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TT: Zu Gast beim NFL-Team der Stunde

Das sind die Geschichten nach dem 12. Spieltag in der NFL:

TT: Zu Gast beim NFL-Team der Stunde

Und da sind wir auch schon wieder!

Die NFL-Ergebnisse sind euch allen freilich bekannt, doch die größte und teuerste Profiliga der Welt hat viele Stories zu erzählen.

Wie gewohnt widmet sich LAOLA1 den Auffälligkeiten des Spieltages.

Wer ist Winner? Wer ist Loser? Wer oder was war awesome? Wer oder was war awful? Wer sorgte noch für Aufsehen?

Das ist der Touchdown Tuesday - die Endzone von LAOLA1 - Episode 12 der Saison 2017:

Jetzt kennen wir also das Motto der Los Angeles Chargers in dieser Saison: Das Feld von hinten aufrollen! Nach dem 0-4-Start sind die Kalifornier längst aufgewacht. Vergangene Woche schon dieser 54:24-Kantersieg gegen die Bills, nun ein eindrucksvoller Triumph bei den Dallas Cowboys. Philip Rivers mit über 400 Passing Yards, Keenan Allen mit 172 Receiving Yards und eine Defense, die den Texanern nicht den Hauch einer Chance ließ. Dazu haben die Chiefs ihre Saisonstart-Form völlig verloren, heißt, den Chargers fehlt aktuell nur ein Sieg auf die Spitze in der AFC West. Noch haben die Chiefs im direkten Duell die Nase vorne, aber in der AFC West gibt es aktuell nur ein Team, das ihre Playoff-Ambitionen auf den Platz bringt: Die Chargers!

Es gab gewiss schon "größere" Loser hier, aber die Jacksonville Jaguars zeigten auch, warum sie nicht jeder trotz der stolzen Anzahl von sieben Siegen für voll nimmt. Zweieinhalb Viertel war von den Jags in Arizona wenig bis gar nichts zu sehen, dann drehen sie die Partie durch einen Fumble-Return von - ausgerechnet in Phoenix - Calais Campbell, um wieder in Rückstand zu geraten, dann wieder auszugleichen und dann den Sieg vor Augen zu haben. Doch was passiert? Richtig, Blake Bortles - der zuvor eine wirklich gute Partie macht - wirft eine Interception direkt in die Hände von Ty Mathieu und Phil Dawson kickt später das Field Goal aus 57 Yards zum Sieg. Gut, dass die Jags in der AFC spielen, die Playoff-Hoffnungen bleiben natürlich aufrecht. Dennoch tut so eine Niederlage sehr weh.

E-N-D-L-I-C-H! Das dachten sich wohl viele Fantasy-Team-Besitzer, die Julio Jones in ihren Reihen haben - und natürlich auch die Fans der Atlanta Falcons. Endlich wieder so ein richtig geiles Spiel des Star-Receivers. Zwölf Catches, 253 Yards UND zwei Touchdowns. Zur Erinnerung: Bis vor diesem Spieltag hatte Jones nur einen Touchdown auf seinem Konto. Nun sind es immerhin schon deren drei. Zwei davon kamen von Matt Ryan - und einer von Mohamed Sanu. Ja, von Receiver zu Receiver und das war nicht nur ein Shovel Pass. Ein 51-Yarder ins Glück - und bitteschön:

Wir sind uns relativ sicher, dass die Herren Aqib Talib und Michael Crabtree keine Freunde mehr werden. Wir sind uns aber sehr sicher, dass uns dieses "speziell" Aufeinandertreffen nicht sonderlich überrascht. Beide sind keine Kinder von Traurigkeit, beide können nerven und beide hatten ja schon einmal das "Vergnügen" - wir erinnern uns, als Talib in der Vorsaison Crabtree die Goldkette vom Hals riss. Er hat es schon wieder getan, dieses Mal nachdem ihn Crabtree zu Boden gerammt hatte. Danach lieferten sich beide einen Boxkampf und wurden disqualifiziert - wie es so schön heißt. Was uns auch nicht überrascht? Dass zwei Keyplayer zweier frustierter Teams aneinandergeraten - und nicht gerade die umgänglichsten. Was hat es gebracht? Nichts, außer eine Sperre von zwei Spielen für beide! UND: Ein dickes, fettes Oh Boy!

