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FIFA machte falsche Angaben zur CO2-Neutralität von Katar-WM

Der Fußballweltverand behauptete vor dem Turnierstart für Klimaneutralität bei der Fußball-WM zu sorgen. 

FIFA machte falsche Angaben zur CO2-Neutralität von Katar-WM Foto: © getty

Nach Beschwerden aus fünf europäischen Ländern hat die Schweizerische Lauterkeitskommission (SLK) die FIFA in Bezug auf Angaben zur Fußball-WM 2022 in Katar abgemahnt.

Der in der Schweiz ansässige Weltverband habe bei der Kommunikation zur Klimaneutralität der WM die Regeln gegen unlauteren Wettbewerb verletzt, urteilte die Institution. In der Begründung hieß es, dass ein strenger Maßstab bei Behauptungen zum Umweltschutz gelte. Die FIFA sei diesem nicht gerecht geworden.

Die FIFA habe in der Kommunikation "teilweise absolute Aussagen verwendet und so den falschen und irreführenden Eindruck erweckt, die Fußball-Weltmeisterschaft sei bereits vor und während dem Turnier klima- bzw. CO2-neutral", teilte die Lauterkeitskommission mit.

Sie kam zu dem Schluss, es dürfe nicht behauptet werden, "Nachhaltigkeitsziele seien erreicht worden, solange keine definitiven und allgemein akzeptierten Methoden zur Messung der Nachhaltigkeit oder zur Sicherung ihrer Durchführung vorliegen".

Fehlendes Kompensationskonzept 

Die FIFA hatte vor Beginn der WM einen Bericht erstellen lassen, der die voraussichtlichen Emissionen auf 3,63 Millionen Tonnen CO2 taxierte. Selbst wenn diese Schätzung einmal den definitiven Zahlen entsprechen sollte, blieb für die SLK unklar, ob die versprochene Kompensation überhaupt realistisch sei.

Außerdem gab die FIFA an, sie habe den geschätzten CO2-Ausstoß bereits kompensiert und werde die zu einem späteren Zeitpunkt definitiv berechneten Emissionen vollständig kompensieren. Laut SLK wies sie die Kompensation jedoch nicht nach und legte auch kein Konzept vor, wie sie eine allfällige weitere Kompensation vornehmen werde.

Mahnung an FIFA

Die SLK ermahnte die FIFA, künftig auf die beanstandeten Aussagen zu verzichten - besonders darauf, dass die WM 2022 in Katar klima-bzw. CO2-neutral sei. Es sei denn, sie könne den vollständigen Nachweis der nach allgemein akzeptierten Methoden vorgenommenen Berechnung der CO2-Emissionen sowie den Nachweis der vollständigen Kompensation dieser CO2-Emissionen erbringen.

Die Lauterkeitskommission ist ein Organ, das die Werbeszene in der Schweiz reguliert. Sie erlässt Empfehlungen mit dem Ziel, dass diese von den Werbetreibenden umgesetzt werden. Rechtsverbindliche Kraft haben die Empfehlungen keine.

Die FIFA sei sich bewusst, dass der Klimawandel eine der drängendsten Herausforderungen sei, teilte die Weltverband auf Anfrage mit. Sie unternehme alle Anstrengungen, die Auswirkungen von Großveranstaltungen auf Umwelt und Menschen so klein wie möglich zu halten. Sie werde die Argumente der Kommission für ihre Empfehlung prüfen und womöglich Berufung einlegen.

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