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Walkner startet mit großen Ambitionen in die Rallye Dakar

Nach seiner Schulter-OP ist der Gesamtsieger von 2018 wieder bei 95 Prozent und hofft bei der prestigeträchtigen Rallye auf ein Quäntchen Glück.

Walkner startet mit großen Ambitionen in die Rallye Dakar Foto: © GEPA

Motorrad-Pilot Matthias Walkner startet am Wochenende in Saudi-Arabien mit großen Ambitionen in seine neunte Rallye Dakar.

Der KTM-Werksfahrer mit dem Erfahrungsschatz von Etappensiegen bis Stürzen will sich weder von der 8.500-km-Strecke und der Konkurrenz noch dem neuerlich geänderten Regelwerk ausbremsen lassen.

Auch fehlende Trainings- und Rennkilometer nach einer Schulter-OP im August bringen Dakar-Champion von 2018 nicht aus der Ruhe.

"Bei so einem speziellen Rennen, das so lange dauert, gibt es viele Faktoren, die man nicht beeinflussen kann. Ich sehe es mittlerweile relativ entspannt und gelassen. Ich habe mein Bestes versucht und bin optimistisch", betonte Walkner vor der vierten Auflage durch die saudischen Geröll- und Wüstenlandschaften.

Bei 95 Prozent

Eine vielversprechende letzte Vorbereitungsphase in den USA und Mexiko lassen den 36-Jährigen auf einen erfolgreichen Verlauf hoffen.

"Die letzten Wochen haben wir echt was weitergebracht. Auch die Schulter ist wirklich deutlich besser geworden. Ich bin überrascht, wie viel weitergegangen ist", sagte der Dritte der vergangenen Auflage zur APA.

Der Salzburger hält seinen fünften Podestplatz beim Langstreckenklassiker für "durchaus realistisch", obwohl er verletzungsbedingt etliche Trainingswochen verloren und auch Testrennen verpasst hat.

"Ich habe versucht, möglichst viel aufzuholen. Ich bin bei 95 Prozent - das hindert mich nicht daran, schnell Motorrad zu fahren." Auch seine KTM sei dank einiger Neuerungen bereit für die zweiwöchigen Strapazen, bekräftigte der Kuchler.

Gesunde Rivalität

Seine schärfsten Rivalen werden wieder Titelverteidiger Sam Sunderland, Toby Price, Pablo Quintanilla und Kevin Benavides sein. Einige aus den Mitfavoritenkreis treten ebenfalls mit Motorrädern des Pierer-Konzerns (KTM, GasGas, Husqvarna) an.

Seinen Mitstreitern, aber auch den Rivalen von Honda und Hero schenkt Walkner nicht besonders viel Beachtung.

"Ich schaue nicht so auf die Konkurrenten, ich muss selber die Kohlen aus dem Feuer holen." Es herrsche eine gesunde Rivalität. "Wir verstehen uns gut, weil wir alle schon mitbekommen haben wie gefährlich der Sport sein kann."

Ein braucht ein Quäntchen Glück

Walkner weiß nicht zuletzt wegen eines Oberschenkelbruchs 2016 aus leidvoller Erfahrung, dass mehr nötig ist als ein schnelles Motorrad. "Es braucht auch das Quäntchen Glück. Ich hatte schon den Schwarzer Peter, dafür ist das Glück 2018 zurückgekommen."

Viel wird aber auch von der kniffligen Navigation und taktischen Manövern abhängen. Diesbezüglich stößt sich Walkner am neuerlich geänderten Reglement.

"Man versucht immer, etwas neu zu erfinden, aber es gelingt ihnen meiner Meinung nach nicht so recht. Es ist schade, dass man das für das wichtigste Rennen so handhabt."

Walkner würde es simpel halten

Wie genau sich die noch nicht im Rennbetrieb getesteten Roadbook-Neuerungen oder Zeitbonifikationen auswirken werden, bleibe abzuwarten. "Vielleicht bin ich der, der profitiert", hofft Walkner, der alles möglichst einfach halten würde.

"Es ist schon so komplex genug, wenn man 9.000 km in der offenen Wüste herumfährt. Ich bin ein Fan von relativ simpel - der Beste und der Schnellste soll gewinnen."

Aus der Bahn wirft ihn das jährlich adaptierte Regelwerk nicht mehr. "Ich habe mich früher schon mehr hineingesteigert, aber ich habe gemerkt, ich kann es sowieso nicht ändern. Es ist für alle gleich, man kann der Glückliche sein oder auch nicht."

Der Startschuss der 45. Dakar fällt am Samstag mit einem Prolog am Roten Meer. Danach folgen bis zum Ziel in Dammam am Persischen Golf 14 Etappen mit insgesamt 4.700 Wertungskilometern.

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