Andere Vereine schließen sich an
Geld sei ein Teil des Fußballs und werde immer ein Teil des Sports bleiben. Dies dürfe aber trotzdem nicht mit sich bringen, dass Korruption, lebensgefährliche Arbeitsbedingungen und Wegschauen akzeptiert würden. Tromsö IL rufe den norwegischen Fußballverband NFF deshalb zum WM-Boykott auf. "Wir sind der Meinung, dass wir Nein sagen sollten zu einer Reise nach Katar, wenn wir uns qualifizieren."
Tromsös Ligakonkurrenten Strömsgodset und Viking unterstützen die Forderung mittlerweile, wie die Nachrichtenagentur NTB berichtet. Auch andere Klubs erwägen demnach, sich dahinter zu stellen.
In Katar sind in den vergangenen zehn Jahren nach Recherchen des britischen "Guardian" mehr als 6.500 Arbeiter aus fünf asiatischen Ländern gestorben. Dabei handle es sich um Arbeiter aus Indien, Pakistan, Nepal, Bangladesch und Sri Lanka, hatte die Zeitung am Dienstag berichtet.
Katar versucht eine Erklärung
Katars Regierungspressestelle erklärte auf Anfrage, in dem Emirat lebten mehr als 1,4 Millionen Menschen aus den genannten Ländern. Zu ihnen gehörten Studenten, Ältere und Arbeiter in verschiedenen Industrien. Weitere Millionen hätten in den vergangenen zehn Jahren in Katar gelebt und seien in die Heimat zurückgekehrt.
Von diesen Millionen Menschen sei ein "kleiner Prozentsatz" verschieden, heißt es weiter. Die Sterberate liege in einem Bereich, der für diese Größe und diese demografische Zusammensetzung zu erwarten sei.
Katars Regierung erklärt, dass sie in den vergangenen Jahren mit Reformen die Lage der Arbeiter deutlich verbessert habe. Auch Menschenrechtler räumen Fortschritte ein, mahnen aber, die Reformen würden unzureichend umgesetzt.