finalgegnerin Leonore Mammet (T) beim 2:0 in der Klasse -57 Kilogramm keine Chance. „Mein dritter Titel, zum ersten Mal vor so vielen Kameras und so großer medialer Aufmerksamkeit. Das freut uns Sportlerinnen besonders. Wir freuen uns alle schon auf die Finals im nächsten Jahr bei uns daheim.“

Nicht nur die Tirolerin freut es, dass die Sport Austria Finals 2024 in Innsbruck ausgetragen werden. Alexander Hübl, Präsident des Österreichischen Taekwondoverbandes: „Unser Verband hat seinen Sitz in Vomp in Tirol, die Austrian Open in Innsbruck sind ein renommiertes internationales Turnier mit mehr als 1.000 Athlet:innen aus mehr als 50 Nationen. Dass die Finals nächstes Jahr in Innsbruck stattfinden, ist aus unserer Sicht ein Heimkommen. Für unseren Sport ist diese Multi-Sportveranstaltung eine großartige Bühne. Wir sind Sport Austria wirklich dankbar für diese Plattform. Das bringt einen enormen Schub für uns als Verband, für unsere Vereine, für unsere Sportler:innen!“

Rollstuhl-Rugby

Nach dem Vizemeister-Titel im Vorjahr haben sich die Steirischen Eichen den Meistertitel zurückgeholt! Das Team um René Hernesz, der auch Finals-MVP wird, besiegt die Danube Steelers im Finals-Finale klar mit 58:38.

In einem hochklassigen Endspiel können die Oberösterreicher nur im ersten Viertel mithalten, danach zieht der Favorit aus der Steiermark davon. "Wir haben etwas schwach begonnen. Da hat man gemerkt, dass die Favoritenrolle im Kopf etwas blockiert hat. Wir haben gesehen, dass sie uns ärgern können, wenn wir nicht 100 Prozent geben. Nach dem ersten Viertel wollten wir klar Schiff machen und der Plan ist aufgegangen", jubelt Hernesz.

Bei den Steelers überwiegt dennoch die Freude über den Vizemeister-Titel, vor allem, weil die Stimmung in der ASKÖ-Halle mehr als finalwürdig war. "Das Sportlerherz ist

mit Platz zwei immer unzufrieden. Aber wir waren ersatzgeschwächt, weil der High Pointer ausgefallen ist – insofern können wir mit dem Vize-Staatsmeistertitel glücklich sein. Außerdem war es saugeil, hier zu spielen. Große Halle, viele Zuschauer – was willst du mehr. So könnte es ruhig öfter sein", grinst Dominik Perner.

Auch Hernesz zeigt sich angesichts der Stimmung überwältigt. "Im letzten Viertel konnten wir es richtig genießen und die Stimmung aufsaugen. Es war grandios, auf dieser Bühne zu spielen. Es gibt nichts Besseres, als daheim Meister zu werden. Heute wird auf jeden Fall noch gefeiert!"

Racketlon

Vier Wettkampftage bei den Sport Austria Finals powered by Holding Graz, vier Racketlon-Turniertage im Racket Sport Center Graz. Vollgepackt mit hochklassigen Duellen an der Tischtennis-Platte, am Badminton-Platz, in der Squash-Box und am Tennisplatz. Im Finale des Einzel-Bewerbs kam es am Sonntag zum mit Spannung erwarteten Generationen-Duell.

Racketlon-Legende Michael Dickert, inzwischen 42 Jahre jung, traf im Endspiel der Österreichischen Staatsmeisterschaften auf Youngster Florian Harca. Im letzten Jahr hatte Dickert den Titel in einem epischen Finale gegen RFA-Präsident Marcel Weigl nach Gummiarm gewonnen, in diesem Jahr entwickelte sich das Finale zur klaren Angelegenheit.

