Oscar Piastri saß neben der Strecke des Stadtkurses von Baku, sein Blick ist leer. Normalerweise machen sich Fahrer, nachdem sie ausgeschieden sind, auf schnellstem Weg in Richtung Interviewzone.
In diesem Fall war es anders. Der Australier verfolgte das Rennen auf dem Handy. So souverän war der Australier bisher unterwegs, Fahrfehler sah man von ihm so gut wie keine. In Baku setzte der 24-Jährige seinen Boliden sowohl im Qualifying als auch im Rennen in die Mauer (zum Rennbericht >>>).
Die WM führt er zwar immer noch an, mehrere solcher Wochenende wird er sich aber nicht erlauben dürfen. Gegenüber "Sky" gibt Piastri zu: "Das war keine Sternstunde von mir. Ich habe einfach nicht mit so viel verwirbelter Luft gerechnet. Es waren dumme Fehler."
McLaren hadert mit Streckenlayout
Von Teamchef Andrea Stella erhält der Mann aus Melbourne Rückendeckung: "So ein Wochenende ist er nicht gewohnt, Oscar ist einer der solidesten Fahrer bislang in dieser Saison. Er wird daraus lernen und stärker zurückkommen." Vor dem Crash in der ersten Runde hat Piastri noch einen Frühstart hingelegt, für den er mit einer Fünf-Sekunden-Strafe belegt wurde. Auswirkungen auf das nächste Rennen in Singapur, in Form einer Grid-Strafe hat diese nicht.
Auch für Teamkollege Lando Norris war vom siebenten Startplatz nichts zu holen, er konnte auf seinem Teamkollegen kaum Punkte aufholen. Das frustriert den Briten merklich ORF: "Es ist eine schwierige Strecke zum Überholen, die Strecke ist sehr langsam." Sein Chef Stella bestätigt das: "Wir waren nicht schnell genug, konnten niemanden überholen."
Gefahr durch Verstappen
Der Italiener führt die Probleme seines Teams genauer aus: "Das Auto hat nicht die Berechenbarkeit gezeigt, wie sonst immer. Strecken mit vielen Kurven liegen unserem Auto nicht so gut. Zudem kommen uns hohe Temperaturen mehr entgegen. Das will Stella aber nicht als Ausrede gelten lassen: Wir müssen auf allen Strecken gut performen. Dass Max Verstappen im Rennen um den Titel in der Fahrer-WM ist, das haben wir an diesem Wochenende wieder bestätigt bekommen."
Piastri schaut lieber auf sich selbst: "Man darf ihn nicht abschreiben, aber ich muss mich auf mich konzentrieren und die Dinge, die ich beeinflussen kann."