Es war eine absolute Randnotiz an diesem Wochenende - aber vielleicht auch der Auftakt einer Ära, die viele Fans im Westen noch glücklich machen wird. 1:07 Minuten vor Ende verletzte sich 49ers-QB C.J. Beathard beim Heimspiel gegen die Seahawks, das längst verloren war, und schleppte sich vom Feld. Jimmy Garappolo kam, sah und siegte - nein, Letzteres natürlich nicht. Aber der Ex-Patriot brachte beide Pässe an den Mann und sorgte mit der letzten Aktion für den einzigen 49ers-Touchdown in diesem Spiel. Auch wenn es in der Garbage-Time passierte und die 49ers keine Chance mehr auf irgendwas hatten, ging Garappolo als Sieger vom Platz. Wer weiß, vielleicht haben wir hier den Anfang einer goldenen Ära gesehen...


Flyyyyyy, Eagles, flyyyy - on the road to victory! Verdammt, ich habe einen Ohrwurm vom Fight-Song der Philadelphia Eagles. Warum ist leicht erklärt. Liebe Leute, ich hoffe, ihr verzeiht, aber ich gönne mir diese Woche eine Art "Bye-Week". Ich bin gerade auf USA-Ausflug, habe mir am Sonntag Philadelphia gegen Chicago angesehen und bin gerade vom Monday Night Game Baltimore gegen Houston ins Hotel zurückgekehrt. Ich werde mich daher in meinen Ausführungen weitestgehend auf diese beiden Partien konzentrieren, denn ansonsten habe ich leider, wie ich gestehen muss, vor allem von den Sonntag-Partien wenig mitbekommen - meiner schlechten Hotel-WLAN-Wahl am Sonntag, dichtem Sightseeing-Programm in Philly am Montag und Fahrt nach Baltimore sei Dank. Dafür sitze ich gerade im 50-Euro-Luxushotel in Baltimore (kein Scherz, hier will offensichtlich niemand her, haha) bei Traum-WLAN, allerdings zu bereits sehr fortgeschrittener Stunde (1:30 Uhr Ortszeit).

Peter Altmann im M&T Bank Stadium

Weil die Erinnerung noch sehr frisch ist, möchte ich auch mit dem Sieg der Baltimore Ravens gegen die Houston Texans beginnen - und heute ausnahmsweise auch die übliche Pfeil-Anordnung über den Haufen werfen. Während des Staus weg vom M&T Bank Stadium blieb genügend Zeit die Post-Game-Coverage des Radio-Partners der Ravens zu lauschen - tolle Sendung übrigens mit Live-Schaltungen in die Pressekonferenzen, Interview mit Head Coach John Harbaugh und Experten-Analysen. Hauptthema: Sieg eh super, aber was soll man mit dieser Offense-Leistung anfangen? Letztlich konnte man sich auf die einzig sinnvolle Betrachtungsweise einigen: Ein Sieg ist ein Sieg - und der ist in der NFL nicht leicht einzufahren, aber im Hinblick auf die Playoffs bedarf es mehr.

Genau dort ist im Falle einer Qualifikation für die Postseason mit Joe Flacco definitiv zu rechnen. Ich will das alte Fass der Diskussion über die Qualität von Flacco gar nicht mehr aufmachen, das haben wir hier im TT schon ausführlichst debattiert. Der Ravens-QB ist inzwischen ein Jahrzehnt in der Liga und man weiß, was man von ihm bekommt. Der großartige Regular-Season-QB wird er wohl nicht mehr werden, dafür können wir uns wohl alle noch gut erinnern, zu welchen Heldentaten er in den Playoffs in der Lage ist. Ich bezweifle, dass die Ravens 2017 Super-Bowl-tauglich sind, aber festzuhalten ist: Die Turnover-Produktion der Defense ist fantastisch, die Special Teams gehören zu den besten der Liga - inklusive Justin Tucker, den in meinen Augen besten Kicker der Liga. Das Laufspiel ist nichts Aufregendes, ist aber auf mehrere Schultern verteilt und hat mit der Genesung von Danny Woodhead eine neue Facette dazubekommen. Rechnet man dazu einen Flacco in Playoff-Form, wäre man in der aktuellen AFC in der Postseason zumindest ein gefährlicher Außenseiter.