Dickert lag nach Tischtennis, Badminton und Squash mit 20 Punkten voran und benötigte im Tennis nur noch zwei Punkte. Diese waren schließlich Formsache. „Ich bin heuer wesentlich besser in Form“, erklärt Dickert, der sich nach einer Leistenbruch-Operation im Jänner in den letzten Monaten in Form brachte. „Von Jahr zu Jahr werden die Erwartungen geringer, vielleicht ist das die Erfolgsformel.“

Während Harca regelmäßig trainiert und internationale Bewerbe bestreitet, vertraut Dickert auf seine Routine, greift nur unregelmäßig zu den vier Rackets und immer öfter zum Padel-Schläger. Wobei er anmerkt: „Eigentlich sollte ich dieses Turnier mit 42 Jahren nicht mehr gewinnen. Aber scheinbar macht die Erfahrung im Racketlon wirklich viel aus.“

Gefeiert wurde der 12. Staatsmeistertitel im Einzel standesgemäß. „Ich habe ein

Ritual nach Turnieren: McDonald’s. Während dem Turnier achte ich genau auf die Ernährung, das ist dann die Belohnung.“ Also legte er am Heimweg nach Wien, gemeinsam mit seiner Partnerin Patricia, einen Zwischenstopp ein. Das bevorzugte Menü? „Hamburger Royal TS – mit Cola!“

Bei den Damen sicherte sich Top-Favoritin Irina Oslacher souverän den Staatsmeistertitel. Die Tirolerin gewann ihre zwei Spiele in der Vierer-Gruppe (Clarissa Steiner konnte nicht antreten) klar und setzte sich vor Sandra Ettenauer durch.

Laserrun

Zweite Titelentscheidung für Österreichs Modernen Fünfkampfverband im Rahmen der Sport Austria Finals. Nach der Laserrun-Mixed-Staffel wurden am Sonntag Medaillen im Einzel vergeben. Das rasante Rennen rund um den Karmeliterplatz geriet bei den Herren zum Bruder-Duell der Lokalmatadore aus Graz.

Die Brüder Florian und Stefan Bärenthaler vom ATUS Graz matchen sich bei der Kombination aus Laser-Pistolen-Schießen und Laufen rund um den Finals Dome am Karmeliterplatz um Gold und Silber. Am Ende setzte sich der um zwei Jahre jüngere Stefan gegen den 19-jährigen Florian durch. 15 Sekunden trennten die Brüder. „Ich war vor zwei Jahren hier in Graz Staatsmeister im Laserrun, jetzt hat Flo den Titel. Ich bin stolz auf meinen kleinen Bruder“, gratulierte Stefan Bärenthaler. Die Bronzemedaille ging bei seinem Debüt in der allgemeinen Klasse an den erst 16-jährigen Jan Baumegger vom HSV Wr. Neustadt.

Bei den Damen ging der Titel ebenfalls in die Steiermark. Sarah Felber von Kolland Topsport Gaal siegte in einer Zeit von 14:47,0 vor Teamkollegin Elisa Maria Gigerl (15:12,0). Bronze ging an Paula Fallmann vom HSV Wr. Neustadt.

Der Olympia-16. Gustav Gustenau fehlte als Titelverteidiger bei den Staatsmeisterschaften, weil er sich gerade mit dem ungarischen Fechtnationalteam auf die Europaspiele Ende Juni in Krakau vorbereiten, wo bereits Fixplätze für die Olympischen Spiele in Paris 2024 vergeben werden. Lisa Sophie Axmann fehlte ebenfalls. Sie ist für die Europaspiele qualifiziert, kuriert aber gerade einen Mittelfußknochenbruch aus.

Racketlon

2021 war Patrick Tringler bereits Österreichischer Staatsmeister. Nach einem Jahr „Pause“ holte sich der Wiener den Titel bei der dritten Auflage der Sport Austria Finals powered by Holding Graz wieder zurück. „Ich will 2023 wieder den Titel holen, das ist mein großes Ziel für Graz“, machte der 27-Jährige im Vorfeld eine klare Ansage. Und er sollte Wort halten.

