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Mehr Doping durch Corona?

Ex-Ironman-Weltmeister fürchtet "schwarze Schafe". WADA passt Richtlinien an:

Mehr Doping durch Corona? Foto: © GEPA

Die Coronavirus-Pandemie zwingt auch die Dopingjäger, die Art und Weise ihrer täglichen Arbeit zu ändern.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) will die Athleten dennoch so gut es geht schützen, die Richtlinien der einzelnen Nationalen Anti-Doping-Agenturen wurden angepasst. NADA Austria hat gut vier Monate vor den erhofften Sommerspielen von Tokio ihr Trainings-Kontrollsystem reduziert.

Um den sauberen Sport sorgt sich nun beispielsweise der zweifache Ironman-Weltmeister Patrick Lange. "Mich würde mal interessieren, wie es mit den Dopingkontrollen weitergeht? Die Grenzen werden geschlossen, wir werden sozial isoliert. Ich habe auch Angst, dass schwarzen Schafen jetzt Tür und Tor geöffnet ist", sagte der 33-jährige Hesse, der seit einiger Zeit in Salzburg lebt, gegenüber der "Frankfurter Rundschau".

"Der komplette Leistungssport steht gerade ohne Kontrollen da"

Das sei zwar ein sportspezifisches Problem, aber ansprechen wolle er es: Denn auch die Kontrolleure könnten derzeit nicht reisen. Langes Befürchtung: "Es könnte Sportler geben, die sich diese Situation mit Betrug zunutze machen könnten. Ich habe mir kürzlich beim Radfahren vorgestellt, dass der komplette Leistungssport gerade ohne Kontrollen dasteht."

"Es wird entscheidend sein, dass das System so schnell wie möglich wieder seine volle Leistungsfähigkeit erlangen kann, sobald die Beschränkungen aufgehoben sind", sagte WADA-Präsident Witold Banka in einer Aussendung.

Die Sportwelt sei mit einer noch nie da gewesenen Situation konfrontiert. "Das Coronavirus hat alle Akteure im Bereich der Dopingbekämpfung, einschließlich der WADA, gezwungen, die Art und Weise, wie die tägliche Arbeit durchgeführt wird, anzupassen", sagte der Pole.

NADA Austria hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass sie ab sofort ihre Aktivitäten vorübergehend eingeschränkt habe und fokussiert auf hohes Dopingrisiko sowie entsprechende Verdachtslagen agiere. Gleichzeitig stellten die Verantwortlichen fest, dass alles getan würde, um die Gesundheit der Sportlerinnen und Sportler sowie der Mitarbeiter bestmöglich zu schützen und dass die Vorgaben der Bundesregierung penibel eingehalten würden.

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