Katar hat Forderungen nach einem Entschädigungsfonds für auf den Baustellen für die Fußball-WM getötete oder verletzte Arbeiter zurückgewiesen.
Der Ruf nach einem gemeinsamen Fonds Katars und des Weltverbands (FIFA) sei ein reiner "Werbe-Gag", sagt Arbeitsminister Ali bin Samich Al Marri der Nachrichtenagentur AFP.
Menschenrechtsorganisationen hatten die FIFA und Katar aufgefordert, einen Fonds in Höhe von 440 Millionen Dollar (442,34 Mio. Euro) für die Arbeitnehmer einzurichten, die während eines Einsatzes auf WM-Baustellen getötet oder verletzt worden. Die Summe entspricht den Preisgeldern für die an der Weltmeisterschaft teilnehmenden Mannschaften.
Katars Arbeitsminister: "Wo sind die Opfer?"
Menschenrechtsgruppen werfen Katar vor, die Gesamtzahl der Todesopfer auf den WM-Baustellen zu niedrig anzugeben. Dagegen bestreitet die Regierung nachdrücklich Berichte, wonach tausende Arbeitsmigranten bei Unfällen auf den WM-Baustellen oder durch hitzebedingte Krankheiten gestorben sind.
Die FIFA hatte bisher angegeben, es gäbe einen "laufenden Dialog" über Maßnahmen zugunsten der Bauarbeiter. Marri sagt dazu, der Plan lasse sich nicht umsetzen. "Jeder Tod ist eine Tragödie", sagt der Minister, fügt aber zugleich hinzu, es fehlen Kriterien zur Einrichtung des Fonds: "Wo sind die Opfer? Haben Sie die Namen der Opfer? Wie kommen Sie an diese Zahlen?", sagt Marri.
Gleichzeitig versichert der Arbeitsminister, die Tür sei "offen". Katar habe bereits "viele Fälle bearbeitet und gelöst".