„Ich bin froh, dass ich heute eine ansprechende Performance zeigen und mich durchsetzen konnte. Der Score war sehr gut, aber bei den wichtigen Doppel war ich heute nicht souverän. Wenn ich zu einem Turnier fahre, will ich gewinnen – sonst hätte ich die falsche Einstellung! Es waren sehr viele Zuschauer da und die Stimmung war prächtig. Großes Kompliment an die Veranstalter, die heuer in puncto Organisation noch einen draufgesetzt haben. Nächstes Jahr wartet in Innsbruck eine neue Herausforderung auf mich, ich will meinen Titel erfolgreich verteidigen“, so Tringler.

In einem packenden Finale setzte sich der Wiener gegen Rainer Sturm mit 6:4. Platz drei teilten sich Dietmar Burger und Markus Straub. Während der Sieg von Patrick Tringler in die Kategorie „Erwartung erfüllt“ gefallen ist, gab es bei der Entscheidung im Damen-Bewerb eine große Sensation.

Natascha Küpferling nahm an diesem Wochenende das erste Mal nach 23 Jahren wieder einmal Steel-Darts in die Hand und verlässt Graz nun als Doppel-Staatsmeisterin. Nach dem Sieg im Doppel kürte sie sich auch zur Siegerin im Einzel.

„So richtig glauben kann ich das Ganze noch nicht. Nach dem Sieg im Doppel wollte ich heute gar nicht antreten. Ich habe mich aber überreden lassen. Nach über 20 Jahren habe ich wieder einmal mit Steel-Darts gespielt. Ich wollte einfach wieder Erfahrungen sammeln. Es macht mich einfach so stolz. Ich konnte mich gegen starke Damen durchsetzen. Ein wunderschönes Turnier, ein perfektes Ambiente mit einem Happy End. Ich bin jetzt echt am überlegen, ob ich wieder öfters Steel-Darts spiele. Aber jetzt geht es einmal nach Slowenien, da spiele ich mit dem Nationalteam Soft-Darts“, konnte Küpferling, die das Finale gegen Brigitte Otrob klar mit 5:0 für sich entschied, ihr Glück kaum fassen. Platz drei teilten sich Bianca Serloth und Christiane Muzi.

Squash

Die Staatsmeisterin im Damen-Squash heißt wie in den vergangenen drei Jahren Jacqueline Peychär! Die Tirolerin entscheidet das Finale im Rahmen der Sport Austria Finals powered by Holding Graz gegen Sabrina Rehman klar mit 3:0 für sich und holt ihren vierten Titel in Serie, den fünften insgesamt.

„Es ist natürlich immer ein Highlight, wenn man die Staatsmeisterschaft gewinnt. Das ist jedes Jahr ein ganz großes Ziel von mir, weil es der größte Titel ist, den man in Österreich gewinnen kann“, jubelte Peychär nach ihrem Triumph.

Peychär wird mit Fortdauer des Spiels immer stärker

Dabei sieht es anfangs gar nicht nach einer klaren Angelegenheit aus. Rehman startet gut in die Partie und hält den ersten Satz lange offen. Peychär wird aber von Ballwechsel zu Ballwechsel sicherer und gewinnt Durchgang eins mit 11:6. „Am Anfang eines Finales ist man immer etwas nervös. Ich hab‘ schon länger nicht mehr gegen Sabrina gespielt, deswegen wusste ich nicht ganz genau, was kommt. Bis sich die Nerven gelegt haben, hat es ein bisschen gedauert“, erklärt Peychär ihre Startschwierigkeiten.

Österreichs Nummer eins lässt aber in weiterer Folge nichts anbrennen und holt Satz zwei sowie drei (jeweils 11:5) in souveräner Manier. Während für Rehman zumindest der erste Vizemeistertitel bleibt, ist Peychär nun fünffache Staatsmeisterin. „Ich glaub‘, so eine Serie wie jene von Aqeel (17 Staatsmeisteritel in Serie, Anm. d. Red.) wird sich nicht ausgehen“, schmunzelt die 27-Jährige angesichts ihrer jetzt vier Titel in Folge. „Aber man kann ihn sich natürlich als Vorbild nehmen. Ich will natürlich so lang es geht oben stehen.“

Apropos oben stehen: Das will Peychär auch abseits der Sport Austria Finals. In zwei Wochen nimmt sie am letzten PSA-Turnier dieser Saison in Gibraltar teil, Ende August steigt dann die Einzel-EM in Polen.

