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Iranische Frauen erhalten erstmals Fußballtickets

Der Klerus will so einen Ausschluss von der WM 2022 vermeiden.

Iranische Frauen erhalten erstmals Fußballtickets

Im 40-jährigen Bestehen der islamischen Republik Iran war es Frauen bislang strengstens untersagt, ein Fußballspiel im Stadion zu besuchen.

Für das kommende Heimspiel in der WM-Qualifikation am Donnerstag gegen Kambodscha sollen nun erstmals auch Frauen Tickets für das Spiel erwerben können.

Auf der Website des Teheraner Asadi-Stadions werden online zwei Sondertribünen angeboten, welche ausschließlich für Frauen zugänglich sind.

Laut noch unbestätigten Berichten seien bereits über 90 Prozent der Tickets verkauft worden. Auf den beiden Frauentribünen sollen Sitzplätze für fast 5.000 weibliche Zuschauer eingerichtet worden sein. Unklar ist jedoch, wie viele der Frauen-Tickets an "ausgewählte Gäste", wie etwa Fußballerinnen und Trainerinnen, vergeben worden sind.

Unter dem Hashtag "Frauen-Stadion" feiern zahlreiche Iranerinnen in den sozialen Medien den Ticketverkauf als einen großen Erfolg für ihren Kampf gegen die Diskriminierung der Frauen im Land.

Klerus hält Druck der FIFA nicht stand

Nach Meinung von Beobachtern konnten sich die Frauen ausgerechnet über den Fußball gegen die strengen islamischen Vorschriften des erzkonservativen Klerus durchsetzen.

Der Klerus hat Frauen den Besuch von Fußballspielen seit vier Jahrzehnten untersagt, weil seiner Ansicht nach islamische Frauen bei den Spielen mit frenetischen männlichen Fans nichts zu suchen hätten.

Der Klerus ist zwar immer noch gegen den Stadionbesuch der Frauen, konnte sich aber diesbezüglich anscheinend nicht gegen die landesweiten Proteste sowie den Druck des Fußball-Weltverbandes (FIFA) durchsetzen.

Falls Frauen der Eintritt weiterhin verboten wird, droht dem Iran der Ausschluss von der WM 2022 im Nachbarland Katar.

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