Die UEFA droht mit Sperren
Die UEFA reagiert in einer gemeinsamen Aussendung mit dem englischen Verband, der Premier League, dem spanischen verband, LaLiga, dem italienischen Verband und der Serie A scharf auf die neuerlichen Gerüchte. Das Projekt wird in dem Statement als "zynisch" bezeichnet.
Es würden alle Maßnahmen getroffen werden, um dieses Projekt zu verhindern. "Wie schon von der FIFA und den sechs Föderationen erklärt, werden die betroffenen Klubs von allen anderen Wettbewerben verbannt - auf nationaler, europäischer und weltweiter Ebene. Und die Spieler könnten daran gehindert werden, ihre Nationalteams zu vertreten", droht die UEFA.
Das UEFA-Exekutivkomitee will während seiner Sitzung am Montag die Aufstockung der Königsklasse von 32 auf 36 Teilnehmer und die Einführung eines neuen Modus beschließen.
Zwei der vier neuen Plätze sollen dabei nicht mehr wie bisher üblich aufgrund von Leistungen aus der vorigen Saison vergeben werden. Stattdessen sollen die Platzierungen der Vereine in der UEFA-Fünfjahreswertung ausschlaggebend sein. Dies war ein Wunsch der mächtigen Klub-Vereinigung ECA gewesen, die mit zwei Vertretern in der Exekutive des Kontinentalverbands sitzt.
Am Freitag war von einem Konsens zwischen der ECA und der UEFA-Kommission für Klubwettbewerbe (CCC) über die Details berichtet worden. Der Beschluss schien deshalb Formsache. Der "Times" zufolge will die UEFA von ihrem Plan auch nicht abrücken. Die Gründung einer Superliga war in den vergangenen Jahren immer dann ins Gespräch gebracht worden, wenn es um die Verteilung der TV-Gelder im Europacup ging.
Fanvertretungen europäischer Spitzenvereine haben sich gegen die Reformpläne ausgesprochen. Diese würden "eine ernstzunehmende Gefahr für den gesamten Fußball" darstellen, heißt es in dem offenen Brief an ECA-Chef Andrea Agnelli, den der Verein Football Supporters Europe veröffentlichte.
"Die Kluft zwischen den reichsten Klubs und dem Rest der Fußballwelt" würde durch die Pläne weiter vergrößert, "die nationalen Rahmenterminkalender zerstört und den Fans zusätzliche finanzielle und zeitliche Belastungen aufgebürdet."