Wasserspringen

Beim Turmspringen am Sonntag im Rahmen der Sport Austria Finals powered by Holding Graz gab es die erwarteten Favoritensiege.

Die Herren ermittelten ihre Staatsmeister dieses Mal vom 10m-Turm. Dort war Anton Knoll vom Arbeiter Schwimmverein eine Klasse für sich und lag am Ende mit 360,70 Punkten klar vor seinem Vereinskollegen Leo Rücklinger (197,20)

Beim Bewerb der Damen holt sich Cara Albiez in souveräner Manier den nächsten Staatsmeistertitel. Die Steirerin triumphiert mit 199,75 Punkten vor Oliva Meusburger (150,65). Die Athletin vom GAK Wasserspringen behauptete Platz zwei nach einem wahren Herzschlagfinale um 0,25 Punkte vor Maryna Kuzmuk (150,40), die sich am Ende über Platz drei freuen konnte.

Squash

Nichts wurde es aus der Sensation und Wachablöse im österreichischen Herren-Squash: Serien-Staatsmeister und Top-Favorit Aqeel Rehmann gewinnt ein hochklassiges Finale im Rahmen der Sport Austria Finals powered by Holding gegen Daniel Lutz mit 3:1.

Vor allem in den ersten beiden Sätzen zeigen die beiden Salzburger Squash auf allerhöchstem Niveau. Der erst 16-jährige Lutz kann einen 2:8-Rückstand drehen und verliert Satz eins ganz knapp mit 12:14. „Nach der klaren Führung hat die Spannung etwas nachgelassen und dann ist es gegen jeden Gegner auf diesem Niveau schwierig, wieder den Rhythmus zu finden. Daniel hat das super ausgenützt“, zollte Rehman seinem jungen Kontrahenten Respekt.

Beflügelt vom guten Start setzt der Youngster im zweiten Satz sogar noch einen drauf und nimmt dem Top-Favoriten diesen mit 11:8 ab. Sichtlich angestachelt von einige Emotionen auf und abseits des Courts – auch das Publikum ist klar auf der Seite von Lutz – fängt sich Rehman aber wieder, lässt in Satz drei (11:5) und vier (11:2) nichts mehr anbrennen und holt seinen 17. (!) Staatsmeistertitel in Serie.

„Natürlich ist der Staatsmeistertitel schon etwas normal geworden, aber ich schätze trotzdem jeden Titel sehr. Außerdem war es heute doch spannender als erwartet“, so Rehmann. Gerade nach dem zweiten Satz hat nicht nur das Publikum, sondern auch Lutz mit einer Sensation geliebäugelt. „Nach dem zweiten Satz hatte ich noch mehr Selbstvertrauen und wollte weiter nach vorne gehen. Er hat dann aber immer mehr Druck auf mich ausgeübt, weshalb es dann schwieriger geworden ist. Aber für meine 16 Jahre ist ein Vize-Staatsmeistertitel nicht schlecht“, freute sich das Ausnahmetalent.

Inlinehockey

Großer Inlinehockey-Sport im Eisstadion Hart. Nach zwei spektakulären Tagen steht fest: Die Premiere bei den Sport Austria Finals powered by Holding Graz hat die Erwartungen mehr als übertroffen. Unter dem Dach des Österreichischen Rollsport und Inline-Skate Verbandes wurde unlängst ein neuer Weg eingeschlagen, der nicht nur die Kompetenzen der elf Sommersportsparten bündeln, sondern auch für eine erfolgreiche Entwicklung sorgen soll.

