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Red Bull: Ein Grand Prix, der viele Fragen aufwirft

Für die amtierenden Weltmeister lief es im Grand Prix von Australien überhaupt nicht nach Wunsch. Bei Mercedes kommt es sogar noch dicker:

Red Bull: Ein Grand Prix, der viele Fragen aufwirft Foto: © GEPA

Der Australien-Ausflug hat sich für Red Bull Racing nicht gelohnt. Weltmeister Max Verstappen schied im Grand Prix früh aus, Sergio Perez kam nicht über den fünften Platz hinaus. Der Rennbericht >>>

Für den Niederländer war bereits nach fünf Runden Schluss - ein ungewohntes, aber für viele Fans erfreuliches Bild, was auch die Reaktion auf den Tribünen zeigte. Am RB20 funktionierte die Bremse nicht mehr richtig.

Was genau das Probem war, erklärt der 26-Jährige bei "ServusTV" selbst: "Ich habe hinten rechts ein Bremsproblem bekommen. Eigentlich war da schon vom Start weg irgendwas falsch. Es wurde dann immer heißer und heißer, und am Ende war es vorbei."

"Das war schon sehr komisch"

Bereits in der ersten Runde merkte Verstappen, dass etwas nicht stimmte: "In der ersten Runde habe ich in der dritten Kurve Übersteuern bekommen, das war schon sehr komisch. Das Auto war schwierig zu fahren, die Runden zum Grid waren richtig gut. Aber dann hat man gesehen, dass vom Start weg etwas falsch war."

Verstappens Ausfall im Video:

Dadurch blieb den Zuschauern ein mögliches Duell mit Carlos Sainz um den Rennsieg verwehrt. Ob es ein Duell auf Augenhöhe gewesen wäre? Verstappen sagt: "Es ist natürlich immer schwierig zu sagen, aber das Gefühl war gut."

Es war das erste Ausscheiden des Weltmeisters seit Australien 2022 - 43 Rennen absolvierte er ohne einen Ausfall. Nun ist die Serie gerissen: "Das ist natürlich nicht ideal, aber das kann natürlich passieren." 

Nach seinem enttäuschenden Sonntag war Verstappen nicht unbedingt in Redelaune.

Perez: "Alles andere als ideal"

Alles andere als zufriedenstellend war auch das Ergebnis für Sergio Perez im zweiten Red Bull. Er kam nicht über einen fünften Platz hinaus, mit McLaren und Ferrari konnte er ohnehin nicht mithalten.

So fasst "Checo" sein Wochenende gegenüber dem Medium selbst zusammen: "Alles andere als ideal. Wir haben mit den Long-Runs Probleme gehabt, wir wussten darüber seit Freitag Bescheid. Am Samstag haben wir versucht, Lösungen zu finden, aber waren dabei scheinbar nicht wirklich erfolgreich."

"Im ersten Renn-Stint hatten wir eine sehr neutrale Gewichtsverteilung, die Balance war gut. Im zweiten Stint habe ich die Vorderreifen komplett zerstört, es war wirklich schwierig. Wir hatten keine Chance, mit McLaren oder Ferrari mitzuhalten", lautet seine enttäuschende Zusammenfassung.

Bitter war auch die Strafe, die Perez nach dem Qualifying erhalten hat, und er somit nur von Platz sechs ins Rennen ging: "Je weiter vorne, desto besser natürlich, das ist keine Frage. Ich bin wegen dieser Strafe wirklich enttäuscht. Ich glaube, je nachdem, wer gerade Steward ist, fällt eine andere Entscheidung. Aber ok, es ist passiert, es ist so."

Marko: "Zwei Sekunden ist auch kein Checo langsamer"

Helmut Marko erklärt das Problem am RB20 von Max Verstappen nochmal explizit: "Die Bremse hat sich schon in der Kurve bevor Sainz ihn überholt hat, nicht sofort gelöst. In der Folge hat sich die Bremse überhaupt nicht mehr gelöst, aber warum und weshalb muss erst genauer untersucht werden."

Ob man die Pace mitgehen hätte können? "Max sagte, dass er trotz der bereits in Runde eins beginnenden Probleme das Tempo mitgehen hat können. So gesehen glaube ich, dass Max es geschafft hätte", analysiert der Österreicher.

Bei Perez sieht die Sache etwas anders aus: "Bei Checo ist es eher nach hinten losgegangen, wir waren ja phasenweise zwei Sekunden langsamer als die Spitze, das müssen wir genauer anschauen. Vielleicht war der Luftdruck für diese Verhältnisse zu hoch oder die Abstimmung ist in die falsche Richtung gegangen, weil zwei Sekunden ist auch kein Checo langsamer."

Das Rennergebnis des Mexikaners mache sehr nachdenklich. Marko glaubt, dass das Problem spezifisch an der Strecke läge.

Nullnummer für Mercedes - "Glaube, das ist eine Frage der Perspektive"

Noch dicker kam es für Mercedes. Bereits in der Qualifikation enttäuschte das deutsche Team mit den Plätzen sieben und elf, am Sonntag ging man dann auch noch leer aus.

Lewis Hamilton musste in Runde 16 ausrollen, Grund war ein Motorschaden: "Ich habe es sofort gefühlt. Kurve sechs, und dann war es aus, keine Power mehr, nichts. Es war ein sehr komisches und lautes Geräusch hinten im Heck", schildert der siebenfache Weltmeister bei "ServusTV".

Pessimistisch will er aber nicht sein: "Ich glaube, das ist eine Frage der Perspektive. Wir sind hier an einem wunderschönen Ort, tolle Rennstrecke, schauen wir uns an, was in der Welt heutzutage passiert und was wir machen dürfen. Wir sind sehr dankbar, hier in Australien sein und unseren Job machen zu können. Es ist immer ein Auf und Ab, heute hat es nicht gut funktioniert, aber wir müssen die positiven Dinge sehen und weiterarbeiten"

Russell über Crash: "Hat mich überrascht"

Für George Russell endete das Rennen mit einer Schrecksekunde: Der Brite crashte im Kampf mit Fernando Alonso ohne Fremdeinwirkung, sein Auto bleibt seitlich auf der Strecke liegen. Russell blieb unversehrt, eine Rote Flagge wurde aber trotzdem nicht ausgerufen.

"Ich war bei diesem Punkt sehr überrascht, ich war eine halbe Sekunde hinter Fernando und habe die Kurve ganz normal genommen. Ich glaube, er hatte ein Problem und ist dadurch auf die Bremse, auf das Gas und wieder auf die Bremse gestiegen, was mich überrascht hat. Ich glaube, er hatte ein technisches Problem. (...) Es ist definitiv frustrierend", so der Brite.

Alonso und Russell waren daraufhin bei den Stewards, die den Spanier als Schuldigen für den Unfall auserkort haben.

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