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Verstappen-Drama in Baku! Perez erbt den Sieg

Reifenschaden fünf Runden vor dem Ende - aber Hamilton patzt!

Verstappen-Drama in Baku! Perez erbt den Sieg Foto: © getty

Ein Reifenschaden kostet Max Verstappen den sicher geglaubten Sieg beim Grand Prix von Aserbaidschan und Red Bull Racing den ersten Doppel-Erfolg seit 2016!

Dem Niederländer platzt in Führung liegend fünf Runden vor dem Ende das linke Hinterrad bei über 300 km/h, sein Auto zerlegt sich an der Bande in Einzelteile. Es ist der zweite derartige Zwischenfall des Rennens, zuvor erwischt es Lance Stroll (Aston Martin).

Nach einer Rennunterbrechung erfolgt ein Re-Start, bei dem Lewis Hamilton den führenden Sergio Perez zu ungestüm attackiert, geradeaus fährt und alles verliert. Er fällt ans Ende des Feldes zurück, landet nur auf Rang 15.

Der Mexikaner feiert seinen zweiten Sieg nach Sakhir 2020, den ersten für Red Bull. Zweiter wird Sebastian Vettel im Aston Martin, der erstmals in Grün auf dem Podest steht. Auf Rang drei landet Pierre Gasly im AlphaTauri, der Polesetter Charles Leclerc (Ferrari/4.) im Finish niederringt.

Durch den Hamilton-Patzer bleibt Verstappen trotz des "Nullers" um vier Punkte an der WM-Spitze.

Die Top Ten werden von Lando Norris (McLaren), Fernando Alonso (Alpine), Yuki Tsunoda (AlphaTauri), Carlos Sainz (Ferrari), Daniel Ricciardo (McLaren) und Kimi Räikkönen (Alfa Romeo) komplettiert. Valtteri Bottas (Mercedes) fährt ein enttäuschendes Rennen, wird nur Zwölfter.

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Erster Mercedes-"Nuller" seit 2012

"Ende gut, alles gut. Es ist nur schade, weil wir die Führung drastisch ausgebaut hätten", meint Helmut Marko, der Motorsportberater von Red Bull, im ORF mit Blick auf Verstappens verhängnisvollen Unfall, den der 23-Jährige immerhin unverletzt überstand. "Da ist uns allen das Herz in die Hose gefallen."

Verstappen ist einigermaßen fassungslos. "Es wäre eigentlich ein ganz einfacher Sieg gewesen." Perez gab sich als Teamplayer: "Es tut mir leid um Max, weil er ein tolles Rennen gefahren ist. Er hätte den Sieg heute verdient."

In der Konstrukteurswertung liegen die "Bullen" nun 24 Punkte vor Mercedes, weil beide Silberpfeile von Valtteri Bottas (12.) und Hamilton (15.) erstmals seit USA 2012 wieder ohne Punkte bleiben.

Pole-Mann Charles Leclerc wird Vierter. Der Ferrari kann mit dem Tempo von Mercedes und Red Bull Racing wie erwartet nicht mithalten.

Hamilton verliert Rennen schon in der Box

Nach einer von Disziplin geprägten Startphase schnappen sich Hamilton (Runde 3), Verstappen (7) und Perez (8) Leclerc jeweils auf der langen Zielgeraden. Der Monegasse biegt nach dem Realitäts-Check zum Reifenwechseln in die Box ab - und spielt fortan wie Teamkollege Carlos Sainz nur noch eine Nebenrolle.

Hamilton verliert dann früh Zeit an der Box, weil Gasly in der Fast-Lane am stoppenden Mercedes vorbeifährt. Die Red-Bull-Crew von Verstappen brilliert zunächst mit einem Blitzstopp von 1,9 Sekunden, patzt aber bei Perez (4,3). Das reicht trotzdem, um sich zwischen Verstappen und Hamilton zu schieben.

Die Taktik der "Bullen" geht auf. Verstappen gibt Gas, dahinter sitzt Hamilton hinter Perez fest und rutscht zeitweise aus dem wichtigen DRS-Fenster.

Starkes Rennen von Vettel

Während die "Bullen" scheinbar unbeirrt auf den zweiten Doppelsieg in der Turbo-Hybrid-Ära (nach Malaysia 2016) zusteuern, gibt Lance Stroll ein erstes mahnendes Beispiel ab: Der Kanadier schlägt nach einem Reifenschaden heftig in die Streckenbegrenzung ein, steigt unverletzt aus seinem Wagen, die erste Safety-Car-Phase ist die Folge.

Verstappen, der zuvor eine komfortable Lücke herausfahren konnte, ist seinen Vorsprung los.

Kaum ist wieder Normalbetrieb, da donnert Vettel los, schnappt sich Leclerc und Gasly und ist plötzlich Vierter. An der Spitze kontrolliert Verstappen erneut souverän das Geschehen, doch dann gibt bei Topspeed - wie bei Stroll links hinten - der Pirelli-Reifen nach.

Das Rennen wird für Aufräumarbeiten lange unterbrochen, beim stehenden Neustart verbremst sich Hamilton bei seiner Attacke auf Perez in der ersten Kurve und rutscht weit zurück. Völlig konsterniert spricht der siebenfache Weltmeister noch im Auto sitzend von einem Bedienungsfehler.

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