„Es ist eine wunderbare Veranstaltung. Wir sind sehr froh, dass wir von der Sport Austria in den letzten eineinhalb Jahren eine so große Unterstützung erfahren haben. Wir haben die letzten beiden Tage tolle Spiele, viel Action und intensive Fights gesehen. Was will das Sportler:innen-Herz mehr. Wir haben einen neuen Weg eingeschlagen, und sind überzeugt, dass wir das vorhandene Potential in den nächsten Jahren voll ausschöpfen können. Besonders freut es uns, dass mit Andrea Fonzari auch erstmals der World-Skate-Präsident bei uns zu Gast war und wirklich begeistert war“, berichtete Andreas Freiberger, Präsident des Österreichischen Rollsport und Inline-Skate Verbandes.

Im Finale der Herren unterstrichen die KSV Kängurus ihre Vormachtstellung, zeigten sich wie schon in den Spielen davor sehr dominant und setzten sich gegen EHV Eiswölfe Ternitz klar mit 10:3 durch und jubelten nach dem Schlusspfiff ausgelassen über den Titel.

„Wir sind eine eingeschworene Truppe, das hat man heute gesehen. Wir verstehen uns blind. Der Titel hat für uns einen sehr hohen Stellenwert. Wir hoffen, dass wir dadurch bei weitern größeren Turnieren eingeladen werden. Unsere Motivation ist sehr groß, daraus wollen wir viel machen“, freute sich Patrick Huppmann von dem Siegerteam über den richtungsweisenden Teamerfolg. Im Spiel um Platz drei setzten sich ATSE Graz-Inlinehockey gegen die slowakischen Gäste Horobek Beltinici Fcele mit 4:2 durch.

Bei der Premiere des mit großer Spannung erwarten Damen-Bewerbs im Inlinehockey sorgten die ISV Tigers Stegersbach im Eisstadion Hart früh für klare Verhältnisse. In einem intensiven Finale setzten sich die Burgenländerinnen gegen die Rollmöpse Altenberg klar mit 5:2 durch. Jacqueline Rabl zeichnete sich im Tor der Gewinnerinnen mit einigen spektakulären Saves aus und hatte damit einen großen Anteil am Premieren-Titel. Ein Titel, der gerade für die Außendarstellung eine hohe Wertigkeit besitzt.

„Es war ein unglaubliches Finale. Wir haben sehr gut gespielt und uns verdient den Titel geholt. Dass wir heuer erstmals Teil der Sport Austria Finals sein können, erfüllt uns mit Stolz und ist ein wichtiges Zeichen für den heimischen Damen-Hockeysport. Man erkennt langsam aber doch einen Aufschwung, den wollen wir fortführen und sind über jede Präsentationsmöglichkeit froh. Wir wollen zeigen, dass nicht nur die Burschen Hockey spielen können. Auch wir haben etwas drauf und können für spannende Spiele sorgen“, sagt Rabl in einer ersten Reaktion unmittelbar nach dem Spiel mit einem Lächeln im Gesicht. Platz drei ging an die Frogs.

 Inline-Speedskating

Nach einem gelungenen Auftakt der Inline-Speedskating-Bewerbe am Parkplatz des Center West am Samstag, ging es am Sonntag beim abschließenden Elimination noch einmal richtig ans Eingemachte. Aufgrund der schlechten und nassen Bedingungen wurde das Rennen kurzfristig auf 5.000 Meter – ursprünglich wären 10.000 Meter vorgesehen – verkürzt.

Christian Kromoser machte dort weiter, wo er am Vortag aufgehört hatte. In einem kräfteraubenden Ausscheidungsrennen – am Ende wurde alle zwei Runden der letzte Athlet aus dem Rennen genommen – hatte der Niederösterreicher den längsten Atem und holte sich Titel Nummer 4 an diesem Wochenende. Platz zwei ging an Bruno Perwein, der vor Enrico Gerber-Della Pietra die Ziellinie überquerte. Nach der Rückkehr ins sonnige Niederösterreich legte der „fahrende Doktor“ noch eine intensive Trainingseinheit ein.

