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Macron tröstet "Les Bleus", Deschamps-Zukunft offen

Der französische Nationalcoach vermisste bei der Finalniederlage die "Energie der letzten Spiele" und spricht über seine Zukunft.

Macron tröstet Foto: © getty

Nach der hauchdünnen Finalniederlage gegen Argentinien und der damit verpassten Titelverteidigung hadern die Franzosen mit der "komplett verschlafenen" ersten Halbzeit.

Hugo Lloris, der "Les Bleus" mit einigen tollen Paraden in der Partie halten konnte, kann sich nichts vorwerfen: "Leider haben wir in diesem Finale nur reagiert. Es war fast wie ein Boxkampf. Das einzige, was wir uns vorwerfen müssen, ist, dass wir die erste Halbzeit komplett verschlafen haben. Trotzdem haben wir nicht nachgelassen und bis zum Schluss daran geglaubt. Es ist immer grausam, auf der falschen Seite zu stehen, aber wir haben bei diesem Turnier von Anfang bis Ende alles gegeben."

Macron tröstet "Les Bleus"

Das französische Staatsoberhaupt, Emmanuel Macron, zeigte sich hingegen stolz: "Die Blauen haben uns zum Träumen gebracht." und ergänzte später auf Twitter: "Bravo an die französische Mannschaft für ihre Leistung und ihren Kampfgeist bei dieser Weltmeisterschaft. Sie haben die Nation und die Fans auf der ganzen Welt begeistert".

Der 44-Jährige hatte das Finale im Stadion verfolgt und den französischen Spielern anschließend die Medaillen für den zweiten Platz überreicht.

Abwehrchef Raphael Varane schlägt in dieselbe Kerbe: "Wir sind enttäuscht. Wir mussten im Turnierverlauf viele Hindernisse überstehen und gaben alles, auch im Finale. Auch im Finale ließen wir trotz des ungünstigen Verlaufs den Kopf nicht hängen. Wir waren nicht weit davon entfernt, ein schlecht begonnenes Match zu drehen. Wir kamen zurück und hätten fast noch gewonnen. Ich bin stolz, Franzose und Teil dieser Gruppe zu sein. In dieser Mannschaft steckt viel mentale Stärke und Herz."

Hartes Programm

Der französische Cheftrainer Didier Deschamps macht unter anderem die physische Verfassung seiner Mannschaft für die Niederlage verantwortlich, relativierte dann aber: "Für die ganze Mannschaft ist es seit einiger Zeit schwierig. Wir hatten nur vier Tage seit dem letzten Spiel. Also war da vielleicht auch etwas Müdigkeit. Aber das ist natürlich keine Entschuldigung. Wir haben einfach nicht die gleiche Energie wie in den letzten Spielen gezeigt."

Kommt jetzt Zidane?

Seine persönliche Zukunft als französischer Fußball-Nationaltrainer ließ Deschamps nach dem verlorenen WM-Finale offen.

"Auch wenn wir gewonnen hätten, hätte ich diese Frage nicht beantworten können", sagte der 54-Jährige während der Pressekonferenz nach der 2:4-Niederlage im Elfmeterschießen gegen Argentinien und verwies auf das geplante Gespräch mit Verbandschef Noël Le Graët Anfang nächsten Jahres. Sein Vertrag läuft nach der WM in Katar aus.

Mit einem Sieg am Sonntagabend im Lusail Stadion hätte der Kapitän der Weltmeister-Auswahl von 1998 mit dem Brasilianer Pelé als dreifacher Champion gleichziehen können. Vor vier Jahren in Russland war der 54-Jährige bereits Trainer der Équipe Tricolore, die er 2012 übernommen hatte. "Es sollte nicht sein", sagte Deschamps zum Finale in Katar und gratulierte den Argentiniern.

Als Deschamps-Nachfolger wird immer wieder Zinédine Zidane gehandelt. "Frankreich-Trainer zu sein, war immer das Wundervollste, was mir in meiner Karriere passiert ist", hatte Deschamps vor dem Finale gesagt. "Ich habe schon als Spieler gerne für Frankreich gespielt. Das Team zu trainieren, war eine unglaubliche Gelegenheit, und ich mache es immer noch so gerne wie am Anfang."

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