Und der nächste Rekord von Michael Schumacher ist geknackt.
Der Sieg von Lewis Hamilton in Budapest war sein achter beim Ungarn-GP. "Schumi" triumphierte einst acht Mal in Magny-Cours. Das Superstar-Duo teilt sich somit nun den Rekord an Siegen auf derselben Rennstrecke.
Okay, es gibt in der Königsklasse des Motorsports glamourösere Bestwerte - und einige von diesen stehen wohl schon in dieser Saison zur Disposition.
Ein Umstand, den man vor rund eineihalb Jahrzehnten noch kaum für denkbar hielt. Rekorde für die Ewigkeit gibt es kaum - jene von Schumacher schienen jedoch nah dran zu sein.
Vor allem seine 91 Grand-Prix-Siege, mit denen er die beiden Allzeit-Größen Alain Prost (51 Siege) und Ayrton Senna (41 Siege) deutlich distanzierte.
Auch dies ist ein Rekord, der bereits 2020 wackelt. Ein Überblick über Hamiltons Rekordjagd:
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
WM-Titel:
Siege oder Pole-Positions sind wichtig - die härsteste Währung der Formel 1 sind aber logischerweise gewonnene Weltmeisterschaften. Auch dieser famose Rekord Michael Schumachers steht in dieser Saison früher zur Disposition, als man es erwarten durfte.
Sieben Mal krönte sich der Deutsche zum Weltmeister (zwei Mal mit Benetton, fünf Mal mit Ferrari), letztmals 2004. Er selbst löste Juan Manuel Fangio ab, dessen fünfter WM-Titel 1957 knapp fünf Jahrzehnte lang unantastbar blieb.
Hamilton ist bereits sechsfacher Champion, und schon nach drei Rennen der Saison 2020 fehlt einem die Fantasie, wie der Brite nicht erneut als Gewinner des Gesamtklassements hervorgehen soll. Er scheint in der Form seines Lebens, sitzt im mit Abstand besten Auto und hat mit Valtteri Bottas einen Teamkollegen, der ihn zwar wie beim Österreich-GP in Einzel-Rennen fordern kann, unterm Strich jedoch zu unkonstant agiert.
Siege:
Ungarn war der 86. Sieg in der eindrucksvollen Formel-1-Karriere von Hamilton. Schumachers 91 Siege schienen einst in jene Kategorie von Rekorden in der Sportwelt eingeordnet zu werden, deren Fall man nicht so schnell persönlich miterleben würde.
Dass gleich zwei Generationen-Talente das Erbe "Schumis" antreten würden, war so nicht absehbar. Denn hinter Schumacher und Hamilton reiht sich mit Sebastian Vettel (53 Siege) ein weiterer aktiver Pilot im prestigeträchtigen Ranking ein.
Fünf Siege fehlen Hamilton also noch, um diesen unglaublichen Rekord zu knacken und anschließend auf den "Hunderter" loszugehen. Die "Corona-Saison" bringt naturgemäß viele Fragezeichen bezüglich tatsächlicher Anzahl an Rennen 2020 mit sich. Aber sollte nichts Ungewöhnliches passieren, ist der 35-Jährige wohl bald die Nummer eins in diesem Ranking.
Pole-Positions:
Diese Statistik sei der Vollständigkeit halber angeführt, schließlich führt Hamilton sie schon längst an. Einen aktuellen Anlass gibt es dennoch: In Ungarn fuhr er mit der 90. Pole quasi ein rundes Jubiläum heraus. Zum Vergleich: Schumacher eroberte 68 Mal den Platz an der Startaufstellungs-Sonne, Qualifying-Kaiser Senna deren 65 Mal.
Podestplätze:
Ein weiterer famoser Schumacher-Rekord, der bald Geschichte sein dürfte. 155 Mal bereicherte die deutsche Motorsport-Ikone Formel-1-Siegerehrungen. Hamilton schaffte es in Budapest zum 153. Mal auf das Podest. In dieser Rubrik schlägt sich übrigens auch Sebastian Vettel mit 120 Platzierungen in den Top3 nicht schlecht.
Jetzt stehen zwei Rennen in Hamiltons Heimat an. Würde es jemanden wundern, wenn er Schumis Rekord bereits in Silverstone knackt?
Die meisten WM-Punkte:
Spätestens mit der Revolution in der Punktevergabe 2010 hinkt diese Statistik. An absoluten Zahlen ist Hamilton natürlich schon weit vorne. Diese Statistik ist jedoch nur bedingt ernst zu nehmen, da erst seit einem Jahrzehnt 25 Zähler pro Sieg vergeben werden.
Spannend geht es jedoch zu, wenn man auf alle Rennen der F1-Geschichte seit 1950 das aktuell gültige Punktesystem zur Anwednung bringt.
Hier führt Schumacher mit 3890 Punkten vor Hamilton, der es auf 3837 Zähler bringt. In drei Rennen könnte der Engländer also auch in dieser Kategorie die Führung übernehmen.
Andere Statistiken:
Zahlen, Daten, Fakten - die Formel 1 hat jede Menge Statistiken und somit auch Rekorde anzubieten. Einige Beispiele, in denen Hamilton noch ein wenig Arbeit vor sich hat:
Schumacher hält bei 77 schnellsten Rennrunden, jene in Ungarn war die 48. in Hamiltons Karriere - auf das Knacken dieses Rekords heißt es also noch zu warten. Dritter ist übrigens mit Kimi Räikkönen (46) ein weiterer aktiver Pilot.
5111 Führungsrunden hat Schumacher in seiner Karriere hingelegt, deren 4605 Hamilton. Auch hier dürfte es nicht mehr allzu lange dauern, bis die Wachablöse vollzogen ist.
Beim Thema GP-Siege (Schumacher und Vettel mit je 13) beziehungsweise Pole-Position in einer Saison (Vettel mit 15) ist 2020 eher nicht das Jahr, in dem Hamilton auf Rekordjagd gehen kann - wie auch immer der endgültige Kalender am Ende aussehen wird.
Einen "Runden" durfte Hamilton bereits in Ungarn feiern. Er gewinnt zum 50. Mal von der Pole-Position - ein Rekord.
Und um eingangs erwähnte Statistik abzurunden: Schumacher (Kanada, San Marino) und Hamilton (Kanada) teilen sich mit je sieben Erfolgen auch Rang zwei im Ranking an gewonnen Rennen auf derselben Strecke.
