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Mercedes in Spielberg "in eigener Liga"

Silberpfeile sind nach Quali-Demonstration von sich selbst beeindruckt.

Mercedes in Spielberg Foto: © GEPA

Als hätte es die 216 Tage andauernde Pause nie gegeben: Mercedes stellt seine Überlegenheit gleich beim Saison-Auftakt 2020 in Österreich eindrucksvoll unter Beweis. 

Nach drei Trainings-Bestzeiten durch Lewis Hamilton sichern sich die Silberpfeile in Spielberg souverän die erste Startreihe, im ersten Saison-Qualifying hat allerdings Valtteri Bottas die Nase vorne. Der Finne setzt sich hauchdünn mit 0,012 Sekunden vor dem Weltmeister durch. 

Dahinter klafft eine große Lücke, dem Drittplatzierten Max Verstappen im Red Bull fehlt auf die Pole-Zeit von Bottas mehr als eine halbe Sekunde. 

"Das ist beeindruckend zu sehen", sagt Bottas. "Es ist nur das erste Qualifying der Saison, aber ich bin schwer beeindruckt. Ich muss mich bei allen im Team bedanken, das Auto ist klasse zu fahren. Das Team hat einen Wahnsinnsjob gemacht, wir waren in einer eigenen Liga." Da stimmt sogar Verstappen zu. 

Hamilton: "Zeigen jedes Jahr, dass wir das beste Team sind"

Der 65. Front-Row-Lockout für Mercedes war während des gesamten Qualifyings nie in Gefahr, dass am Ende Bottas die Pole Position einfährt, kam jedoch etwas überraschend. Hamilton hatte zwar alle drei Trainings dominiert, scheiterte im Q3 aber hauchdünn an der Pole. Womöglich auch deshalb, weil Bottas sich in der Entscheidung einen Ausritt in den Kies leistete und damit "Gelb" auslöste.

"Valtteri hat das klasse gemacht", erkennt Hamilton an. "Wir zeigen jedes Jahr aufs Neue, dass wir weiterhin das beste Team sind. Das liegt meiner Meinung nach daran, dass wir aufgeschlossen sind, mit der Zeit gehen. Wir lernen alle immer weiter dazu und voneinander, verschieben das Limit immer weiter. Und bei uns gibt es keine Politik im Team. Wir stehen zusammen, machen gemeinsam Druck. Deshalb sind wir Jahr für Jahr so stark. Das ist nicht üblich bei Teams", kann er sich einen kleinen Seitenhieb auf die Konkurrenz nicht verkneifen. 

Zumindest öffentlich gab es keine teaminternen Diskussionen über die knappste Pole-Entscheidung in der Geschichte des Red Bull Rings. "Ich habe es einfach nicht geschafft, schneller zu sein", meint der sechsfache Weltmeister, der seit seinem Österreich-Sieg 2016 in Spielberg nie wieder auf das Podest gekommen ist. 

Wolff mahnt: "Spielberg nicht unsere Lieblingsstrecke"

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Teamchef Toto Wolff meint im ORF-Interview zur Szene am Quali-Ende: "Das wird (Hamilton, Anm.) sicher beeinflusst haben, aber Valtteri war auch schnell unterwegs, sogar zwei Zehntel schneller als seine vorige Runde bis zu dem Zeitpunkt. Die Strecke liegt ihm, das wissen wir. Wir wissen nicht, wie das Endresultat gewesen wäre, aber es sind beide generell stark gefahren."

Bottas freut sich über seine insgesamt 12. Pole sowie darüber, dass er mit 1:02,939 Minuten auch den im Vorjahr von Ferrari-Jungstar Charles Leclerc aufgestellten Pole-Rekord unterboten hat. "Toll, was für ein Auto man uns hergestellt hat", jubelt der Finne, ohne zu euphorisch zu sein. "Das Ergebnis heute ist gut, aber Sonntag ist der Tag, an dem es drauf ankommt."

Auch Wolff mahnt: "Spielberg ist nicht unsere Lieblingsstrecke. Wir hatten hier immer Probleme."

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