Flacco hat die wenig passfreudige Herangehensweise der Offense damit begründet, dass man auf einer derartigen Defense basierend automatisch einen konservativen Zugang wählt. Gut, als Sieger hat man leicht reden, aber diese Herangehensweise halte ich für gefährlich. Was, wenn die Defense mal nicht die nötigen Turnover produziert oder ein besserer QB als Tom Savage gegenübersteht? Und selbst der hatte phasenweise seine lichten Momente, vor allem wenn er in Richtung DeAndre Hopkins warf.

Interessant finde ich, dass das Publikum die eigene Offense, obwohl längst auf die Siegersraße eingebogen, in der Schlussphase immer wieder mit Buhrufen quittierte. Meine Sitznachbarn hatten auch einige weniger nette Sprüche für Flacco parat. Einer verwies mehrmals stolz darauf, dass man letzte Woche einen 2-Yard-Pass zusammengebracht hat. Immerhin! Durchaus zum Schmunzeln fand ich: "Joe, what would Koch do?" Eine Anspielung darauf, dass Punter Sam Koch mit einem schönen 22-Yard-Pass einen Drive am Leben erhielt. Ein Experte sprach in der Radio-Analyse von einer Trent-Dilfer-Offense - das war durchaus als Kritik gemeint, aber ältere Jahrgänge wissen, dass dies für Baltimore einst im großen Triumph endete (auch wenn Dilfer wenig dafür konnte).

Dafür dass die Ravens voll im Playoff-Rennen sind und mit diesem Sieg auch einen Wildcard-Spot verteidigt haben, fand ich den Publikums-Zuspruch in ihrem ersten Monday-Night-Heimspiel seit fünf Jahren eher enttäuschend - da waren doch ziemlich viele freie Sitze zu erblicken, die Tickets waren auch für NFL-Verhältnisse vergleichsweise günstig (um cirka 20 Dollar war man mit dabei). Alles ganz anders als in Philadelphia. Aber vorher noch ein Satz zu den Houston Texans - viel mehr ist auch nicht notwendig, weil in meinen Augen keine großartigen neuen Erkenntnisse: Savage hat sich von schlecht auf auf halbwegs solide gesteigert, ist aber immer noch zu fehleranfällig, Hopkins ist einfach sensationell - der Rest war, wie man ihn kennt. Ewig schade um Deshaun Watson - was wohl mit ihm möglich gewesen wäre?

Was ist wohl für die Philadelphia Eagles in dieser Saison möglich? Man möge mir glauben: Die Träume in und rund um das Lincoln Financial Field sind große. "Championship Game" habe ich aus mehr als einem Mund gehört. Gut, nach dem 473. Sieg in Folge darf man auch durchaus ambitionierte Ziele haben. Okay, es war "nur" der neunte Erfolg en suite - und einer, über den man hier nicht viele Worte verlieren muss. Das Ergebnis von 31:3 sagt alles, die Eagles waren den Bears in wirklich jeder einzelnen Facette des Spiels haushoch überlegen - und dafür mussten die Eagles nicht einmal ihr "A-Game" auspacken, dafür war der eine oder andere Fumble zu viel mit dabei.

Nun kann man natürlich darüber diskutieren, ob nicht die Schwäche der Bears geholfen hat. Dazu sei gesagt, dass man Chicagos offensive Stärke, das Laufspiel, erst einmal derart vernichten muss - und das ist noch ein Hilfsausdruck. Howard 6 Yards, Cohen -11, Cunningham -1 - ohne die 12 Rushing-Yards von Mitch Trubisky wären die Bears im wahrsten Sinne des Wortes rückwärts gelaufen. Dass es für den Rookie-QB schwer wird, wenn man derart eindimensional agieren muss, lag auf der Hand. Auf der anderen Seite des Balls sei festgehalten, dass es angenehmer zu bespielende Defenses als jene der Bears gibt. Dennoch agierte Carson Wentz souverän und die durch die Verpflichtung von Jay Ajayi kreierte Vielschichtigkeit des Laufspiels könnte noch für einige Gegner unangenehm werden. Ich will meine Skepsis über die Super-Bowl-Tauglichkeit Phillys gar nicht verleugnen, nur ist sie von Woche zu Woche immer schwerer aufrecht zu erhalten. Vor allem ist man derzeit auf Kurs Homefield-Advantage. Ja, ich möchte Wentz und Co. erst einmal in der Postseason überzeugen sehen, bevor ich endgültig an dieses Team glaube, aber eines ist gewiss: Das Lincoln Financial Field ist nicht unbedingt ein Ort, an dem man in den Playoffs gerne als Gegner antreten möchte.

