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Europameister Spanien etwas zu groß für Österreich

Wieder macht nur eine Halbzeit gegen einen Handball-Riesen Mut:

Europameister Spanien etwas zu groß für Österreich Foto: © getty

Auch der zweite Handball-Riese ist Österreich bei der Heim-EURO 2020 in der Wiener Stadthalle eine Spur zu groß: Das ÖHB-Team unterliegt in der Wiener Stadthalle im zweiten Spiel der Hauptrunde Spanien 26:30 (16:17).

In der ersten Halbzeit halten die Österreicher überraschend gut mit dem Europameister Schritt. Einer Drei-Tore-Führung der Spanier nach zehn Minuten trotzen die Österreicher, sie gleichen zum 8:8 aus (12.). Spanien kann sich nie absetzen, drei Minuten vor der Pause ist das ÖHB-Team sogar 15:14 voran.

Zur Pause steht ein gutes 16:17 auf der Anzeigetafel, allerdings muss Österreich ab der 26. Minute auf den defensiv wichtigen Lukas Herburger verzichten, der nach einer ungestümen Attacke Rot sieht.

Nach der Pause geht das Spiel verloren

Nach Wiederbeginn kann das Spiel aber nicht mehr so knapp gehalten werden. Drei unbeantwortete spanische Tore binnen vier Minuten (38.-42.) reißen eine Vier-Tore-Lücke auf, die das ÖHB-Team nicht mehr zumachen kann.

Mit dieser Niederlage ist Österreichs Traum vom Halbfinale wahrscheinlich ausgeträumt. Spanien führt die Hauptrunden-Gruppe I mit sechs Punkten an, es folgt Kroatien (4) vor Deutschland, Österreich und Weißrussland (je 2). Tschechien ist ohne Punkt. Am Abend duellieren sich noch Deutschland und Kroatien (20:30 Uhr).

Wird das ÖHB-Team Gruppen-Dritter, nimmt es aber trotzdem an der Final-Phase in Stockholm und am Spiel um Platz fünf teil. Die Hauptrunde wird gegen Deutschland (Mo., 20:30 Uhr) und Weißrussland (Mi., 18:15 Uhr) abgeschlossen.

Kein "perfektes Spiel" gegen Spanien

Zur Sensation fehlte Österreich letztlich aber doch einiges, das "perfekte Spiel" gegen die Iberer wurde es vor fast 9.000 Zuschauern nicht.

Die Partie in der quasi ausverkauften Wiener Stadthalle war von Beginn an ein Spektakel und zumindest eine Hälfte lang völlig offen. Als rot-weiß-rotes Prunkstück erwies sich dabei vor der Pause die Defensivabteilung, die Alex Dujshebaev und Co. das Leben zumindest schwer machte. Die schnelle Partie brachte dennoch viele Tore, Goalie Thomas Eichberger kam in den ersten 30 Minuten immerhin auf vier Paraden.

Mehr wäre für Nikola Bilyk und Co. jedenfalls im Angriff möglich gewesen. Zwar fanden nicht zuletzt Mitte-Mann Gerald Zeiner und Janko Bozovic immer wieder Lösungen gegen die offensive spanische Abwehr, ärgerlich waren aber mehrere technische Unzulänglichkeiten und insgesamt drei vergebene Konter durch Robert Weber und Sebastian Frimmel. Dennoch ließ man Spanien mit einer Ausnahme in der Anfangsphase (5:8/10.) nie um mehr als ein Tor davonziehen. Der Halbzeitstand war erfreulich, im Gegensatz zur Roten Karte für Abwehrspezialist Lukas Herburger wenige Minuten davor (26.).

Zu viele Geschenke und Fehler machten den Unterschied aus

Auch nach Seitenwechsel blieb das Spiel turbulent. Spanien baute die Führung leicht aus und ging in der 41. Minute erstmals mit vier Toren 23:19 in Front.

Ein ähnliches Comeback wie in der ersten Hälfte gelang Rot-Weiß-Rot, das in dieser Phase vier Minuten ohne Treffer blieb, im fünften Spiel dieser Endrunde aber nicht. Dazu kamen zwei "verschenkte" Konter aufgrund von Fehlpässen Eichbergers und Webers.

Spanien sorgte mit dem 25:20 eine Viertelstunde vor Schluss für die Vorentscheidung, Österreich konnte nicht mehr entscheidend nachsetzen. Wie schon gegen Kroatien (23:27) hielt sich der den Rückstand am Ende aber in Grenzen und darf durchaus Hoffnung für die zwei letzten Aufgaben gegen Deutschland und Weißrussland (Mittwoch) machen.

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