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Leclercs Unserie vorbei! "Das habe ich gebraucht"

Überzeugender Sieg nach schwarzer Serie! Selbstvertrauen für WM-Kampf stimmt:

Leclercs Unserie vorbei! Foto: © GEPA

Am Ende war dann doch rot die Modefarbe in Spielberg - und nicht orange!

Charles Leclerc zog sich mit dem ersehnten dritten Saisonsieg beim Grand Prix von Österreich aus dem Tal der Tränen, nachdem in den letzten fünf Rennen nicht viel für den Monegassen zusammenlief.

Ein persönlicher Befreiungsschlag und ein moralischer Sieg, ausgerechnet in Max Verstappens "Wohnzimmer".

"Ich habe das wirklich gebraucht! Jetzt haben wir gezeigt, dass wir die Pace haben und wieder Siege bewerkstelligen können. Wir müssen bis zum Schluss pushen", war der insgesamt fünfte Sieg seiner Karriere genau zur Halbzeit der Saison 2022 auch eine neue Kampfansage in Richtung WM.

"Bitte nicht noch ein sechstes Mal!"

Es war gleichermaßen der am härtesten erarbeitete und verdienteste Sieg in Leclercs Karriere.

Erstmals überhaupt gelingt ihm ein Grand-Prix-Erfolg, ohne von der Pole Position gestartet zu sein. Und cool bleiben musste der Monegasse auch noch, als in den letzten Runden nicht nur der explodierte Motor des Teamkollegen Carlos Sainz, sondern auch ein hängengebliebenes Gaspedal für Schweißperlen auf der Stirn sorgte.

"Es war nicht nur ein bisschen stressig, sondern sehr! Das Pedal blieb immer stecken. In Kurve drei war es sehr schwer, denn da willst du nicht zu viel Geschwindigkeit in der Kurve. haben. Da hat es ein bisschen Spiel mit dem Gas gebraucht", beschreibt der Rennsieger.

Natürlich ratterte es in dieser Situation im Kopf, wie er auf "ServusTV" genauer ausführte.

"Fünf Rennen lief es gegen uns. 'Bitte nicht noch ein sechstes Mal, ich will nur, dass das Auto hält!'", dachte sich der 24-Jährige.

"Das war so wichtig für die mentale Verfassung. Rennen für Rennen führst du und 'bumm', es passiert was. Die Strategie, der Motor, eine Strafe, dann wieder die Strategie... da kam eine Menge zusammen. Jetzt ist dieser Sieg natürlich großartig", erinnerte sich Leclerc unweigerlich an die letzten Wochen zurück.

"Wann immer ich zu einem Rennen komme, habe ich ein Lächeln im Gesicht und bleibe optimistisch. Aber ein hartes Rennen nach dem anderen, da hat es sich schon so angefühlt, als wäre alles gegen mich."

Richtige Lehren aus dem Sprint

Alles im Moment vergessen. Ferrari ist auf Augenhöhe mit Red Bull Racing, beweist aufstrebende Form. Da sollen auch 38 WM-Punkte noch nicht zu viel sein, wieder an den Zweikampf zu denken. WM-Stand >>>

Zumal Leclerc seinen Hauptkonkurrenten am Red Bull Ring gleich dreimal auf der Strecke überholen durfte. Ein weiterer Push für das Selbstvertrauen, das es brauchen wird.

Ferrari dreht am Auto selbst die richtigen Schrauben und hat auch strategisch wieder in die Spur gefunden. Die Lehren aus dem Sprint wurden gezogen, früher Druck auf Verstappen drängte den Niederländer in zu hohen Reifenverschleiß.

Jetzt muss nur die Technik halten

Jetzt gilt es nur, die Probleme am Auto von Carlos Sainz zu finden. Damit nicht Charles Leclerc in einem der nächsten Rennen ein ähnliches Schicksal widerfährt.

"Das macht sicher Sorgen, das müssen wir so schnell wie möglich in den Griff bekommen", so Leclerc. Der an seinem Jubeltag aber solchen Gedanken keinen zu großen Raum einräumen wollte.

"Es war einfach gut, jetzt mal wieder ein normales Rennen zu haben. Die Performance war schon länger gut, aber wir haben es nicht geschafft, alles zusammenzubringen", war Leclerc von der Siegfähigkeit immer überzeugt.

Jetzt warten vor der Sommerpause noch die Rennen in Frankreich und Ungarn. Kehrt die Unglückssträhne nicht zurück, könnte der WM-Kampf in der zweiten Saisonhälfte wieder völlig offen werden.

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