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Verstappen: "Das war nicht der Plan"

Dominante Pole mit Nachteil - das kann am Sonntag helfen, muss aber nicht:

Verstappen: Foto: © getty

Vorteil Max Verstappen im WM-Showdown! Und wie der Niederländer im Qualifying zum Grand Prix von Abu Dhabi (Sonntag, ab 14:00 Uhr im LIVE-Ticker >>>) vorlegen konnte, beeindruckte.

Satte 0,371 Sekunden nahm der Red-Bull-Star seinem Widersacher Lewis Hamilton ab, der trotz des besseren Eindrucks aus den freien Trainings und einer kleinen Favoritenrolle für die Zeitenjagd überhaupt nicht in die Nähe der Pole Position kam.

Ein Etappensieg im WM-Duell, der mit einem großen "Aber" daherkommt. Nach einem Verbremser in Q2 musste Verstappen auf den roten Reifen "ausweichen", muss auf dieser weicheren Mischung auch entgegen des ursprünglichen Plans ins Rennen gehen. Hamilton ist am Medium-Reifen in Sachen Strategie flexibler.

"Das war natürlich nicht der Plan. Aber ich habe mich im Training auf dem Soft im Long-Run gut gefühlt, also war es keine schwere Entscheidung für mich zu sagen: 'Konzentrieren wir uns einfach auf den Soft'."

Vor diesem Hintergrund wurde die Pole Position zur Grundlage. Es bleibt eine brauchbare Ausgangsposition für den Niederländer, seinen ersten WM-Titel zu fixieren. "Natürlich war es das, was wir wollten. Aber es ist nie einfach. Speziell mit ihrer Form aus den letzten Rennen", ist der Zwischenschritt für Verstappen noch ohne große Bedeutung.

Red Bull gibt sich cool

Beim Team hinter ihm gibt es entspannte Gesichter zu sehen. Vielleicht eine Finte, um im heißen WM-Kampf Coolness zu demonstrieren.

Teamchef Christian Horner und Motorsportchef Helmut Marko behaupten jedenfalls, der Soft sei als Startreifen so oder so eine Option gewesen. "Es war eine Fifty-Fifty-Entscheidung. Es ist für uns nicht schlimm, auf dem Soft starten zu müssen", so Horner, während Marko behauptet: "Wenn wir die Trainings hernehmen, hält der Soft länger, als die anderen Teams vermuten." 

So oder so: "Pole ist Pole, die ist recht deutlich ausgefallen. Wir werden das Rennen von vorn gestalten, das ist schon besser, als wenn man hinterherfahren muss", erinnert Marko.

Hamilton mit anderen Fahrern beschäftigt?

Einen Vorteil hat Red Bull auf seiner Seite: Mit Sergio Perez startet der zweite Fahrer zumindest auf Platz vier, während Valtteri Bottas als Sechster vorerst aufholen muss, um an der Spitze für Strategie-Varianten herangezogen zu werden.

Lando Norris startet im McLaren überraschend auf dem dritten Platz, wird sich aber aus dem WM-Duell mit großer Wahrscheinlichkeit heraushalten: Nicht nur zu seinem britischen Landsmann Lewis Hamilton pflegt er ein gutes Verhältnis, mit Max Verstappen verbindet ihn auch eine Freundschaft.

Schon im Qualifying war das Zusammenspiel der beiden Red Bulls mitverantwortlich für die dominante Performance. Während Mercedes jede Gelegenheit zum Teamwork verschlief, Hamilton sogar als Erster des Duos über die Strecke brauste, schenkte Perez seinem Teamkollegen einige Windschatten-Hundertstel.

Horner hofft sogar darauf, dass Hamilton mit Norris und Perez - die auch auf Soft starten - in den ersten Runden so viel zu tun hat, dass sich eine frühe Attacke auf Verstappen gar nicht ausgehen wird.

Trotz aller Vermutungen: Die Wahrheit liegt auf der Strecke. Wie schnell sich dort die Geschehnisse auf den Kopf stellen können, hat Saudi-Arabien gezeigt - dann bringen auch alle Strategie-Annahmen des Vorfelds nichts mehr.

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