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Wer Marc Marquez bei Honda ersetzen könnte

Der Spanier trennt sich am Saisonende vorzeitig von Repsol Honda. Es gibt mehrere Kandidaten auf seine Nachfolge.

Wer Marc Marquez bei Honda ersetzen könnte Foto: © Gold & Goose / Red Bull Content Pool

Repsol Honda steht nach dem feststehenden Abschied von Marc Marquez vor der Aufgabe, einen Nachfolger für den Superstar zu finden.

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Nach elf gemeinsamen Jahren einigten sich beide Parteien auf eine vorzeitige Auflösung des bis Ende 2024 gültigen Vertrags, der sechsfache MotoGP-Weltmeister wird wohl in Kürze einen Einjahres-Kontrakt bei Gresini Racing und damit einem der vier Kundenteams von Ducati unterzeichnen.

Wer seinen Platz beim einstigen Spitzenteam Honda übernehmen wird, ist noch offen. Kandidaten gibt es einige, LAOLA1 liefert einen Überblick.

JOHANN ZARCO:

JOHANN ZARCO:
Foto: © getty

Der Franzose wird die kommende MotoGP-Saison ohnehin auf einer Honda bestreiten, derzeit allerdings noch in den Farben von LCR.

Ende August wurde bekannt, dass Zarco Ducati nach vier Jahren, drei davon bei Pramac Racing, verlassen wird und zum japanischen Fabrikat wechselt, bei der Honda Racing Corporation einen Vertrag über zwei Jahre erhält.

Den 33-Jährigen vom Kunden- ins Werksteam zu befördern, wäre die naheliegendste Lösung und eine, die Zarco verdient hätte. Seit 2017 fährt der ehemalige KTM-Fahrer in der Königsklasse, klassierte sich nur 2019 und 2020 nicht unter den Top 8 der Weltmeisterschaft.

Zarco lässt sich im Wissen auf die neue Aufgabe ein, dass die Honda RC213V aktuell nicht konkurrenzfähig ist. Ein Werksplatz würde da zusätzliche Motivation liefern, mit seinen bei Ducati gesammelten Erfahrungen könnte Zarco zudem zu einem der Mosaiksteine für eine erfolgreiche Wiederauferstehung der Japaner werden.

Den dafür wieder freiwerdenden Platz bei LCR könnte dann entweder Iker Lecuona oder Fabio di Giannantonio übernehmen.

Lecuona pilotierte bereits 2020 und 2021 ein MotoGP-Bike, nämlich jenes von Tech3-KTM. Danach wechselte er zum Team HRC in die Superbike-WM, heuer sprang der Spanier bei LCR schon dreimal für den verletzten Alex Rins ein.

Di Giannantonio steht nach dem sich anbahnenden Marquez-Wechsel zu Gresini Racing ohne MotoGP-Platz da, möchte aber weiter in der Königsklasse fahren.

Einem Wechsel zu Honda scheint er nicht abgeneigt zu sein, offenbarte der Italiener in Motegi: "Wenn Luccio (Teamchef Lucio Cecchinello, Anm.) einen Platz für mich hat, würde ich diesen mit offenen Armen empfangen."

MAVERICK VINALES:

MAVERICK VINALES:
Foto: © getty

Sollte Honda den Platz neben Joan Mir mit einem Siegfahrer besetzen wollen, könnte sich der Blick zu Aprilia richten.

"DAZN" setzte im Rahmen des Grand Prix von Japan das Gerücht in die Welt, dass Maverick Vinales zu Repsol Honda wechseln könnte. Zwar besitzt der Spanier noch einen Vertrag bis Ende 2024 und fährt heuer seine stärkste Aprilia-Saison.

Aber: Er ist nur die Nummer zwei beim Team aus Noale und muss sich hinter Routinier Aleix Espargaro anstellen, der heuer schon zwei Rennsiege einfahren konnte. Vinales hingegen wartet noch auf seinen ersten Erfolg in den Farben der italienischen Mannschaft.

Fraglich ist allerdings, ob der 28-Jährige tatsächlich die sieg- und podiumsfähige Aprilia RS-GP gegen die deutlich schwächere Honda RC213V tauschen würde.

Sollte Vinales diesen mutigen Schritt wagen, könnte die nächste MotoGP-Transferbombe platzen - mit Fabio Quartararo wurde der Weltmeister von 2021 in der Vergangenheit nämlich immer wieder mit Aprilia in Verbindung gebracht. Und der Franzose ist mit dem aktuellen Yamaha-Paket alles andere als glücklich.

MIGUEL OLIVEIRA:

MIGUEL OLIVEIRA:
Foto: © getty

Eine ernsthafte Alternative stellt Miguel Oliveira dar.

Der 28-jährige Portugiese ist Vinales' Markenkollege, fährt aber "nur" für RNF Racing und damit in einem Kundenteam.

Der langjährige KTM-Fahrer verlor beim österreichischen Hersteller zuvor seinen Werksplatz an Jack Miller, wollte eine Degradierung zu GasGas nicht hinnehmen. Nachdem in den Werksteams keine Sitze mehr frei waren, fand sich Oliveira mit dem Aprilia-Kundenteam ab.

Obwohl auch sein Vertrag bei RNF noch bis Ende 2024 datiert ist, dürfte ein Wechsel ins Werksteam von Honda eine äußerst attraktive Option für den fünfmaligen MotoGP-Sieger darstellen - auch wenn es zumindest sportlich einen kleinen Abstieg bedeuten würde.

Die Frage ist nur, ob das Kundenteam aus Malaysia seinen Star-Fahrer tatsächlich ziehen lassen würde. Mit Raul Fernandez findet sich zwar ein Diamant auf der anderen Seite der Garage, der Spanier muss aber noch ordentlich geschliffen werden.

PEDRO ACOSTA:

PEDRO ACOSTA:
Foto: © getty

Kurzzeitig soll auch Pedro Acosta ein Kandidat auf den Platz im Honda-Werksteam gewesen sein, da KTM in der verzwickten Lage war, fünf Fahrer für vier Plätze unter Vertrag gehabt zu haben.

Da der 19-Jährige, bei dem KTM Ende Juni eine Klausel im Vertrag aktiviert hat, die dem Spanier 2024 einen MotoGP-Aufstieg mit dem heimischen Fabrikat garantierte, lange Zeit in der Luft hing und in Motegi bereits sichtlich genervt von der Posse, hätte Honda sich die Situation zunutze machen und das nächste Supertalent sichern können.

Am Freitag fällt der Moto2-WM-Leader jedoch von der Kandidatenliste, Acosta wird 2024 gemeinsam mit Augusto Fernandez das Fahrer-Duo bei GasGas bilden. Pol Espargaro verliert seinen Stammplatz und wird in eine unterstützende Rolle schlüpfen.

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