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Ukraine verschärft Auflagen für heimische Sportverbände

Ukrainische Sportdelegationen sollen nicht mehr an Wettkämpfen mit russischer und belarussischer Beteiligung teilnehmen - Olympia-Teilnahme damit weiter offen:

Ukraine verschärft Auflagen für heimische Sportverbände Foto: © getty

Die Ukraine untersagt ihren Sportlerinnen und Sportlern die Teilnahme an internationalen Wettbewerben, wenn dort Athleten aus Russland oder Belarus teilnehmen.

Dies gelte für olympische, nicht-olympische und paralympische Veranstaltungen, teilt das Sportministerium mittels Verordnung am Freitag mit.

Es reagiert damit auf die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Sportler aus Russland und Belarus zuzulassen, wenn sie als Neutrale antreten.

Bei Zuwiderhandlungen droht den nationalen Sportverbänden der Entzug des offiziellen Status. Beteiligungen von Russen und Belarussen an internationalen Wettbewerben sollen von den Verbänden selbst überwacht werden.

"In diese Situation gibt es keine guten Entscheidungen"

"Wir wissen, dass das eine schlechte Entscheidung ist, aber in dieser Situation gibt es keine gute. Wir waren gezwungen, zwischen mehreren schlechten Entscheidungen zu wählen", erklärte der stellvertretende Sportminister Matvij Bidnji.

Einige ukrainische Athleten, darunter der olympische Skeleton-Pilot Wladislaw Heraskewitsch, kritisieren das Teilnahme-Verbot und argumentieren, es führe zur Zerstörung des ukrainischen Sports.

"Wenn ukrainische Vertreter bei Wettkämpfen nicht anwesend sind, dann räumen wir die internationalen Sportplätze vollständig und geben den russisch-belarussischen Vertretern die Möglichkeit, ihre Narrative und Propaganda zu verbreiten", schreibt er auf Twitter.

Ukraine drohte zuvor mit Olympia-Boykott

Ende März ging der Verordnung ein Kabinettsbeschluss voraus. Zuvor hatte Kiew bereits einen Boykott der Olympischen Sommerspiele in Paris im kommenden Jahr diskutiert, sollten russische oder belarussische Sportler zu diesen zugelassen werden.

Das Internationale Olympische Komitee IOC hatte vor wenigen Wochen empfohlen, dass Sportler aus Russland und Belarus unter bestimmten Voraussetzungen als neutrale Athleten wieder zu internationalen Wettkämpfen zugelassen werden sollen.

An der Entscheidung hatte es viel Kritik gegeben. Russland war vor fast 14 Monaten in die Ukraine einmarschiert. Das mit Moskau verbündete Belarus gestattet russische Angriffe von seinem Staatsgebiet aus.

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