Die 15 größten Stadien Nordamerikas
Seattle Seahawks
20:12-Sieg bei den Jacksonville Jaguars
by AustrianViking
Es war und ist nicht alles Gold, was glänzt, aber nach einem relativ ungefährdeten Sieg gegen die 4-1-Jaguars etablieren sich die Seahawks mehr und mehr in der Spitzengruppe der wieder extrem breiten NFC. Der Sieg in Jacksonville war der mittlerweile neunte Auswärtssieg in Serie.
Sam Darnold spielt aktuell vielleicht sogar noch einen Tick besser als in seinen besten Vikings-Spielen letzte Saison und bildet mit Jaxon Smith-Njigba, der kurz davorsteht, in die WR-Elite aufzusteigen, ein sehr starkes QB-WR-Duo. "JSN" fing acht Pässe für 162 Yards und einen Touchdown, darunter eine 61-Yard-Bombe, die das Momentum auf die Seite der Seahawks zog. Zudem konnten sie die "Turnover-Maschine" der Jaguars (bisher 14 erzwungene Turnover) stoppen und blieben hier ohne Fehler.
Auf der defensiven Seite des Balls hat die Unit im zweiten Jahr unter Macdonald definitiv einen Sprung gemacht – besonders die D-Line hatte ein Top-Spiel - 7 Sacks, 33 Pressures, dazu hielten die Seahawks die Jaguars-Offense bei 273 Total Yards.
Die Seahawks wirken aktuell wie ein sehr komplettes Team, das sowohl Shootouts, wie letzte Woche, mitgehen als auch in eher defensiv geprägten Spielen die Oberhand behalten kann. In dieser Form können sie auf jeden Fall mit einem Auge auf die Playoffs schielen.
It’s officially time to start discussing Jaxon Smith-Njigba as a bona fide OPOY candidate. JSN has been absolutely sensational for Sam Darnold and the Seahawks.
— Jordan Schultz (@Schultz_Report) October 12, 2025
Unstoppable.pic.twitter.com/ocfv7Ntrda
Tennessee Titans
10:20 Niederlage gegen die Las Vegas Raiders
by Snoob
Dass die Titans heuer wieder um den First-Overall-Pick im kommenden Draft spielen werden, war relativ schnell in der Saison klar. Zu wenig talentiert scheint der Roster, Cam Ward ist aktuell noch nicht so weit, das ganze Team allein zu tragen. Es ist also wenig verwunderlich, dass die Titans diese Woche gegen die Raiders verloren haben. Immerhin wären sie, ohne das Wunder von letzter Woche, sieglos. Kurz darauf wurde dann auch noch bekannt, dass sich die Titans von Head Coach Brian Callahan trennen. Eine Entscheidung, die spätestens zu Saisonende wohl ohnehin getroffen worden wäre.
Ich habe sie aber bereits vor dem Trainerwechsel, nämlich wegen der Art und Weise, wie sie gegen die Raiders verloren haben, als Verlierer gewählt. Wenn man sich ansieht, wie sorglos Ward mit dem Ball umgegangen ist, dann darf man sich die Frage stellen, ob "Ball Security" bei den Titans ein Thema ist. Zwei Fumbles und eine Interception waren an diesem Tag, gegen nicht allzu starke Raiders, dann doch zu viel.
Der erste Fumble geschah beim Spielstand von 0:3 im zweiten Viertel an der eigenen 1-Yard-Linie. Diesen nutzten die Raiders für einen Touchdown. Die Interception warf Ward dann im letzten Drive der ersten Hälfte in einer aussichtsreichen Feldposition. Hier hat man zumindest ein FG verschenkt, um das Spiel offen zu halten. Der zweite Fumble passierte dann im letzten Drive des Spiels, beim Versuch eines Comebacks. Nach einem Shotgun-Snap ließ Ward den Ball, bei der Ausholbewegung zum Wurf, unbedrängt fallen. Somit war das Spiel entschieden.
Rico Dowdle
(30 Carries, 183 Rushing Yards, 4 Catches, 56 Receiving Yards, 1 TD)
by Snoob
In dieser Kategorie haben wir diese Woche mehrere Möglichkeiten gehabt, die sehr gut gepasst hätten. Erwähnen will ich hier De'Von Achane, dessen sehr gute Leistung nicht für einen Sieg seiner Dolphins gereicht hat (Phins-Defense, das war nichts). Weiters hätte ich hier auch Kayshon Boutte oder DeMario Douglas aufführen können, die diese Woche die Hauptakteure beim Sieg der Patriots waren.
Keiner aber hat es sich mehr verdient als Rico Dowdle in seinem Revenge Game (Dowdle verbrachte die letzten fünf Jahre bei den "Boys", bekam nach der letzten allerdings keinen neuen Vertrag mehr) gegen die Dallas Cowboys. Und ja, ich weiß, dass wir Rico bereits letzte Ausgabe zum Spieler der Woche gekürt haben, aber an diesem Spieltag wird es schwer werden, eine bessere Leistung zu finden.
