Ferrari-Abhängigkeit ein Problem?
Komplexer könnte das Unterfangen allerdings im Bereich der Technik werden. Denn Haas lässt seit dem Formel-1-Einstieg 2016 die Chassis bei Dallara in Italien bauen. Sollte Toyota tatsächlich beim Team von Gene Haas einsteigen, könnten die Rennwagen möglicherweise bereits ab 2025 in der Zentrale von Toyota Gazoo Racing Europe in Köln gebaut werden.
Allerdings dürfte die Grenze der Zusammenarbeit in der Antriebs- und Aufhängungsabteilung liegen. Denn Haas hat mit Lieferant Ferrari einen Vertrag bis 2028 geschlossen, und nach Informationen von "motorsport-magazin.com" erhalten die US-Amerikaner von der Scuderia nicht nur den Antriebsstrang, sondern auch Getriebe- sowie Aufhängungsteile.
Und: Toyota soll offenbar nicht gewillt sein, selbstständig einen Antriebsstrang zu entwickeln, weshalb Haas wohl bis 2028 und darüber hinaus Kunde des Rekordmeisters aus Maranello bleiben wird.
Toyota: Bis heute (indirekt) in die Formel 1 verwickelt
Die Japaner, deren Vorstandsvorsitzender Akio Toyoda selbst großer Motorsport-Fan ist, haben trotz ihres Formel-1-Aus zum Saisonende 2009 bis heute beste Verbindungen zur Königsklasse.
Denn bis Ende letzten Jahres nutzte McLaren den Windkanal in Köln, ehe die Briten die Aerodynamik-Arbeit in die Heimat nach Woking verlegten. Auch Andretti Global, die weiterhin an einem Einstieg arbeiten, sollen nach Informationen von "gpblog.com" regelmäßig zu Gast sein. Und das Haas-Team sei interessiert daran, die Anlage zu nutzen, auch wenn die US-Amerikaner mit der Aerodynamik-Abteilung aktuell im Ferrari-Windkanal zu Hause sind.
Erst vor Kurzem fand zwischen "gpblog.com" und Rob Leupen, geschäftsführender Direktor von Toyota Racing, ein Gespräch statt, in dem der Niederländer erklärte: "Was hat die Formel 1 Toyota seinerzeit (2002 bis 2009, Anm.) gebracht, abgesehen von einer schönen Fabrik? Es ist viel Geld geflossen, um den Namen Toyota bekannter zu machen. Ich denke, in der WEC (Langstrecken-Weltmeisterschaft, Anm.) können wir mehr zeigen, was Toyota macht, wofür die Marke steht."