Max Verstappen hat beste Aussichten auf seinen ersten Sieg beim Grand Prix von Australien (So., ab 7:00 Uhr im LIVE-Ticker>>>).
Der Niederländer legt in einem engen Qualifying am Ende doch wieder eine überragende Runde hin und sichert sich die Pole Position überraschenderweise vor beiden Mercedes.
"Ich bin ein bisschen überrascht, aber vielleicht sind sie das auch! Ich denke, das ist eine gute Sache", freut sich der Weltmeister über das leichte Heranrücken der Konkurrenz.
Der Reifenfaktor habe die Session eng gemacht - und werde auch am Sonntag über den Ausgang mitentscheiden.
Sein Teamkollege wird diesmal nicht der Gegner um den Sieg, denn Sergio Perez muss nach einem Ausrutscher in den Kies schon in Q1 als Letzter ins Rennen gehen. Mitschuld am Ausrutscher des Mexikaners soll ein Problem mit dem Motormapping gewesen sein, das in der Bremszone für eigenartiges Verhalten des Autos und Untersteuern sorgt.
Darum macht sich Verstappen ebensowenig Sorgen wie über die vermeintlichen Standfestigkeitsprobleme, über die schon spekuliert wurde: "Wir sind immer in der Lage, noch ein wenig nachzubessern."
Perez: Mehr als Schadensbegrenzung nicht drin
Perez erwischte für sein Malheur einen ungünstigen Kurs, denn im Albert Park ist das Überholen schwer. An eine Aufholjagd glauben dadurch weder seine Teamverantwortlichen, noch er selbst.
"Das wird ein zähes Rennen. Ich werde alles versuchen, um Schadensbegrenzung zu betreiben", schaute der Mexikaner vor dem "ServusTV"-Mikrofon natürlich nicht glücklich drein.
"Am Morgen dachten wir, das Problem ist gelöst, in der Bremszone habe ich es sofort wieder bemerkt. Wenn ich bremse, verlagert sich die Balance weit nach vorne, wenn ich die Bremse berühre, bin ich dann nur mehr Passagier."
Keine Sorgen um die Zuverlässigkeit
Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko sah "Checo" auch "verunsichert und ungestüm". Die Behebung des Problems laufe auch über den Motorenpartner Honda in Japan, "da ist die ganze Kommunikation etwas schwieriger."
"Trotz DRS ist Überholen ganz schwer. Wie wir den nach vorne kriegen, wissen wir noch nicht. Also wenn wir den noch in die Punkte bringen, müssen wir froh sein", ist auch der Grazer um geringe Erwartungshaltung bemüht.
Sorgen um die Zuverlässigkeit habe Marko keine. "Wenn du ein Auto extrem baust, gibt es immer irgendwo eine Schwachstelle. Bis jetzt haben wir das noch immer beheben können, sodass es das Rennen nicht beeinträchtigt."
Konkurrenz von Mercedes überrascht
Für den "Doktor" ist auch überraschend, wie nah Mercedes herangekommen ist. Die unerwartete Konkurrenz sieht er aber sogar als möglichen Vorteil im Rennen. Fernando Alonso sei im Aston Martin von Startplatz vier weg dank eines schnelleren Renntrimms noch immer der härtere Gegner, weil der Vorteil von Mercedes im Qualifying - die schneller erreichte Reifentemperatur - im Rennen zu höherem Verschleiß führen könnte.
"Wenn der Start normal verläuft und die Reihenfolge in die erste Kurve kommt, wäre das gut für uns, weil die Mercedes im Rennen nicht so schnell sein werden und Alonso aufhalten. Das sollte uns einen Polster geben", ergänzt Marko.
Gute Voraussetzungen für einen Red-Bull-Sieg sind zwar wieder gegeben, aber vielleicht sorgen die Konstellationen doch für höhere Spannung als in den ersten beiden Rennen.