Vor dem Spiel sagte Dowdle bereits, die Defense der Cowboys solle sich anschnallen. Dem ließ er beim Spiel dann Taten folgen. Immer und immer wieder fand er Löcher in der Verteidigung der Cowboys, die er ausnutzen konnte. Ob Jerry Jones wohl Parsons vermisste?
Am Ende reichte es für einen Sieg der Panthers, die jetzt, auch dank Dowdle, eine ausgeglichene Bilanz aufweisen und kommende Woche gegen schwach spielende Jets seit langem wieder einmal die Chance haben, eine positive Bilanz zu erspielen.
Baltimore Ravens
17:3 Nierderlage gegen die Los Angeles Rams
by Snoob
Ich habe hin und her überlegt, wen ich für diese Kategorie aussuche, zur Wahl standen die Jets und die Ravens. Zu den Jets könnt ihr weiter unten noch was lesen, ich werde mich hier auf die Ravens beziehen.
Eigentlich müsste man diese Kategorie dieses Mal in Unleistung des Monats umbenennen, denn die Ravens enttäuschen bereits seit mehreren Wochen. Einen Teil davon kann man auf die sehr lange Verletztenliste schieben. Angefangen von Lamar Jackson bis hin zu Startern wie Roquan Smith, Ronnie Stanley oder Nnamdi Madubuike. Die Ravens sind diese Saison mit Abstand die am meisten betroffene Mannschaft, wenn es um Verletzungen geht.
Allerdings erklärt das nicht, wieso der Rest, der nun die Chance hat, sich zu zeigen, so derart lustlos wirkt und den Kampf nicht annimmt. Spieler wie Zay Flowers haben in ihrer ganzen Karriere nicht gefumblet und dann im Spiel gegen die Rams gleich zwei Mal. Derrick Henry wirkt auch wie ein Schatten seiner selbst. Die einst gefürchtete Defense ist mit Abstand die schlechteste Verteidigung in der gesamten NFL. Sie ist die schlechteste Defense in der Geschichte der Ravens.
Beim Coaching sieht es aktuell auch nicht viel besser aus. John Harbaugh wirkt komplett ratlos an der Seitenlinie. Eine Woche nach der anderen muss er in Interviews erklären, wie es dazu kam, dass sein Team aktuell nicht kompetitiv ist. Und mehr als Enttäuschung kann er den Journalisten nicht bieten.
Aktuell scheint die Saison für die Ravens gelaufen zu sein, wenige, wenn überhaupt irgendein Team, haben es jemals in die Playoffs geschafft mit einer 1-5-Bilanz nach den ersten sechs Spielen. Allerdings haben die Ravens kommende Woche nun eine Bye Week und danach könnten einige Spieler, inklusive Jackson, von ihren Verletzungen zurückkommen. Vielleicht nutzt das Team um Harbaugh diese Zeit, um einen Reset durchzuführen und dann eine Aufholjagd zu starten.
Matthew Golden
(3 Receptions, 86 Receiving Yards, 16 Rushing Yards)
by AustrianViking
Die Packers und der Nr.-1-Receiver-Spot – das war seit dem Abgang von Davante Adams keine Erfolgsgeschichte. Der Receiving-Corps war in der Breite zwar immer gut besetzt, in der Spitze fehlt(e) aber die Qualität. Nun könnte es aber tatsächlich so sein, dass die Packers mit ihrem diesjährigen First-Round-Pick Matthew Golden die Lösung gefunden haben.
Golden ist vielleicht nicht so spektakulär in die Liga gestartet wie Emeka Egbuka, aber er etabliert sich immer mehr. Seine Targets steigen und auch der Output wird immer besser, wie diese Woche gegen die Bengals, als er drei Catches für 86 Yards und zwei Läufe für 16 Yards erzielte und somit erstmals die 100 Scrimmage Yards knackte.
Es fehlt ihm zwar noch der erste Touchdown, aber ich denke, dass er mit einem Breakout-Spiel in den nächsten Wochen relativ schnell zur Nummer eins im Packers-Receiving-Room werden könnte.
3rd and 9... Matthew Golden is there ⭐️
— NFL (@NFL) October 12, 2025
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-10
by AustrianViking
In dieser Ausgabe erleben wir eine Premiere: Zum ersten Mal seit es diese Kategorie in der Endzone gibt, ist die Zahl der Woche negativ. Was für uns etwas Besonderes ist, ist für die Jets eine Katastrophe. Denn am Ende des Spiels gegen die Broncos stehen sie bei -10 Net-Passing-Yards. Das ist der schlechteste Wert in der Geschichte der Jets und der schlechteste Wert seit 27 Jahren, als die San Diego Chargers es auf -19 Net-Passing-Yards gegen die Chiefs brachten.