Freien Sitz konnte ich mit freiem Auge keinen erkennen. Philly ist definitiv eine Sportstadt mit viel Herzblut, erfolgsverwöhnt sind die treuen Fans jedoch nicht gerade. Ohne den World-Series-Titel der Phillies 2008 hieße es nun schon seit über 30 Jahren auf einen Titel zu warten (76ers 1983). Schriftliche Aufzeichnungen über den letzten zählbaren Erfolg der Eagles kann es kaum geben, so lange ist das inzwischen her. Von dem her wäre dieser Franchise der erste Super-Bowl-Triumph durchaus zu gönnen, und diese Sehnsucht ist beinahe greifbar. Entsprechend "motiviert" erscheint mir das Umfeld derzeit.

Tailgaten bei den Philadelphia Eagles

Was ich definitiv mochte war die Atmosphäre vor dem Spiel. Tailgating ist einfach eine nette Tradition und ich gebe durchaus zu, dass ich meinem ersten Besuch eines Regular-Season-Games auf US-Boden seit sieben Jahren (also erstmals in der TT-"Ära") durchaus herbeigesehnt habe, dazwischen habe ich es "nur" nach London geschafft. Die Super-Bowl-Ausflüge waren für einen NFL-Fan natürlich das Größte, was man sich vorstellen kann und ich wünsche Kollegen Kastler jetzt schon viel Spaß in Minneapolis. Eines bieten sie jedoch nicht: Diese echte Heimspiel-Atmosphäre. Wenn nicht gerade in New Orleans gefeiert wird, was das Zeug hält, ist dies vergleichsweise eine eher sterile Veranstaltung - irgendwo auch logisch, da davon auszugehen ist, dass sich viele Fans die Endspiel-Tickets eher nicht leisten können. Und im Stadion kann es schon etwas, wenn alle für ein Team sind und es dementsprechendend laut wird, wenn die gegnerische Offense am Feld steht. Bei der Super Bowl teilt sich dies in zwei Fan-Lager.

Zu guter Letzt möchte ich beiden besuchten Stadien noch ein halbwegs langes Dasein als Heimspielstätte ihrer Teams wünschen - aus gutem Grund. Denn mir ist aufgefallen, dass Arenen, in denen ich privat Regular-Season-Spiele angeschaut habe, gerne mal eingestampft werden. Egal ob in Minneapolis, das alte Giants/Jets-Stadion, San Francisco oder San Diego - entweder das Team oder das Stadion ist futsch. Das Stadion in Baltimore (eröffnet 1998) ist für US-Verhältnisse eh nicht mehr das allerjüngste und das merkt man im Vergleich auch (wobei ich es in der Sekunde in den Prater transferieren würde...). In Philly mache ich mir da weniger Sorgen, wie ich es generell sehr charmant finde, dass dort alle drei Sport-Arenen für die vier großen Sportarten auf einem Areal angesiedelt sind.

