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Motorsport-Legende Sir Stirling Moss verstorben

Nach langer Krankheit ist Stirling Moss "einfach eingeschlafen":

Motorsport-Legende Sir Stirling Moss verstorben Foto: © GEPA

Die Motorsport-Welt trägt Trauer! Sir Stirling Moss ist am Oster-Morgen im Alter von 90 Jahren nach langer Krankheit verstorben.

"Er starb, wie er gelebt hat - er sah wunderschön aus", sagte seine Ehefrau gegenüber der Daily Mail "Er ist am Ende einfach eingeschlafen. Er hat die Augen geschlossen und das war's..."

Moss gewann in seiner aktiven Zeit 212 Rennen in verschiedensten Klassen. In der Formel 1 feierte 16 GP-Siege und wurde vier Mal Vize-Weltmeister. Er gilt als bester Fahrer, der niemals einen F1-WM-Titel gewinnen konnte.

Fairplay kostet WM-Titel

Im Jahr 1958 hatte Moss nach vier Siegen die Chance, als erster Brite den Titel zu holen. Doch nachdem er sich beim Finale in Portugal erfolgreich für die Wiedereinsetzung des disqualifizierten Mike Hawthorn stark gemacht hatte, fehlte ihm ein Punkt.

"Die Stewards gaben ihm seine Punkte zurück und das kostete mich den Titel", sagte der Londoner zu seinem 80. Geburtstag.

Er kam dem Gesamtsieg nie mehr so nahe, bedauerte es aber nicht. "Ich bin in der exklusiven Position, dass die Leute sagen, er hätte den Titel gewinnen können, aber es gelang nicht", erzählte Moss damals.

"Das Wichtigste für mich ist der Respekt der anderen Fahrer." Höhepunkte der Karriere des Draufgängers waren der erste Erfolg eines Briten im Heim-GP in Aintree 1955 vor Fangio und der Sieg in Monte Carlo 1961.

"Was glauben Sie, wer Sie sind? Stirling Moss?"

Der am 17. September 1929 geborene Moss galt als Synonym für Geschwindigkeit. "Was glauben Sie, wer Sie sind? Stirling Moss?", hätten britische Polizisten Temposünder gefragt, wird erzählt.

Einmal sei das sogar Moss selbst passiert. "Ich habe aber nicht herausgefunden, ob das im Ernst oder als Spaß gemeint war", sagte der in England legendäre Autorennfahrer. Er war auch in anderen Klassen aktiv und absolvierte etwa erfolgreich die "Mille Miglia" in Italien. In seinen besten Jahren standen bis zu 54 Renneinsätze in seinem Kalender.

Rückblickend hatte Moss vor zehn Jahren gemeint, dass er gerne länger gefahren als bis 1962. Da beendete in der vielleicht gefährlichsten Ära der Formel 1 ein schwerer Unfall in Goodwood seine Formel-1-Karriere. Moss lag einen Monat im Koma und war sechs Monate gelähmt. Das Comeback gelang nicht, Moss musste seinen Lebensunterhalt verdienen und wurde Immobilienmakler.

Im Jahr 2000 mit dem Ehrentitel Sir ausgezeichnet, stieg Moss aber bis ins Alter von 81 Jahren bei Legendenrennen in Rennautos. Anfang des Jahres 2018 zog er sich nach langer Krankheit aus dem öffentlichen Leben zurück, am Sonntag hörte sein Herz zu schlagen auf. "Er starb, wie er gelebt hat: wundervoll aussehend", sagte seine Ehefrau Susie dem "Daily Mirror".

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