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Ferrari und das altbekannte Problem mit der Zuverlässigkeit

So hat sich die "Scuderia" den Saisonstart nicht vorgestellt. Nach dem Ausfall von Charles Leclerc stehen lediglich zwölf Punkte vom ersten Wochenende zu Buche.

Ferrari und das altbekannte Problem mit der Zuverlässigkeit Foto: © getty

Von wegen neues Jahr, neues Glück.

Ferrari landet gleich beim Saisonauftakt beim Grand Prix von Bahrain am Boden der Tatsachen. Nach den vielen Ausfällen im Vorjahr wollte man über den Winter an der Zuverlässigkeit des Autos arbeiten.

Nach dem ersten Rennen steht ein technischer Ausfall von Charles Lerclerc und ein vierter Platz von Carlos Sainz zu Buche (Rennbericht>>>). Das bedeutet zwölf Punkte und Rang vier in der Konstrukteurs-Meisterschaft.

Auf dem Weg zum Podium, das plötzliche Aus

Das Rennen starte eigentlich gut für die "Scuderia". Von den Plätzen drei und vier gestartet, kämpfte sich Leclerc in der ersten Kurve an Perez vorbei und war zwischenzeitlich der erste Verfolger von Max Verstappen. Mit diesem konnte der Monegasse aber nicht Schritt halten.

Auch der zweite Red Bull von Perez war zu schnell für den Ferrari. Leclerc musste Perez passieren lassen. Folgend hatten die beiden Ferrari die Plätze drei und vier eigentlich abgesichert.

In Runde 41 musste Leclerc aber überraschend seinen Boliden ausrollen lassen und am Streckenrand nach Kurve 13 abstellen. Sainz, der durch den Ausfall auf Rang drei vorrückte, hatte im Zweikampf gegen Alonso das Nachsehen.

Leclerc ratlos

Leclerc zeigte sich nach dem Rennen ratlos. Auf die Frage, was seinen Ausfall verursacht hatte, antwortet er: "Keine Ahnung." Sein Bolide sei auf dem Kurs zu Platz drei "komplett ausgegangen".

Der 24-Jährige weiter: "Ich kann nicht sagen, dass es sich gut anfühlt. Wir haben viel Arbeit (Anm.: in die Zuverlässigkeit) investiert, aber wir müssen weiter dranbleiben. Denn wenn du im ersten Rennen das erste Problem mit der Zuverlässigkeit hast, dann ist das nicht gut."

Bereits vor der ersten gedrehten Rennrunde traf Ferrari eine ungewöhnliche Entscheidung. Das italienische Team wechselte beim Boliden von Vorjahressieger Leclerc die Hybrid-Batterie ("Energy Store") sowie die Kontrollelektronik, um auf Nummer sicher zu gehen, wie es hieß.

Der Monegasse erhielt zwar keine Strafe, pro Saison darf jeder Fahrer aber nur zwei dieser Komponenten nutzen, ehe ein Tausch mit einer Rückversetzung in der Startaufstellung sanktioniert wird.

Aston Martin für Ferrari zu schnell

Auch mit der restlichen Performance war Leclerc nicht zufrieden: "Die Leistung stimmt nicht und wir hatten ein Zuverlässigkeitsproblem im ersten Rennen. Das müssen wir in den Griff kriegen."

Carlos Sainz analysierte das Rennen nüchtern: "Es war ein Kampf, natürlich war klar, dass es ein Kampf werden würde mit den schnellen Autos hinter uns. Wir versuchten alles, was wir konnten. Es gab auch ein paar gute Teile. Jetzt am Ende ist es Platz vier geworden, aber es war ein hartes Rennen. Unseren Reifenabbau kannten wir und da wussten wir, dass es ein hartes Rennen wird."

Angesprochen auf seinen Zweikampf mit Landsmann Fernando Alonso sagt der Spanier: "Es war toll. Die Zweikämpfe mit Fernando sind immer schön. Ich denke, heute hatte er einfach zu viel Pace-Vorteil, um ihn von einem Überholmanöver abzuhalten."

Nicht nur die Zuverlässigkeit bereitet Kopfzerbrechen

Der Neo-Teamchef Frédéric Vasseur nimmt aus dem Saisonstart auch Positives mit: "Nun, es ist wichtig, ein klares Bild der Situation zu behalten. Klar, wenn wir uns das Wochenende anschauen, die Renn-Pace auf eine Runde sieht okay aus, wir konnten da um die Pole mitkämpfen."

"Das größte Problem für mich ist die Zuverlässigkeit. Wir sind da einfach zu fragil. Es war nicht nur das stehende Auto von Charles. Sondern auch andere Dinge", kritisiert aber auch der 54-Jährige die Zuverlässigkeit des "SF-23".

Auch der Reifenverschleiß bereitet der Scuderia Sorgen. Vasseur erkennt neidlos an, dass "Red Bull wesentlich besser" in dieser Hinsicht sei.

Ferrari richtet Blick nach vorne

Die Gründe für das technische Aus von Leclerc waren dem Teamchef nach dem Rennen ebenfalls noch nicht genau bekannt. Er schließt einen Hydraulik-Fehler aus und glaubt an einen Mangel der Power-Unit.

Vasseur richtet den Blick aber schon nach vorne: "Die Meisterschaft ist jetzt noch nicht entschieden. Es liegen noch immer 22 Rennen vor uns und natürlich noch viel Raum für Verbesserung."

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