So, ich hoffe, es geht in Ordnung, wenn ich diesmal nur auf "meine" Spiele eingehe - dies dafür ein wenig ausführlicher. Kurz jedoch noch zur sehr originellen Thanksgiving-Tippspiel-Auflösung von Kollegen Kastler, die ich am Ende dieses TT bereits entdeckt habe (alles hat er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fertig, aber das natürlich schon, haha). Dafür dass ich ihn erinnern musste, überhaupt an diesem traditionellen Tippspiel teilzunehmen, nimmt er es plötzlich sehr ernst *grins*. Aber gut, ich kenne ihn inzwischen auch schon seit eineinhalb Jahren oder so, deswegen weiß ich ganz genau, dass er bis zum MNG hier schon eine bescheidene Feier seines Sieges in unserem Keeper-League-Duell geplant hat - leider kamen ihm die Baltimore-Defense plus Justin Tucker auf meiner Seite und die Houston-Defense auf seiner Seite dazwischen. Da hilft dann leider auch die von Julio Jones natürlich genau gegen mich getimte "Explosion" nichts. Nein ernsthaft, wirklich starke Woche von Kollegen Kastler - er hätte sich dank großartiger Punktzahl den Sieg gegen meine ersatzgeschwächte Truppe mehr als verdient. Ich hatte nicht mehr damit gerechnet. Außerdem bin ich ihm als "Ostküsten-Experten" sehr dankbar für die zahlreichen Reise-Tipps - denn ja, manche glauben es nicht, es gibt tatsächlich ein Leben abseits der NFL. Bis nächsten Sonntag halt - ich bin übers Wochenende in Chicago und werde den Bears mal zu Hause eine Chance geben, vielleicht läuft es ja diesmal besser. Nur deine Bold Prediction da unten kannst dir abschminken, Kollege Kastler, hahaha!

PS.: "Winkeladvocat" - bitte genau die ersten Zeilen von Kollegen Kastler lesen, genau dieser Hinweis kam mir vor einer Woche auch schon in den Sinn. Dies gilt übrigens für alle "Neulinge" unter unseren Lesern.

Als Quasi-Urlaubsvertretung begrüße ich an dieser Stelle unsere neuen Korrespondenten. "Winkeladvocat", du darfst dich ruhig trauen, hier beißt keiner, alles cool, wie die Kids sagen würden. Und wie schon "SweetLeaf" geschrieben hat, sind die Diskussionen hier sehr angenehm. Man muss nicht einer Meinung sein, man kann sie aber ohne Probleme vertreten. Hab' einfach Spaß und lasse uns an deinen Gedanken über die geilste Liga der Welt teilhaben. Ich habe im Gegensatz zu Kollegen Altmann ja auch nicht die geringste Ahnung und darf dennoch meinen Senf dazu geben. Wobei, ich hab das Thanksgiving-Tippspiel gegen ihn gewonnen. Aber das möchte ich jetzt nicht extra betonen. Das mache ich weiter unten. Hallo auch an "eggflo", der es einfach mal probiert hat und mit zwei seiner drei Tipps richtig gelegen ist. Und nicht nur das, ich darf den Satz herausheben: "Aber auch die (Dallas) D ist durch Verletzungen schwer gebeutelt, daher wird P. Rivers eine liebe Freude damit haben eben diese in ihre Einzelteile zu sezieren." Bingo und welche Freude er dabei hatte. Da möchte ich gleich anschließen, lieber "eggflo", weil Kollege Altmann und ich noch kurz vor seiner Abreise über die Chargers gesprochen haben. Wir hatten beide das Gefühl, dass die jetzt kommen werden und sie tun es. Weil es einfach ein nicht so schlechtes Team ist, wie die Bilanz vermuten lassen würde. Nein, ganz im Gegenteil: Erinnert ihr euch noch an den Saisonstart? Da haben die Chargers teilweise so dämlich verloren, dass es fast schon Schmerzensgeld für die zwei Fans in L.A. geben hätte sollen. Aber mit Fortlauf kamen die Siege und warum auch nicht: Rivers ist ein Routinier der besonderen Sorte und gehört zur gehobenen QB-Klasse, seine Anspielstationen sind nicht die schlechtesten, Keenan Allen hervorgehoben, und Melvin Gordon kann im Lauf Spiele entscheiden. Und wer einen Joey Bosa und Melvin Ingram als Pass Rusher in der Verteidigung hat, darf auf selbige vertrauen.Die Chargers kommen gerade rechtzeitig in Fahrt.