„Heute hatten wir nicht so Glück wie gestern. Kurz vor unserem Rennen hat es richtig zu schütten begonnen. Für mich ist das kein Thema, ich mag es im Regen zu fahren – da habe ich auch schon einige internationale Rennen gewonnen. Ich habe mich gleich am Anfang an die Spitze gesetzt. Da es ziemlich rutschig war, wollte ich das Risiko eines Sturzes im hinteren Teil des Feldes vermeiden. Das ist super aufgegangen und ich freue mich über meinen vierten Titel an diesem Wochenende“, berichtet Kromoser, der rechtzeitig vor seinem Rennen noch die Regenreifen montiert hat.

Bei den Damen holte sich Katharina Mezgolits den Titel vor Monika Sick und Julia Paulmichl. Vanessa Herzog, die am Vortag ihre Titel 91, 92 und 93 gewinnen konnte, verzichtete am Sonntag auf die Elimination-Teilnahme.

Kegeln

Nach dem Aus von Titelverteidiger und Weltmeister Matthias Zatschkowitsch, krönte Österreichs Kegel-Elite am letzten Wettkampftag der Sport Austria Finals 2023 powerd by Holding Graz einen neuen Staatsmeister im Einzel.

Auch ohne Zatschkowitsch war das Halbfinalfeld im ASKÖ Sportcenter mehr als hochkarätig. „Sieben der acht Halbfinal-Teilnehmer:innen waren kürzlich bei der WM in Kroatien für Österreich im Einsatz“, sagt Wilhelm Binder, Präsident des Österreichischen Sportkegel- und Bowlingverbandes (ÖSKB). Bei angesprochener WM schnitt Österreich als Weltmeister (Herren) bzw. Vize-Weltmeister (Damen) sensationell ab. Das Niveau in den Räumlichkeiten des Kegelvereins Eggenberg bewegte sich an diesem Tag also auf absolutem Weltklasse-Level.

Bei den Damen kegelte sich Fiona Steiner von Champions-League-Sieger SK Neunkirchen mit einem Erfolg über die erst 19-jährige Sarah Walch (KV Schwaz) souverän ins Finale. Sie traf dort auf Nathalie Neubauer, die sich gegen ihre Klubkollegin vom BBSV Wien, Nicole Plamenig, denkbar knapp durchsetzte.

Im Finale behielt Neubauer dann mit 3:1 nach Satzpunkten die Oberhand und krönte sich zur Österreichischen Staatsmeisterin. „Ich bin völlig nass geschwitzt. Vier Spiele in zwei Tagen und wenig Zeit für Regeneration, das geht ordentlich in die Beine. Aber die Freude über den Staatsmeisterinnen-Titel entschädigt. Das war es wert“, strahlte Neubauer. „Es ging auch im Finale wieder heiß her. Es war bis zum Schluss nicht klar, ob ich es schaffen würde, aber die letzten fünf Würfe konnte ich dann genießen.“

Bei den Herren zog Roman Gerdenitsch (SKC Sonnensee Ritzing) mit einem Semifinal-Erfolg über Lukas Huber (SK FWT Composites Neunkirchen) ins Finale ein.

Überraschungsmann Markus Köhler, der einzige im Feld verbliebene Nicht-Weltmeister, hatte im zweiten Halbfinale gegen Martin Rathmayer (Union Orth/Donau) schlussendlich klar das Nachsehen. Damit endete der Sensationslauf des Mannes vom Post SV 1210 Wien mit Rang drei.

In einem spannenden Endspiel, in dem jeder Kegler zwei Sätze für sich entscheiden konnte, setzte sich Gerdenitsch dann nach Punkten gegen Rathmayer durch. „Es war nicht einfach und sehr knapp. Ich hatte ein bisschen Fallglück, aber das brauchst du, wenn du Staatsmeister werden willst. Es waren sehr erfolgreiche Tage“, so der Burgenländer.

Ultimate Frisbee

Es war wohl eine der spannendsten Titel-Entscheidungen in der jüngeren heimischen Ultimate-Geschichte. Im Finale der Mixed-Staatsmeisterschaft, die im Rahmen der Sport Austria Finals 2023 im ASKÖ Sportcenter in Eggenberg ausgetragen wurde, setzte sich Catchup Graz in einem Herzschlagfinale 15:13 gegen das Wunderteam aus Wien durch.

