news

Ogier gewinnt Kroatien-Rallye in der letzten Kurve

Weltmeister sichert sich in Kroatien erst in der letzten Kurve seinen 51. WM-Sieg.

Ogier gewinnt Kroatien-Rallye in der letzten Kurve Foto: © getty

Gelungene WM-Premiere auf den schwierigen Asphaltstrecken und vor den heißblütigen PS-Fans (offiziell waren keine Zuschauer erlaubt!) in Kroatien.

Der WM-Lauf im Umland der Hauptstadt Zagreb verlangt den Teams und den Boliden alles ab. Die richtige Reifenwahl auf den unterschiedlichen Asphalt-Mischungen sowie eine kontrollierte und mutige Fahrt auf den von Schotter und Sand verschmutzten schmalen Straßen, sind die Voraussetzungen für Top-Platzierungen.

Die Top-Piloten liefern sich bis zur Ziellinie der 20. und letzten Sonderprüfung einen irren Dreikampf. Weltmeister Sebastien Ogier und sein Toyota-Teamkollege Elfyn Evans aus Wales sowie Thierry Neuville im Hyundai erweisen sich als absolute Asphalt-Spezialisten und bieten eine großartige Show.

Für viel Gesprächsstoff sorgt zudem Ogiers Unfall im Straßenverkehr zwischen SP 17 und 18 am Sonntagmorgen und sein anschließendes Verhalten gegenüber der kroatischen Polizei (siehe Twitter- und YouTube-Videos unten).

Nach über 300 km sichert sich der Weltmeister seinen 51. WM-Erfolg erst in der allerletzten Kurve, als sein Toyota-Teamkollege Evans auf dem Schotter ausrutscht und einige Sekunden liegenlässt. Der Draufgänger aus Wales muss sich - als Führender in die Powerstage gestartet - am Ende um 0,6 Sekunden geschlagen geben und verpasst damit auch den Sprung an die WM-Spitze. Rang drei in der Powerstage und im Endklassement sichert sich Neuville. Der Belgier driftet 8,1 Sekunden hinter Ogier auf das Podest.

Ogier, der nach dem Auftakt-Erfolg in Monte Carlo seinen zweiten Saisonsieg einfährt, holt als Schnellster der Powerstage fünf Zusatzpunkte für die WM und reist mit 61 Zählern als Leader zum vierten WRC-Lauf nach Portugal (20. bis 23. Mai). Neuville folgt in der WM nach drei von zwölf Veranstaltungen mit 53 Punkten vor Evans mit 51 Zählern.

Adrien Fourmaux ist die Entdeckung der Rallye

Die Entdeckung der Rallye ist der Franzose Adrien Fourmaux! Der 25-Jährige schafft als bester Ford-Fiesta-Fahrer bei seinem WRC-Debüt den großartigen fünften Endrang hinter Ott Tänak (EST/Hyundai/+1:25 Min.).

"Ich bin nur von einer Sache enttäuscht, nämlich dass die Rallye vorbei ist. Was für ein Wochenende", meint Fourmaux nach der Zieldurchfahrt.

Fourmaux (+3:09) zeigte in den letzten beiden Jahren schon öfters in den diversen Ford-Boliden und in der WRC2 groß auf. Er untermauert in Kroatien seine Anwärterschaft in die Fußstapfen seiner französischen Allzeit-Größen Sebastien Loeb und Ogier zu steigen.

Bestplatziertes Team aus Österreich ist beim WM-Lauf "vor der Haustür" der Oberösterreicher Johannes Keferböck mit Co-Pilotin Ilka Minor im Skoda Fabia Rally2 evo. Das Duo weist mit dem 21. Endrang 24:53 Minuten Rückstand auf Ogier auf und belegt in der Privatfahrer-Wertung (WRC3) den starken siebten Platz.

Neben Keferböck kommen auch Kevin Rath, Windisch und Kramer ins Ziel

Mit einer blitzsauberen Vorstellung beendet auch der steirische WM-Debütant Kevin Raith die Rallye Croatia auf dem 27. Gesamtrang.

Auf der 14 Kilometer langen drittletzten Sonderprüfung rutschte  Raith unmittelbar nach dem Start raus und zog sich am Ford Fiesta Rally2 einen Reifenschaden zu. Um nicht die gesamte Prüfung damit zu bestreiten und vielleicht noch mehr Schaden am Boliden zu riskieren, entschloss sich das Duo zum Reifenwechsel in der Prüfung. Das kostete zwar rund vier Minuten Zeit und einige Plätze in der Gesamtwertung, aber die eigene Vorgabe "Zielankunft" blieb am Leben.

Auch Enrico Windisch im Audi A1 Ra und Alfred Kramer junior im Renault Clio RS kommen nach 20 Prüfungen und knapp über 300 Wertungskilometer als 38. bzw. 48. ins Ziel nach Zagreb.

 

Kommentare