Lieber "nicomadi", gerne gehe ich auf eines deiner Lieblingsthemen ein. Es gibt doch einige Überraschungen, aber ein positives Überraschungsteam der Saison heißt: Minnesota Vikings. Nein, ich hätte es wirklich nicht geglaubt, dass die Vikings nach zwölf Spieltagen mit einer 9-2-Bilanz da stehen. Und das mit einem Quarterback der Case Keenum heißt. Mein Vertrauen in Mike Zimmer hielt sich bislang immer ein wenig in Grenzen, aber mittlerweile muss ich sagen: Chapeau, die Vikings sind sehr gut aufgestellt. Auch die Saints haben mich vollends verblüfft, auch dass Sean McVay als Rams-Head-Coach so einschlägt, dachte ich nicht. Und irgendwie muss ich die Jets noch nennen, denn vier Siege sind drei mehr als ich vor der Saison prognostizierte. Wenn sie sich nicht teilweise so dumm anstellen würden (Strafen), wäre eine Playoff-Teilnahme in dieser AFC sogar möglich. Da leite ich gleich zu Robby Anderson über, eine positive Spieler-Überraschung dieser Saison. Fünf (bzw. 6) Touchdowns in Folge muss man mal zusammenbringen, seine Pro-Bowl-Annonce auch ("Wie wäre es, wenn ihr für mich bei der Pro Bowl votet, bitte?"). Kann er sich sparen, aber die Leistung ist überraschend gut. Wen hätte ich da noch im Kopf? Ich nenne, um den Kreis zu schließen, noch einen Vikings-Spieler: Adam Thielen. Ja, er hat natürlich schon vergangene Saison aufgezeigt, aber aktuell in den Top 3 zu sein - nein, das dachte ich mir nicht. Auch er ist definitiv ein triftiger Grund, warum die Vikings so dastehen, wie sie dastehen. Die negativen Überraschungen dann nächste Woche.

Nein, diese Saison wird nicht als geilste der Geschichte eingehen. Darauf dürften wir uns wohl alle einigen. Aber fünf Wochen vor Ende der Regular Season dürfen wir auch sagen, dass es nicht unspannend wird. Lassen wir mal New England und Pittsburgh außen vor, gibt es viele spannende Teams, die um die Playoffs mitmischen. Die Titans und die Jaguars machen sich die AFC South aus, Buffalo könnte endlich seine lange Durststrecke beenden. Wo kommen plötzlich die Bengals her? Und die Chargers? In der NFC haben mit den Vikings und den Rams nicht allzu viele gerechnet, beide haben aber sehr gute Chancen auf die Postseason. Die Saints sind zurück und die Eagles fliegen so hoch, wie schon lange nicht. Wenn ich mich nun aber entscheiden müsste, wem ich ein Playoff-Ticket gebe, dann würde ich es den Buffalo Bills überreichen. Nach drei teilweise bedenklichen Niederlagen haben sie wieder in die Spur gefunden. Defensiv top, offensiv solide. Das reicht heuer in der AFC, um im Klub zu sein. Jetzt ist die Chance da, die erste Postseason seit 1999 (!) anzugreifen, so was von präsent. Klar, zwei Mal New England ist tough, aber drei Heimspiele in Serie könnten den richtigen Flow setzen (aktuelle Heimbilanz: 4-1). Es geht auch zwei Mal gegen die Dolphins und gegen Indy. Ich glaube, die Bills kommen mit 10-6 in die Playoffs und übergeben die Rote Laterne punkto Playoff-Draught an Cleveland (2002).

Was ist nur mit den Kansas City Chiefs los? Die ersten fünf Spiele gewonnen, dann nur eines aus den letzten sechs gewonnen. Wobei das "witzigerweise" ein Trend ist. Atlanta in 2015 und Minnesota in 2016 erging es ähnlich - was freilich bedeutet, dass die Vikings in dieser Saison in der Super Bowl landen und die Chiefs dann nächstes Jahr. Aber zurück ins Hier und Jetzt: Was in erster Linie das Problem ist, ist freilich die Offense. Sie bringt seit Wochen nicht mehr viel zusammen. Wobei ich das Gerede über die Job-Security von Alex Smith ja irgendwie lächerlich finde. Ja, seine Zahlen sind nicht gut, aber sie sind auch nicht katastrophal. Soll es jetzt Taylor Bray richten? Oder soll man gar den Rookie Patrick Mahomes III in dieser Situation bringen? Nein, natürlich nicht. Liegt ja nicht nur an Smith. Kareem Hunt produziert auch nicht mehr so wie in den vergangenen Wochen. In den ersten fünf Spielen erzielte er im Schnitt 3,88 Yards pro Carry bis zum ersten Kontakt, seither 1,37. Hier ist also auch die Line gefragt. Die Gegner haben sich aber auch eingestellt. Das wissen die Chiefs auch und kommunizieren es sogar ("Cover 2"). Jetzt sind auch eben die Coaches um Andy Reid gefragt, denn sie haben auch die Waffen wie Travis Kelce oder Tyrek Hill oder eben im Lauf mit Hunt. Smith sollte die Lösung bleiben und ich denke, gegen die Jets wird auch er wieder besser aussehen.

