In Wien soll im Oktober 2019 Leichtathletik-Geschichte geschrieben werden. Das große Ziel: Erstmals soll ein Läufer die Marathon-Distanz von 42,195 Kilometern unter zwei Stunden absolvieren.
Bei der Ineos 1:59 Challenge wird Eliud Kipchoge in der Prater Hauptallee versuchen, diese Marke zu knacken. Bei diesem Event wird versucht, die optimalen Bedingungen zu schaffen. So ist der 9,6-km-lange Rundkurs großteils Gerade und ohne Steigungen. Zudem wird Kipchoge auf etwa 20 wechselnde Schrittmacher bauen können.
Kipchoge freut sich auf Herausforderung
Es ist der zweite Versuch von Kipchoge: 2017 blieb er beim Nike Breaking2 Projekt auf der Rennstrecke in Monza mit 2:00:25 Stunden knapp über der Schallmauer.
"Es ist unglaublich aufregend, eine weitere Chance zu bekommen, die Zwei-Stunden-Marke im Marathon zu unterbieten", freut sich der Olympiasieger und Weltrekordhalter. "Ich sage immer: "No human ist limited". Ich weiß, dass es für mich möglich ist, einen Marathon unter zwei Stunden zu laufen."
Kipchoge ist Inhaber des offiziellen Marathon-Weltrekords. 2018 in Berlin absolvierte er die Distanz in 2:01:39 Stunden.
Konrad: "Ein Once-in-a-lifetime-Ereignis"
"Ich habe Gänsehaut, ich gebe es offen und ehrlich zu. Vor uns steht das faszinierendste Sportprojekt unserer Zeit. Es ist ein Once-in-a-lifetime-Ergeinis", ist Wolfgang Konrad, Veranstalter des Vienna City Marathons, stolz, dieses Projekt nach Wien geholt zu haben.
Wien erhielt - auch aufgrund der Unterstützung durch Bürgermeister Michael Ludwig - den Vorzug gegenüber den großen Marathon-Städten Berlin und London, die ebenfalls Interesse gezeigt hatten.
"Wir sind stolz darauf, als lokaler Veranstalter dieses Vorhaben nach Wine geholt zu haben und hier umsetzen zu können", so Konrad weiter. "Ich bin überzeugt, dass Österreich dem größten Marathonläufer aller Zeiten einen fantastischen Empfang bereiten wird."
Anders als beim Projekt in Monza sollen in Wien zahlreiche Laufsportbegeisterte für Stimmung an der Strecke sorgen. "Wir wollen dafür begeistern, an die Strecke zu kommen und Eliud Kipchoge mit Anfeuerungen ins Ziel zu tragen. Jeder, der die Möglichkeit hat, diesen unglaublichen Lauf mit eigenen Augen zu sehen, soll die Chance nutzen. Ein zweites Mal bietet sich diese Gelegenheit wohl nicht mehr", ergänzt Kathrin Widu, Geschäftsführerin des Vienna City Martahons.
Warum Wien den Zuschlag bekam?
Bei der Suche nach einer Strecke, wurden einige Kriterien berücksichtigt.
So sollte der Ort nicht mehr als 3 Stunden Zeitverschiebung zu Kipchoges Trainings-Stützpunkt in Kenia haben. Ein weiterer Punkt waren die Höhenlage und die Witterungsbedingungen.
Als ideale Laufbedingungen gelten 10 Grad Celcius und niedrige Luftfeuchtigkeit. Das Wetter ist auch der Grund, dass kein fixer Termin für das Event festgelegt ist. Im Zeitraum zwischen 12. und 20. Oktober soll der Versuch bei Vorliegen der Bedingungen gestartet werden.
Den Ausschlag für den Wiener Prater gab die letzte Anforderung: Die Laufstrecke sollte möglichst gerade sein. In der Hauptallee bietet sich eine 4,3-km-lange ebene Gerade. Mit den zwei Wendepunkten ergibt das einen 9,6-km-langen Rundkurs.
Die Wetterbedingungen im Oktober seien beständig, was ein Leistungs-Optimum ermögliche. Überdies sei die Luftqualität im Prater gut.
Unterstützt wird Kipchoge von dem britischen Chemieunternehmen Ineos. Daher trägt das Laufprojekt auch den Namen "Ineos 1:59".