Das Spiel gegen die ebenso schwachen Broncos war schon grausam anzusehen, und ein Blick auf die Statistiken verdeutlicht diese Unleistung nochmals. Sollte hier nicht bald ein Umschwung einsetzen, wird es eine sehr lange Saison für die Jets. Auch über Fields wird man, wenn es so weitergeht, reden müssen. Nach dem vielversprechenden Auftakt gegen die Steelers kam nichts mehr und das Team wirkte mit Taylor auf der QB-Position sogar kompetitiver.
Hier noch ein paar Statistik-Schmankerl des Grauens aus dem Spiel:
8 First Downs
9 Completions für 45 Yards
9 Sacks für 55 Yards
82 Total-Net-Yards
Snoob:
Eine Frage stellt sich mir schon seit einiger Zeit, und diese Saison ist es besonders "schön" zu beobachten. Und zwar, woran liegt es, dass es in der Liga kein Team gibt, welches nur ansatzweise das Niveau halten kann, sobald der "Starting QB" ausfällt? Am besten sieht man dieses Thema aktuell bei den Baltimore Ravens und auch bei den Cincinnati Bengals.
Seitdem Joe Burrow mit einer Verletzung ausgefallen ist, spielen die Bengals wie das schlechteste Team in der NFL. Und das obwohl sie mit 2-0 in die Saison gestartet sind und gute Leistungen gezeigt haben. Ebenso verhält es sich bei den Baltimore Ravens, die seit dem Ausfall von Lamar Jackson nicht wieder zu erkennen sind. Woran liegt das?
Bei den Ravens kann man noch die Verletzungsmisere als Grund anführen, sie haben ligaweit mit die meisten Verletzungen, wenn es um Starter im Team geht. Trotzdem hat man das Gefühl, das komplette Team spielt plötzlich schlechter.
Bei den Bengals verhält es sich ein wenig anders, sie sind nicht so extrem von Verletzungen betroffen wie die Ravens. Dort stellt sich noch mehr die Frage, wieso der Leistungsabfall derart groß ist. Letzte Woche meinte Ja‘Marr Chase in einem Interview, dass er am Feld das Gefühl hatte, dass das Team nicht "will". Sehr bedenklich, wenn man bedenkt, wie schnelllebig die NFL ist.
Generell aber stellt sich die Frage, ob Starting-QBs in der NFL nicht zu sehr in den Mittelpunkt gestellt werden von ihrem Team. Und ich möchte gar nicht bestreiten, dass die QBs die wichtigsten Spieler im Team sind. Aber würde es den Backups nicht helfen, wenn man ihnen mehr Reps im Training geben würde, damit sie auf den Ernstfall besser vorbereitet sind? Würde dies den Startern so viel Übung kosten und wären diese dann dadurch schlechter? Solange der Starter nicht verletzt ist, geht ja die aktuelle Strategie auf, Backups sind nur dafür da, bei bereits entschiedenen Spielen diese fertig zu spielen, aber aktuell sind sie nicht dafür da, für den Erfolg der Franchises zu sorgen, wenn sie mehr machen müssen.
Und mein letzter Gedanke dazu ist folgender: Wenn man sich Woche für Woche die (Un)Leistungen der Starting-QBs ansieht, muss man ehrlicherweise aber auch die Frage stellen, gibt es überhaupt 32 "Starting-Caliber-QBs" in der NFL oder doch nur eine Handvoll?
Wie seht ihr das?
AustrianViking:
Wann ist ein Team reif für die Playoffs?
Nachdem kürzlich die Diskussion aufkam, dass eine Playoff-Teilnahme der Patriots dieses Jahr eigentlich noch zu früh kommt, möchte ich das Thema erneut aufgreifen und fragen, wann bzw. an welchem Punkt eurer Meinung nach Teams, die sich im Rebuild befinden, "reif" für die Playoffs sind. (Wohlwissend, dass man das eigentlich nicht definieren kann.)
Meine Meinung dazu: Es gibt kein "zu früh". Als NFL-Franchise muss man jede Möglichkeit nutzen, um in die Postseason zu kommen. Teams in der NFL entwickeln sich nicht linear, und Verletzungen können "Win-Now"-Jahre schneller beenden, als den Teams lieb ist.
Wenn man in die jüngere Vergangenheit blickt: Welches Rebuild-Team hat es denn tatsächlich in die Super Bowl geschafft? Die Browns waren weit weg, die Dolphins ebenso, die Lions sind aktuell auch weiter weg von der Super Bowl als bei ihrer ersten Playoff-Teilnahme und die Cardinals starten nächste Saison wohl erneut den Neuaufbau.
Daher meine Meinung: Wenn sich eine Chance auftut – wie letztes Jahr bei den Commanders oder dieses Jahr eventuell bei den Patriots (der Spielplan sollte das ermöglichen) –, muss man alles daransetzen, so weit wie möglich zu kommen. Diese Erfahrung kann in weiterer Folge viel wert sein.
Der kritische Punkt kommt erst danach: Wie geht das Front Office mit dem Erfolg um und wie realistisch schätzt es den Kader und das Leistungsvermögen ein?