Crabtree gegen Talib sorgten nicht für die einzigen Ejections an diesem Wochenende, auch Dolphins-Cornerback Bobby McCain flog nach einem Schlag gegen Danny Amendola vom Platz. Nach dem Fight-Wochenende von Woche 9 finde ich es gut, dass die NFL bei den erstgenannten Herrschaften durchgreift. Es soll hart zugehen, es kann Meinungsverschiedenheiten geben und es kann auch einmal ruppiger werden. Aber dieser Boxkampf ging zu weit und wurde mit zwei Spielen Sperre für Crabtree und Talib zurecht bestraft. Das war zu viel, die NFL hat zurecht ein Zeichen gesetzt.

Warum bekommt Tevin Coleman nicht mehr Touches, wenn Devonta Freeman fit ist? Gut, das ist Jammern auf hohem Niveau, aber kein uninteressantes Thema. Wenn Coleman mehr als zehn Mal rushen darf, hatte er in drei von vier Fällen mehr als 80 Yards, was sehr okay ist. Das andere Mal war gegen die Seahawks. Zudem finished Coleman, scorte in den vergangenen drei Partien vier Mal. Sollte Freeman demnächst zurückkehren, bin ich gespannt, wie OC Steve Sarkasian Atlantas Luxus-Problem angeht. Coleman hat in jedem Fall in den vergangenen drei Spielen gezeigt, dass er bereit für mehr ist. Allesamt wurden auch gewonnen, zuvor nur eines aus vier Spielen. Just sayin. Übrigens könnte man auch bei den Titans Derrick Henry das Zepter vollends übergeben, wäre sicher auch manchen Fantasy-Ownern geholfen. Apropos Fantasy: Ja, ich hätte in unserer TT-Liga Tevin Coleman aufstellen sollen, und nein, Kollege Altmann, ich hatte in unserer Keeper League keinen Party-Text vorbereitet. Ich weiß ja, welches Glück du immer hast *grins, grins*. Nein, wie immer sehr verdient, und auch wenn ich die Saints-Defense aufgestellt hätte, hätte ich um 8 Punkte verloren (was bei "Yahoo" nicht recht viel ist). Deine "Rumpftruppe" mit Kamara, Gurley und diesem Gronk war einfach besser. So ehrlich muss man sein. Mit Julio Jones in dieser Week in beiden Keeper Leagues zu verlieren, ist natürlich doppelt bitter... Aber was soll's, grüß' mir den schönen Osten und genieß' die Sonne!

Wir picken jede Woche die Teilnehmer der Super Bowl LII, die am 4. Februar 2018 in Minneapolis, Minnesota, stattfinden wird.

Die Stadt hat das größte Einzelsportereignis der Welt schon einmal ausgerichtet, 1992 im Metrodome, in dieser Saison wird der finale Höhepunkt im ein Jahr alten U.S. Bank Stadium stattfinden.

Wir sind wie immer zuversichtlich, in irgendeiner Woche mit einem Pick richtig zu liegen - spätestens nach den Conference Finals...

BERNHARD KASTLER und sein Week-12-Pick:

Los Angeles Chargers vs. Philadelphia Eagles

Nach reiflicher Überlegung fällt mir auch eine Begründung für dieses Duell ein: Es liegt an PHIL. PHILip Rivers hat sich zum Ende seiner Karriere das "Big Game" einfach einmal verdient und PHILly hat es bei 10-1 noch immer in die Super Bowl geschafft.

