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Max Verstappen dominant zur Pole für den Showdown!

Der Niederländer hat aber einen Strategie-Nachteil zu stemmen:

Max Verstappen dominant zur Pole für den Showdown! Foto: © getty

Max Verstappen nimmt das WM-Finale, den Showdown beim Grand Prix der Vereinigten Arabischen Emirate in Abu Dhabi von der Pole Position in Angriff - unmittelbar vor seinem großen Konkurrenten Lewis Hamilton, der von Rang zwei starten wird!

Der Niederländer im Red Bull legt eine dominante Vorstellung hin und nimmt dem Briten im Mercedes unglaubliche 0,371 Sekunden ab - nach dem ersten Outing in Q3 beträgt der Abstand sogar über eine halbe Sekunde.

Auf Startplatz drei funkt Lando Norris im McLaren diversen Taktikspielchen der Teams dazwischen, er verbannt Sergio Perez im zweiten Red Bull auf Rang vier. Valtteri Bottas im zweiten Mercedes muss sich hinter Carlos Sainz (Ferrari) mit Startplatz sechs begnügen.

Interessanter Aspekt für das Rennen (Sonntag, ab 14:00 Uhr im LIVE-Ticker>>>): Verstappen muss einen Strategie-Nachteil hinnehmen und wie Teamkollege Perez im Gegensatz zu den Mercedes auf dem Soft-Reifen starten. Der Niederländer zieht sich in Q2 am Medium bei einem Verbremser einen "Flat Spot" zu, muss umsteigen. Jener Reifen, mit der die beste Zeit im Q2 erzielt wurde, muss jedoch beim Rennstart aufgezogen werden.

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Kleiner Fehler mit großer Wirkung?

Die Spannung im Titelduell könnte größer nicht sein. Verstappen war nach dem Heim-Sieg in Österreich Anfang Juli schon 32 Punkte vorausgelegen. Vor dem Finale liegen Verstappen und Hamilton nach drei Siegen des Briten in Folge aber mit 369,5 Zählern gleichauf.

Der Niederländer hat jedoch einen Saisonsieg mehr vorzuweisen und wäre bei einem Ausfall beider Piloten erstmals Champion. Für Hamilton geht es um den bereits achten Titel, mit dem er vor dem Deutschen Michael Schumacher alleiniger Leader der ewigen Bestenliste wäre.

Das letzte und wichtigste Qualifying des Jahres ging in den Vereinigten Arabischen Emiraten bei Abenddämmerung und Flutlicht in Szene. Pole ist hier trotz eines massiven Streckenumbaues, der die Runde wesentlich flüssiger macht, mitentscheidend. Die letzten sechs Sieger fuhren jeweils von ganz vorne los.

Verstappen hatte seinen zunächst als womöglich Renn- und WM-entscheidend gehaltenen Moment im mittleren Quali-Abschnitt, als er sich bei einem seiner für das Rennen gedachten Medium-Reifen (gelb) beim Anbremsen von Kurve eins einen Bremsplatten zuzog. Bei Red Bull zog man daraufhin notgedrungen die "roten" Soft-Pneus auf, mit denen der Niederländer dann auch seine beste Q2-Zeit erzielte.

Wie sein Teamkollege Sergio Perez wird Verstappen am Sonntag damit regelkonform auf der weichsten Reifenmischung starten und eine gänzlich andere Strategie als die auf den haltbareren Medium-Gummis startenden Mercedes verfolgen müssen. Den weichen Reifen wird keine lange Haltbarkeit beschieden, ein sehr früher Stopp bei Red Bull zeichnet sich ab. Letztlich verblüffte Verstappen im entscheidenden Quali-Moment aber mit Fabelrunden und klarer Bestzeit vor Hamilton.

Red Bull übertrifft eigene Erwartungen

Hamilton hatte schon am Vormittag im letzten und noch bei Tageslicht und höheren Temperaturen absolvierten Training vor dem Qualifying Bestzeit erzielt. Bei Red Bull hatte man da angesichts der offensichtlichen Schwäche beim Fahrverhalten des RB16 B auf der einzelnen Runde längst auf Longruns und die Renn-Vorbereitung gesetzt. "Das Optimum ist Platz zwei in der ersten Reihe", hatte Red-Bull-Berater Helmut Marko auf "Sky" befürchtet.

Der Österreicher gab zu, vor dem entscheidenden Rennen aufgeregt zu sein. "Es ist doch eine ganz andere Situation als in anderen Jahren. Es ist so viel mehr Spannung und Druck drin. In allen Bereichen, in der Mechanik, der Psyche, alles ist angespannt", gestand der 78-jährige Grazer.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff hatte nach dem FP3 zufrieden registriert, "dass wir auf einer Runde einen Tick schneller sind." Angespannt sei auch er. Ob Hamilton Nerven zeigen werde? "Lewis ist unser geringstes Problem. Er ist bärenstark und relaxed. Wir müssen ihm nur ein Auto unter den Hintern stellen, mit dem er performen kann", erklärte der Wiener.

Wolff und Red-Bull-Teamchef Christian Horner hatten nach Wochen der Verbalinjurien einander am Freitag bei der Teamchef-Pressekonferenz die Hände geschüttelt und sich "Viel Glück" gewünscht. "Mir war wichtig, die Hand auszustrecken", erklärte Wolff. "Letztlich haben wir das ganze Jahr gekämpft. Möge der Bessere gewinnen. Emotionen werden hochkommen, hoffentlich nicht zu viele. Man muss schon den Respekt behalten."

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