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Jakob Pöltl spricht über Auswärtstrip

Der Wiener in Diensten der Toronto Raptors wirft einen Rückblick auf die Reise in den Westen.

Jakob Pöltl spricht über Auswärtstrip Foto: © getty

Nach einer durchwachsenen Auswärtsreise mit seinen Toronto Raptors in die Western Conference, bei der je drei Spiele gewonnen und verloren wurden, zieht Jakob Pöltl eine Zwischenbilanz der bisherigen Saison.

Mit einem Score von 5-3 sind die Raptors eigentlich im Soll und Pöltl mit einigen Stats im NBA-Spitzenfeld, dennoch kann der Wiener mit seiner Situation nicht vollends zufrieden sein.

Trotz der zwischenzeitlichen Verletzung seines Center-Konkurrentens Jonas Valanciunas, konnte der 22-Jährige sich nicht als unumstrittener Stammspieler etablieren, sondern musste sich die Minuten mit Teamkollegen Lucas Nogueira teilen.

"Die Situation ist kompliziert und es ist nicht einfach, damit umzugehen", analysiert Pöltl die Problematik knapp.

Vor den Heimspielen gegen Washington, Chicago und New Orleans geht es für den ersten Österreicher in der NBA nun darum, sich mit Toronto im Spitzenfeld der Eastern Conference zu etablieren.

Frage: Jakob, wie fällt die Bilanz nach dem langen Auswärts-Trip aus?

Jakob Pöltl: Wir haben bis auf das Spiel in Denver unseren Job erfüllt. Gegen die Spitzenteams Spurs und Warriors haben wir ganz gut gespielt, aber am Ende leider knapp verloren. In San Antonio und Oakland zu verlieren, ist kein Weltuntergang. In den anderen Spielen haben wir durchaus gut gespielt und den Sieg mitgenommen.

Frage: Ist die Höhenlage in Denver spürbar?

Pöltl: Man merkt sie schon, aber deswegen haben wir nicht verloren. Es war einfach ein gröberer Ausrutscher, bei dem wir dem Gegner von Beginn an leichte Würfe ermöglicht haben. So etwas kann passieren – wichtig ist, dass man sich davon schnell erholt und das haben wir getan. In Utah sind wir mit viel Kampf und Energie aufgetreten, was unser Standard sein sollte und eigentlich auch ist.

Frage: Wie resümierst du für dich persönlich die Reise in den Westen?

Pöltl: Alles in allem okay bis gut, nur in Denver ist es schlecht gelaufen. Gegen San Antonio und Golden State habe ich sehr gute Leistungen gebracht, in den anderen drei Spielen war es solide, aber nicht perfekt. Vergebene Freiwürfe oder ein verpasster Rebound ärgern mich, aber insgesamt war es gut.

Frage: Durch den Ausfall von Jonas Valanciunas konntest nicht nur du dich in den Vordergrund spielen, auch Lucas Nogueira hat seine Chance genützt. In den letzten beiden Spielen wurden die Center-Minuten auf euch drei aufgeteilt.

Pöltl: Ja, Lucas hat gegen Portland sehr gut gespielt und auch sonst solide. Ich denke, niemand von uns hat es verdient, keine Minuten zu bekommen. Da haben wir wieder ein Luxusproblem, auch auf der Power-Forward-Position. Pascal Siakam hat zu Beginn nicht gespielt und ebenfalls seine Chance großartig genützt. Die Situation ist kompliziert und es ist nicht einfach, damit umzugehen. In Denver und Utah haben wir vielleicht auch wegen der Höhe und des anstrengenden Trips mit einer längeren Rotation gespielt. Ob das auch in Zukunft so bleibt, wird man sehen. Es gilt auf jeden Fall, konstant Leistung zu bringen, um seine Minuten zu behalten.

Frage: Du hast dich in einigen Statistik-Kategorien ligaweit sehr weit vorne angesiedelt. Ist dein Leistungssprung gegenüber dem ersten Jahr so groß?

Pöltl: Ich denke, die Stats zeigen den Sprung trotz der verbesserten Zahlen gar nicht so wirklich. Ich merke es eher daran, wie es sich für mich auf dem Feld anfühlt. Die Stats werden meinen Einfluss auf das Spiel nie ganz zeigen.

Frage: Die ersten NBA-Wochen brachten sehr viele Überraschungen, auch für dich?

Pöltl: Es ist einerseits noch sehr früh, um Schlüsse zu ziehen, aber andererseits ist es schon bemerkenswert, dass alle Teams zumindest zweimal verloren haben. Die Liga wirkt sehr ausgeglichen. Die wirklich guten Teams werden sich dennoch erst in den nächsten Wochen herauskristallisieren oder in die Spur finden. Natürlich habe ich nicht erwartet, dass zum Beispiel Orlando mit einer 6:3-Bilanz dastehen würde, aber die Magic sind ja prinzipiell nicht schlecht und können gegen stärker eingeschätzte Gegner durchaus gewinnen. Eine große Überraschung ist das für mich also nicht.

Frage: Mit welchen Erwartungen gehst du in die nächsten Heimspiele gegen Washington, Chicago und New Orleans?

Pöltl: Es ist angenehm, wieder zu Hause zu sein, wir hatten ja erst zwei Heimspiele. Mit den Wizards wartet gleich ein ziemlich tougher Gegner. Ich hoffe, dass wir Motivation und Energie hochhalten und mit ein paar Siegen unsere Position im Spitzenfeld der Eastern Conference festigen können.


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