Week

AFC-Team NFC-Team
01 New England Patriots Green Bay Packers
02 Kansas City Chiefs Seattle Seahawks
03 Kansas City Chiefs Atlanta Falcons
04 Kansas  City Chiefs Green Bay Packers
05 Kansas City Chiefs Philadelphia Eagles
06 New England Patriots Philadelphia Eagles
07 Buffalo Bills Los Angeles Rams
08 Pittsburgh Steelers Philadelphia Eagles
09 Jacksonville Jaguars Philadelphia Eagles
10 New England Patriots Los Angeles Rams
11 New England Patriots Minnesota Vikings

PETER ALTMANN und sein Week-12-Pick:
Baltimore Ravens vs. Philadelphia Eagles
Hahaha, da ist er mir schon wieder zuvorgekommen, der Kollege Kastler. Da oben steht bislang nur Chargers gegen Eagles - die Begründung muss wohl erst reifen, ich bin gespannt! Aber so wie die Chargers derzeit agieren, sind sie in den Playoffs definitiv ein unangenehmer Gegner, sofern sie reinkommen - und das ist angesichts des Spielplans gut möglich. Gott sei Dank habe ich einen logischen "Ersatztipp" parat. Mir fehlt zwar der Glaube, aber nach meinen Stadionbesuchen in den vergangenen beiden Tagen muss ich das wohl herschreiben.

Week

AFC-Team AFC-Team
01 New England Patriots Seattle Seahawks
02 New England Patriots Atlanta Falcons
03 Kansas City Chiefs Green Bay Packers
04 Kansas City Chiefs Detroit Lions
05 New England Patriots Carolina Panthers
06 New England Patriots Philadelphia Eagles
07 Pittsburgh Steelers Seattle Seahawks
08 Houston Texans Seattle Seahawks
09 New England Patriots New Orleans Saints
10 Pittsburgh Steelers New Orleans Saints
11 Pittsburgh Steelers Minnesota Vikings

In dieser Kategorie lassen sich die beiden NFL-Redakteure von LAOLA1 zu "Bold Predictions" für Woche 13 hinreißen - wie immer ohne Gewähr!

BERNHARD KASTLER über Week 13

  • Julio Jones fängt gegen Minneapolis einen TD-Pass von sich selbst.
  • Aqib Talib und Michael Crabtree treffen sich beim Juwelier und schauen dann das TNG gemeinsam auf der Couch.
  • Kollege Altmann flitzt bei Chicago gegen San Francisco, wirbt dabei für den "TT" und wir schreiben nächsten Dienstag Rekordzahlen.
PETER ALTMANN über Week 13
  • Arizona bringt mit den Los Angeles Rams den nächsten Playoff-Aspiranten zu Fall und "mundafinga" ärgert sich über eine immer schlechtere Draft-Position.
  • So, jetzt aber! Cleveland gegen Chargers, da gab es doch vergangenes Jahr ein Weihnachts-Wunder. Wenig originelle Prognose, aber wäre es nicht irgendwie Chargers-typisch, wenn sie wieder mal zum blödesten Zeitpunkt ein riesiges Geschenk verteilen?
  • Kollege Kastler wird sich nur wegen seiner Bold Prediction das 6:3-Feuerwerk von Chicago gegen San Francisco am Gamepass anschauen. Leider vergeblich. Für die Rekordzahlen müsst also ihr sorgen - einfach weitersagen, wenn es euch hier gefällt!

Auflösung unseres traditionellen Thanksgiving-Tippspiels:

KASTLER:

Detroit - Minnesota 17:23 (Sieger richtig, Tipp falsch)
Dallas - L.A. Chargers 14:17 (Sieger richtig, Tipp falsch)
Washington - N.Y. Giants 12:9 (Sieger richtig, Tipp falsch)

ALTMANN:

Detroit - Minnesota 17:13 (Sieger falsch, Tipp falsch)
Dallas - L.A. Chargers 24:27 (Sieger richtig, Tipp falsch)
Washington - N.Y. Giants 27:10 (Sieger richtig, Tipp falsch)

Kollege Altmann muss Kollegen Kastler den fiktiven Truthahn für unsere fiktive Thanksgiving-Feier im kommenden Jahr zubereiten. Herzliche Gratulation!

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