Nachfolger Michael Masi hatte es von Beginn an schwer. Als ihm das Finaldrama 2021 in Abu Dhabi mit umstrittenen Entscheidungen in den Schlussrunden entglitt, war das Maß voll.
Der eben neu gewählte FIA-Präsident aus den Emiraten setzte Masi ab (nach Druck von Mercedes?) und übertrug den Job an Wittich, der sich die Renndirektion anfangs mit Eduardo Freitas (Rennleiter der Langstrecken-WM "WEC") teilte.
Nun wurde der bisherige F3- und F2-Direktor Rui Marques, wie Freitas Portugiese, zum Rennleiter der Topklasse ernannt. Es könnte eine leichtere Premiere als das Stadtrennen auf dem Vegas Boulevard geben…
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FIA besetzt Schlüsselpositionen neu
Wittichs Abgang setzt die Fluktuation in Schlüsselpositionen der FIA fort, seit Ben Sulayem die Nachfolge von Jean Todt (Präsident 2009 bis 2021) antrat.
Zuerst war der Vorarlberger Peter Bayer, den Todt 2017 vom IOC zur FIA geholt hatte, als Generalsekretär Sport mit der Neuaufstellung der Formel 1 beauftragt. Er war wesentlich am Regulativ der Budgetgrenze und am Motorenreglement für 2026 und danach beteiligt.
Im Mai 2022 war Bayers Periode bei der FIA vorbei, da Ben Sulayem sein eigenes Team aufstellen wollte. 2023 kehrte er als CEO von AlphaTauri (nun Racing Bulls) in die Formel 1 zurück.
Erst kürzlich, im Oktober, verabschiedete die FIA Kommunikationsdirektor Luke Skipper und den Generalsekretär Mobilität, Jacob Bangsgaard.
Ende 2023 verließ der in der Formel 1 hoch angesehene Steve Nielsen als Sportdirektor die FIA, Tim Goss trat als technischer Direktor Monoposti ab, genauso wie die Leiterin der Frauenkommission, Deborah Mayer. Nach nur 18 Monaten im Amt verließ Natalie Robyn im Mai die FIA, die Ben Sulyaem als erste CEO installiert hatte.
Sulayem klagt: "Nicht genügend Renndirektoren"
"Wir haben nicht genügend qualifizierte Renndirektoren. Man kann sie nicht bei Google oder Amazon bestellen. Wir müssen sie trainieren", hatte der Präsident vor einigen Wochen in einem Interview mit "motorsport.com" erklärt.
Ben Sulayem ist nun bald drei Jahre im Amt – als erster Nichteuropäer. Vorgänger Todt war zwölf Jahre Präsident, dessen Vorgänger Max Mosley noch länger (16 Jahre, 1993 bis 2009). Er hatte die Kampfabstimmung gegen den umstrittenen, diktatorischen Jean-Marie Balestre (1985 bis 1993) gewonnen.
Vor dem Franzosen war Paul-Alfons Fürst Metternich-Winneburg (1975-1985) einziger deutschsprachiger FIA-Boss. Der 1917 in Wien geborene Metternich war ein Urenkel des legendären österreichischen Staatsmannes und österreichisch-deutscher Staatsbürger.