Einstellungsstopp bei Haas
Harte Einschnitte erlebt auch Werkzeugmaschinenhersteller Haas. Die US-Firma berichtete infolge von Trumps Zollpolitik von einem "dramatischen Rückgang" der Nachfrage nach den eigenen Produkten. Vorsorglich habe man die Produktion reduziert und Überstunden der Werkstätten abgebaut.
Außerdem wurde ein Einstellungsstopp verhängt. Beim Formel-1-Team Haas laufe aber "alles normal" weiter, beschwichtigte die PR-Abteilung schnell.
Die Konsequenzen durch die US-Zölle sind bei den in Großbritannien, Italien und der Schweiz beheimateten Formel-1-Rennställen noch kaum spürbar. Die Teams beziehen schließlich nur wenige Bauteile aus den USA.
Wolff: "Sozioökonomisches Experiment"
Nordamerika ist aber für die Autobauer Ferrari oder Mercedes ein wichtiger Absatzmarkt. Die wahren Auswirkungen auf die Formel 1 könnten sich also erst noch zeigen.
Für Branchenanalyst Mark Gallagher steht "außer Frage, dass die Unsicherheit über die Beziehungen der Vereinigten Staaten zum Rest der Welt und die wirtschaftlichen Auswirkungen durch die Zölle der Trump-Regierung von großer Bedeutung" sind. "Das wird sich auch auf die Formel 1 auswirken, ob auf die Autohersteller oder die Sponsoren im Sport", fügte er hinzu.
"Was sich vor unseren Augen auf globaler Ebene abspielt, ist fast wie ein sozioökonomisches Experiment", meinte Mercedes-Teamchef Toto Wolff am Rande des Formel-1-Rennens in Saudi-Arabien.
Die Stimmung bei einigen US-Partnern sei "negativ, weil sie nicht wissen, was das für ihre Geschäfte bedeutet, wie sich die Zölle und die geopolitische Lage auf sie auswirken werden".
Der eine kassiert in Dollar, der andere in Euro
Und was machen die Teams, die ihre beträchtlichen Prämien vom Formel-1-Rechteinhaber in Dollar beziehen, in unsicheren Zeiten? Sie versuchen, sich abzusichern. "Covid hat uns eines gelehrt: Man muss sicherstellen, dass man überall Lieferanten hat, weil man nie weiß, was passieren wird", sagte Williams-Teamchef James Vowles.
Oder man streut das Risiko ein wenig. So wird etwa das Fahrergehalt bei dem einen in Dollar, bei dem anderen in Euro bezahlt. "Ich bin mir nicht sicher, was andere Teams tun", sagte Vowles, "aber Verträge auf so eine Art abzuschließen, ist aus unserer Sicht einfach clever."