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Premiere der "Offenen Kategorie" fällt ins Wasser

Aus der geplanten Premiere der Kategorie für Transgender-Sportler:innen wird jetzt doch nichts. Der Grund dafür ist simpel.

Premiere der Foto: © GEPA

Die Premiere einer als Revolution gefeierten Idee fällt ins Wasser. Beim Schwimm-Weltcup in Berlin am Wochenende wird es keine "offene Kategorie" geben, in der Transfrauen und -männer hätten starten dürfen.

Am Dienstag zog der Weltverband World Aquatics diese Kategorie aus dem Programm für Berlin zurück, weil es keine Anmeldungen gegeben hatte. Dies ist ein sichtbares Zeichen dafür, in welchem Dilemma nationale und internationale Verbände stecken.

Noch Mitte August hatte World Aquatics zu seiner Weltneuheit verkündet: "Dieses bahnbrechende Pilotprojekt unterstreicht das Engagement der Organisation für Inklusion, die Schwimmer aller Geschlechter und Geschlechtsidentitäten willkommen heißt." Die "offene Kategorie" sollte ihr Debüt mit 50- und 100-Meter-Rennen in allen Schwimmarten geben.

Neues Konzept nach Ausschluss einer Transschwimmerin

Ausgangspunkt der hektischen Betriebsamkeit war der Ausschluss der amerikanischen Transschwimmerin Lia Thomas von internationalen Wettbewerben, nachdem sie bei College-Meisterschaften 2022 für Furore bei den Frauen gesorgt hatte.

Zwei Jahre lang hatte sie sich einer Geschlechtsanpassung unterzogen. World Aquatics wurde für den Ausschluss kritisiert und musste handeln. Das Konzept einer neuen Kategorie ist aber vorerst gefloppt.

Auch für andere Sportverbände ein Thema

Auch der Leichtathletik-Weltverband World Athletics, bei dem es immer wieder Debatten um die südafrikanische Läuferin Caster Semenya gibt, hat bereits die Zusammensetzung und Leitung einer Arbeitsgruppe zu dem Thema genehmigt. Diese soll im Laufe dieses Jahres zusammentreten.

Andere internationale Sportverbände haben ihre Regeln verschärft. Der Radsport-Weltverband UCI hat alle Transsportlerinnen ausgeschlossen, die die männliche Pubertät durchlaufen haben. Der Schach-Weltverband FIDE geht ähnlich strikt mit Transsportlerinnen um. Sie müssen eine Überprüfung durchlaufen, die bis zu zwei Jahre dauern kann.

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