Für die Entscheidung im weit über 80 Minuten andauernden Endspiel sorgte Jakob Mory mit einem unglaublichen Catch nach einem langen Pass aus der eigenen (!) Endzone. Nach dem Game-Winner brachen in Graz-Eggenberg alle Dämme.

„Das sind genau die Momente, für die man als Sportler täglich trainiert. Ich bin sehr glücklich“, sagt Mory. „Ich habe gemerkt, dass ich mich von meinem Verteidiger lösen kann und wusste, dass Jonas (Barth; Anm.) den weiten Pass draufhat. Ich bin einfach gelaufen, die Scheibe hatte eine lange Hangtime, ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass ich den Catch machen kann.“

Für den baumlangen Wing war es der erste Titel mit dem Mixed-Team von Catchup Graz. „Der Titel war mir so wichtig und freut mich natürlich extrem. Vor allem weil wir jetzt zur Ehrung auf den Karmeliterplatz dürfen“, so Mory.

Lotte Wilfing vom unterlegenen Wunderteam aus Wien war trotz der Niederlage stolz auf ihr Team. „Es war extrem eng. Wir sind stolz, dass wir so stark mithalten konnten. Natürlich ist es schade, dass wir es zum Schluss aus der Hand gegeben haben.“ Der Heimvorteil könnte laut der Wienerin den Ausschlag gegeben haben. „Ich glaube, dass es für Catchup schon ein Vorteil ist, in Graz zu spielen. Wir waren am Ende einfach einen Tick müder.“

Auf Platz drei landeten die Mosquitos Klosterneuburg, die sich im Spiel um Platz drei mit 15:11 gegen die ZomBees aus Wien durchsetzten.

Wasserball

Letzte Entscheidung in der Auster! Nachdem die im Rahmen der Sport Austria Finals 2023 ausgetragenen Bewerbe der Schwimmer:innen und der Wasserspringer:innen bereits zu Ende gegangen waren, gehörte die „Auster“ am Sonntag ganz den Wasserballern. Der OSV veranstaltete im Eggenberger Bad den Wasserball Cup der Herren 2023.

Bereits am Samstag fanden die Vorrunden-Spiele statt, bei denen es zwar nur über die halbe Spielzeit von zwei Mal 8 Minuten ging, aber wo dennoch reichlich Action geboten war. Die Wasserballer vom ASV Wien kassierten in eben jener Vorrunde zwar eine 6:8-Niederlage gegen WBV Graz, siegten aber 8:1 gegen Salzburg und 8:3 gegen Tirol und standen damit im Endspiel.

Finalgegner WBV hingegen gewann auch seine übrigen beiden Vorrundenspiele – 7:4 gegen Tirol und 7:5 gegen Graz. Klarer Favorit war dennoch keiner auszumachen. Den besseren Start erwischten dann die gastgebenden „Haie“, doch die Wiener konnten bis zur Pausensirene wieder auf 5:5 stellen.

In der zweiten Halbzeit folgte dann ein Torreigen. Zunächst zog Graz wieder auf zwei Tore davon, schlussendlich hatte aber der ASV mit 14:12 das bessere Ende für sich. „Die Spiele waren zeitweise sehr impulsiv, es war umkämpft, hart aber fair. Das ist es, was den Wasserball-Sport ausmacht“, sagt Harald Hayek, Fachwart für Wasserball im Österreichischen Schwimmverband (OSV).

Kapitän Markus Cech zeigte sich nach dem Spiel zufrieden. „Ich bin stolz auf das Team. Wir sind glücklich, dass wir auch ohne unseren Trainer, der heute leider nicht hier sein kann, gewonnen haben.“ Ausschlaggebend war aus Sicht des Wieners die „lange“ Bank. „Wir sind junge, schneller Spieler, konnten am Ende noch einmal richtig Power geben und das Spiel zu unseren Gunsten drehen“, so Cech. Nach dem Cup-Sieg greift sein Team nun auch nach dem Bundesliga-Titel. In der Finalserie gegen den WBC Tirol steht es aktuell 1:1.

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