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Equal Play Day: Ab 1. März ist der Frauensport unsichtbar

Eine Studie zeigt auf: Frauensport bekommt nur knapp ein Fünftel der Aufmerksamkeit. Eine neue Initiative will darauf hinweisen und die Zustände bessern.

Equal Play Day: Ab 1. März ist der Frauensport unsichtbar Foto: © win2day/APA-Fotoservice/Ben Leitner

1. März! Das erste Sechstel des Jahres ist vorüber. Und rein statistisch gesehen auch die Aufmerksamkeit für den Frauensport.

Er markiert den "Equal Play Day", ab dem statistisch gesehen kein Frauensport mehr in heimischen Medien erscheint. Mit der Ausrufung des ersten Equal Play Days macht Initiator win2day auf das Ungleichgewicht aufmerksam.

Grundlage für die Berechnung des Stichtags ist eine neue Studie von "MediaAffairs" aus dem Zeitraum 1. September 2022 bis 31. August 2023. Dafür analysierte die Agentur im Zeitraum von einem Jahr etwa 13.000 Bilder in heimischen Printmedien sowie rund 1.200 Sportübertragungen österreichischer TV-Sender.

Ski-Weltcup drückt die Quote noch nach oben

In den in der Studie untersuchten Printmedien entfielen 2023 rund 83 Prozent der Sportberichterstattung auf männliche Athleten und nur 17 Prozent auf den Frauensport.

Besonders auffällig sind saisonale Schwankungen: Im Winter erreichen die Athletinnen dank des Alpinen Ski-Weltcups mehr als ein Drittel der Gesamtberichterstattung. Ähnlich positive Effekte gab es nur während der Frauenfußball-Weltmeisterschaft im Sommer 2023. Im restlichen Jahr zeigt sich ein gegenteiliger Trend: Hier sinkt der Anteil der Berichterstattung über Sportlerinnen oft unter 10 Prozent.

Ähnlich verhält es sich bei den analysierten TV-Sendern, wo die Präsenz von Sportlerinnen mit 21,3 Prozent minimal höher ist als im Printbereich. Auch hier führen vor allem der Skisport und Großereignisse wie die Frauenfußball-Weltmeisterschaft zu größerer Sichtbarkeit.

Vorbilder für den Nachwuchs wichtig

Das bestehende Ungleichgewicht in der öffentlichen Präsenz von Frauen- und Männersport hat Auswirkungen auf die Karrierechancen von Sportlerinnen. Mehr mediale Sichtbarkeit der Athletinnen erhöht die Chancen auf lukrative Sponsoringverträge. Mehr Geld erhöht wiederum die Möglichkeiten zur Professionalisierung.

Zudem werden sichtbare Sportlerinnen zu Vorbildern für Mädchen und junge Frauen. Diese weiblichen Vorbilder inspirieren junge Generationen dazu, Leistungssport für sich zu entdecken.

Für den Sport generell bedeutet das mehr Nachwuchs, womit sich der Kreis einer zunehmenden Professionalisierung schließt.

Es wird ein wenig besser

win2day möchte mit seiner Unterstützung heimischer Sportarten auch dazu beitragen, die Chancengleichheit in den drei Bereichen Frauen-, Männer- und Behindertensport zu erhöhen.

Die Online-Spieleseite der österreichischen Lotterien ist seit 2022 Unterstützer von Nationalteams, obersten Spielklassen sowie Großevents in den Disziplinen Eishockey, Basketball, Beach Volleyball, Tennis, American Football und Tischtennis.

In diesem Rahmen fördert win2day die Professionalisierung von Frauensport und Behindertensport, den Aufbau von Nationalmannschaften, die Ausstattung von Teams mit Ausrüstung und den Zugang der Gesellschaft zu diesen Sportevents.

"'You can't be what you can't see' - daher wollen wir greifbare Chancen und Vorbilder für Österreichs Nachwuchssport schaffen", sagt Georg Wawer, Managing Director von win2day.

Eine gute Nachricht hat Studienautorin und MediaAffairs-Geschäftsführerin Maria Pernegger aber: "Trotz des alarmierenden Status quo zeigen sich aber in den letzten Jahren auch einige positive Entwicklungen. Vorreiter aus Sport, Medien und Wirtschaft setzen verstärkt auf Frauen und Diversität. Das erhöht die Sichtbarkeit und lässt darüber hinaus gesellschaftliche Stereotype bröckeln. Ein gutes Beispiel ist der Frauenfußball, der lange Zeit zurückgedrängt wurde."

Mehr Informationen zur Equal Play Initiative sind hier zu finden: www.equal-play-day.at

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